Kunstgeschichte

Als Träger zeitgenössischer Werte und Wertvorstellungen stehen Künstlerinnen und Künstler ebenso im Leben ihrer Zeit, wie sie sich mit ihren politischen, sozialen, ethischen und ästhetischen Normen auseinandersetzen oder diese widerspiegeln.
Diese Auseinandersetzung kann affirmativ sein, wo Kunst im Dienste von Herrschaft, Repräsentation und Religion agiert, aber auch kritisch engagiert, wie das distanzierte Verhältnis vieler Künstlerinnen und Künstler gegenüber gesellschaftlichen Normen, politischen Regimes und ganz allgemein den Mächtigen dieser Welt zeigt.

Durch die Auseinandersetzung mit Kunstwerken aus verschiedenen Ländern und Epochen erwerben die Studierenden des Zwei-Fach-Bachelor und des Master-Studiengangs "Kunstgeschichte" nicht nur ein breites fachbezogenes Wissen, sondern auch werden sie zum zivilgesellschaftlichen Engagement und der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit angeregt
Dabei werden insbesondere folgende Kompetenzen gefördert:


  • Werteentwicklung und -reflexivität
  • Sensibilität für ethische Werte
  • Interkulturelle Kompetenz



Werteentwicklung und -reflexivität

Die Auseinandersetzung mit Kunstwerken, ihren expliziten und impliziten ideologischen, politischen oder moralischen Botschaften fordert immer auch die Auseinandersetzung mit kulturellen Traditionen, historischen Wertsystemen und unterschiedlichen Denkkulturen. Dadurch führt sie in besonderer Weise zur Reflexion über gesellschaftliche Werte und Ordnungsvorstellungen überhaupt.

Sensibilität für ethische Werte

Die Studiengänge der Kunstgeschichte (B.A. und M.A.) befähigen darüber hinaus zu einer historisch reflektierten Medienkritik, die eine wichtige aufklärerische Voraussetzung staatsbürgerlichen Handelns ist. Gerade in einem Zeitalter, das immer wieder Bilder als Argumente verwendet werden, sollte es zu den wichtigsten Fähigkeiten engagierter Bürgerinnen und Bürger gehören, nicht nur sprachliche, sondern auch bildliche manipulative Kommunikationstechniken durchschauen, kommentieren und gegebenenfalls widerlegen zu können.

Interkulturelle Kompetenz

Die Schulung an historischen und gegenwärtigen Bildern aus unserem eigenen Land, aus Europa und aus der ganzen Welt trägt ganz erheblich dazu bei, gesellschaftlich relevante Prozesse auf internationaler Ebene zu erkennen, ein Bewusstsein für die Bedeutung der Kunstwerke in fremden Kultursystemen zu entwickeln und dadurch interkulturelle Kompetenz zu erlangen.

Diese Fähigkeiten durch des Schlüsselkompetenz-Profil "Bildkompetenz" auch an Studierende anderer Fächervermittelt.

Kunstgeschichte erzieht nicht zuletzt auch zu verantwortlichem Handeln, denn Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker in Museen oder der Denkmalpflege sind Treuhänder kultureller Artefakte, die nicht nur an die Öffentlichkeit vermittelt, sondern vor ihrer materiellen Zerstörung durch Verfall, Gleichgültigkeit, wirtschaftliche oder ideologische Interessen (Bildersturm), aber auch vor ihrer Herabwürdigung zur Ware in einem zur Eventmaschinerie verkommenden Kulturbetrieb geschützt werden müssen. Insofern befähigt die wissenschaftliche und kuratorische Auseinandersetzung mit historischen Artefakten in besonderer Weise zu einer vertieften Reflexion über kulturelle Werte, die in einer sich rasch wandeln, globalisierenden Gegenwart immer wieder überprüft, aktualisiert, aber auch geschützt und verteidigt werden müssen.