Dissertationen
Laufende Dissertationen
Im Fokus der Arbeit stehen der mediale, gesellschaftliche und politische Umgang mit Opfern von Technikkatastrophen im Spannungsfeld zwischen Ökonomie, zeitgenössischen Normen und Ethikvorstellungen. Zugleich werden Handlungsspielräume und Subjektivierungsprozesse von Katastrophenopfern in Deutschland von der Zeit des Nationalsozialismus bis ans Ende des 20. Jahrhunderts in den Blick genommen. In Deutschland geschahen Technikkatastrophen insbesondere in der Industrie und im Transportwesen. Fragen nach dem Schicksal der Opfer, deren Versorgung und Verlangen nach rechtlicher Aufklärung stellte insbesondere die Presse. Einerseits Sprachrohr für Opfer, andererseits ebenso marktorientierte und häufig unsensible Institution, rückte die Presse Opfer und ihre Belange zunehmend in den gesellschaftlichen Interessenfokus. Mit Opfern wurde jedoch nicht allein in der Presse, sondern auch auf verschiedenen anderen Ebenen umgegangen. Sie wurden nach bestimmten ethischen und moralischen Überlegungen gerettet, sie wurden eventuell entschädigt, therapiert oder erhielten Vergünstigungen und andere Hilfeleistungen. Die dahinter stehenden Aushandlungsprozesse auf verschiedenen Ebenen, sowie die Agency der Opfer selbst wandelten sich im Laufe des Jahrhunderts. Dies soll in der Arbeit sichtbar gemacht werden. Fünf Fallstudien dienen dabei als Sonde: Die Explosion des LZ 129 "Hindenburg" 1937, die Explosion im Ludwigshafener BASF-Werk 1948, das Grubenunglück von Lengede 1963, die "Flugtagkatastrophe" von Ramstein 1988 und die ICE-Katastrophe von Eschede 1998.
Abgeschlossene Dissertationen