LiKuS: Literatur-, Kultur- und Sprachvermittlung


Initiiert von Prof. Dr. Carola Surkamp und herausgegeben von (Fremd-) SprachendidaktikerInnen der Georg-August-Universität Göttingen: Prof. Dr. Andrea Bogner (Interkulturelle Germanistik), Prof. Dr. Christoph Bräuer (Deutschdidaktik), JunProf. Dr. Marta García (Spanischdidaktik), Prof. Dr. Birgit Schädlich (Französischdidaktik) und Prof. Dr. Carola Surkamp (Englischdidaktik)

Die interdisziplinär orientierte Reihe (LiKuS: Literatur-, Kultur- und Sprachvermittlung) setzt sich zum Ziel, sprachenübergreifend Fragen zur Literatur-, Kultur- und Sprachvermittlung zu bearbeiten. Sie erfasst Beiträge aus den Didaktiken des Deutschen als Erst-, Zweit- und Fremdsprache, der Englischdidaktik, der Didaktik der romanischen Sprachen sowie der Mehrsprachigkeitsdidaktik. Die drei genuinen Arbeits- und Forschungsbereiche der (Fremd-) Sprachendidaktiken werden explizit zusammengedacht. Gezeigt werden soll, dass und wie sprachliches, literarisches und kulturelles Lernen ineinandergreifen. Ausgegangen wird von einem weiten Literaturbegriff, der medial unterschiedlich vermittelte Texte umfasst. Mit Kulturdidaktik ist eine Verschiebung des Fokus im Fremdsprachenunterricht weg vom landeskundlichen Faktenwissen hin zur Förderung einer kultursensiblen Kommunikations- und Verstehensbereitschaft sowie der Fähigkeit zur Bedeutungsaushandlung gemeint. In den Blick genommen werden der (Fremd-)Sprachenunterricht an Schulen und in außerschulischen Bildungskontexten sowie die Ausbildung von (Fremd)Sprachenlehrer*innen.

In der Reihe erscheinen theoretisch-konzeptionell und/oder empirisch ausgerichtete Dissertationen und Habilitationen sowie einschlägige Monographien und Sammelbände.

Diese Bände sind bislang in der Göttinger Buchreihe Literatur-, Kultur- und Sprachvermittlung: LiKuS des Metzler Verlags erschienen bzw. stehen kurz vor ihrer Veröffentlichung:


Lotta König, Birgit Schädlich & Carola Surkamp (Hrsg.) (2022)
unterricht_kultur_theorie: Kulturelles Lernen im Fremdsprachenunterricht gemeinsam anders denken

Der Sammelband vereinigt Beiträge zum kulturellen Lernen aus theoretisch-konzeptioneller, empirischer und unterrichtspraktischer Perspektive. Es werden aktuelle kulturdidaktische Entwicklungen diskutiert, Konzepte reflektiert sowie Szenarien für einen kulturwissenschaftlich orientierten Fremdsprachenunterricht und die Lehrer*innenbildung entworfen, die für die Bereiche Englischdidaktik, Didaktik der Romanischen Sprachen und Deutsch als Fremd- und Zweitsprache ausgestaltet werden. Die Beiträge gehen aus einer sprachenübergreifenden, interdisziplinären Tagung hervor, die 2019 an der Georg-August-Universität Göttingen stattgefunden hat.

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unterricht_kultur_theorie


Matthias Grein, Birgit Schädlich & Janina M. Vernal Schmidt (Hrsg.) (2021)
Die Krise des Französischunterrichts in der Diskussion. Empirische Forschung zur Frankoromanistik – Lehramtsstudierende im Fokus

Der Band beschäftigt sich mit der bereits langjährig diagnostizierten Krise des Französischunterrichts. Hauptanliegen ist eine Beschreibung dessen, was von Akteuren und Akteurinnen als krisenhaft wahrgenommen wird und wie dadurch die Konstatierung der Krise zustande kommt. Die zwölf Beiträge fokussieren dabei Studierende der Frankoromanistik als zukünftige Französischlehrkräfte. Alle Arbeiten stellen empirische Forschungsprojekte vor. Diese umfassen sowohl Forschung von Studierenden, Forschung mit Studierenden sowie Forschung über Studierende.

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Die Krise des Französischunterrichts in der Diskussion


Christine Gardemann (2020)
Literarische Texte im Englischunterricht der Sekundarstufe I: Eine Mixed Methods-Studie mit Hamburger Englischlehrer*innen

Vom Einsatz literarischer Texte im Englischunterricht verspricht sich die Fachdidaktik viel: Spracherwerb, Kulturelle Bildung, Selbst- und Weltreflexion – doch kommen die theoretischen Modelle in der Praxis der weiterführenden Schulen an? In der Mixed-Methods-Studie LITES 1 geben fast 400 Englischlehrer*innen Auskunft über ihre Literaturnutzung, die von ihnen verfolgten Ziele und die eingesetzten Methoden. In ausgewählten Fallstudien lässt sich im Anschluss zeigen, welches professionelle Verständnis von Englischunterricht und der eigenen Lehrerrolle zu einer bestimmten Art der Nutzung von Literatur führt. Dabei wird deutlich, wie unterschiedlich sich die berufserfahrenen Lehrer*innen in den Spannungsverhältnissen von eigenen Überzeugungen und behördlichen Vorgaben sowie fremdsprachendidaktischen und literaturdidaktischen Lehr- und Lernzielen bewegen und wie sie die Antinomien des Lehrerhandelns in diesem Bereich ihres Unterrichts aushandeln. Die Studie bietet so einen zugleich breiten wie vertieften Blick auf den Englischunterricht der Sekundarstufe I aus literaturdidaktischer und professionstheoretischer Perspektive.

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Literarische Texte im Englischunterricht der Sekundarstufe I


Katharina Delius (2020)
Förderung der Sprechkompetenz durch Synthese von generischem Lernen und Dramapädagogik: Eine Design-Based Research-Studie im Englischunterricht

Katharina Delius befasst sich in diesem Band mit der Frage, wie die Sprechkompetenz im Fremdsprachenunterricht gefördert werden kann. Dazu werden auf der theoretischen Ebene die Potenziale einer Synthese zweier aktueller fremdsprachendidaktischer Ansätze – des generischen Lernens und der Dramapädagogik – erarbeitet. Die angeschlossene Design-Based Research-Studie verfolgt eine doppelte Zielsetzung: einerseits einen theoretischen Erkenntnisgewinn zum gewählten didaktischen Ansatz, andererseits einen praktischen Output in Form empirisch evaluierter Unterrichtseinheiten zur fremdsprachlichen Sprechförderung. Zudem werden über die drei Forschungszyklen Designprinzipien weiterentwickelt, die Lehrkräften für die Planung neuer Unterrichtseinheiten zur Verfügung stehen. Als Grundlage für die formative und summative Evaluation der Zyklen dienen Daten aus Videoaufnahmen, teilnehmender Beobachtung, Reflexionsgesprächen mit der beteiligten Lehrkraft, Interviews mit Lernenden in Fokusgruppen, Lernerprodukten sowie Evaluations- und Selbsteinschätzungsbögen aller beteiligter Schüler*innen.

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Förderung der Sprechkompetenz durch Synthese von generischem Lernen und Dramapädagogik


Birgit Schädlich (2020)
Perspektiven auf Mehrsprachigkeit im Fremdsprachenunterricht – Regards croisés sur le plurilinguisme et l’apprentissage des languesch

Der Sammelband bündelt aktuelle Arbeiten zu Mehrsprachigkeit und Mehrkulturalität aus fremdsprachendidaktischer Perspektive. Die Beiträge beleuchten neuere Fragestellungen, empirische Forschungsansätze und Unterrichtsmaterialien aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Zentral ist die kritische Auseinandersetzung mit dem Konzept mehrsprachiger und mehrkultureller Kompetenz, wie es der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen des Europarates entwirft. Die Texte in deutscher und französischer Sprache sind aus einer internationalen Tagung an der Universität Göttingen hervorgegangen. Der Band richtet sich an Leserinnen und Leser aus Fremdsprachenforschung und Unterrichtspraxis.

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Perspektiven auf Mehrsprachigkeit im Fremdsprachenunterricht


Ramona Schneider (2020)
Virtuelle Aufgabenbearbeitung in mehrsprachigen Gruppen: Eine qualitative Studie in der Französischlehrerbildung

Virtuelle Kooperationsprojekte werden immer häufiger zur Professionalisierung von zukünftigen Fremdsprachenlehrenden eingesetzt. Ramona Schneider untersucht diese komplexen Settings erstmalig in ihrer Vielschichtigkeit unter Zusammenführung einer inhaltlich-fachlichen, sprachlichen, virtuellen, sozialen, institutionellen, individuellen und autonomen Ebene. Hierzu entwickelt die Autorin ein mehrdimensionales Erhebungs- und Analyseverfahren. Anhand von Befragungs- und Interaktionsdaten zeigt sie die wechselseitige Einflussnahme zwischen den Studierenden, den Gruppen und der Lernumgebung auf und entwickelt ein Modell virtueller kooperativer Nicht-Partizipation.

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Virtuelle Aufgabenbearbeitung in mehrsprachigen Gruppen


Christiane Klempin (2019)
Reflexionskompetenz von Englischlehramtsstudierenden im Lehr-Lern-Labor-Seminar: Eine Interventionsstudie zur Förderung und Messung

Christiane Klempin widmet sich einem wissenschaftlich äußerst relevanten wie komplexen Konstrukt: der didaktischen Reflexionskompetenz von Lehramtsstudierenden. Dazu werden erstmalig Theoriebestände zur Lehrendenprofessionalisierung so zusammengeführt, dass pragmatische Wege zu deren Förderung, Erhebung, Operationalisierung und systematischen Analyse in einem Mixed-Methods-Prä-Post-Design möglich werden. Ebenso wird mit dem Lehr-Lern-Labor-Seminar Englisch (LLLSE) eine Intervention entwickelt, in der aufgrund wiederholter, professionell begleiteter und theoriebasierter Praxis- und Reflexionsphasen eine statistisch bedeutsame Steigerung der Reflexionskompetenzen von Englischlehramtsstudierenden in Kontrast zu Parallel- und Kontrollgruppenteilnehmenden erreicht wurde.

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Reflexionskompetenz Englischlehramtsstudierenden im Lehr-Lern-Labor-Seminar


Birgit Schädlich (2019)
Fremdsprachendidaktische Reflexion als Interimsdidaktik: Eine qualitative Inhaltsanalyse zum Fachpraktikum Französisch

Dieser Band befasst sich mit Praxisphasen im Lehramtsstudium. Die Studie macht nachvollziehbar, wie angehende Französischlehrerinnen und ‑lehrer Unterricht in Praxisphasen des Studiums wahrnehmen und reflektieren. Dabei gilt das Interesse spezifisch fremdsprachendidaktischen Reflexionen, die bislang kaum empirisch untersucht wurden. Mit der Methode der Qualitativen Inhaltsanalyse werden Interviews mit knapp zwanzig Studierenden der Romanistik im Praktikum ausgewertet. Die fachbezogenen Reflexionsprozesse der Praktikantinnen und Praktikanten werden hinsichtlich verschiedener Arten von Reflexion beschrieben und unter dem Begriff der Interimsdidaktik systematisiert. Dabei handelt es sich um ein dynamisches und situatives Wissenssystem, das Aufschluss über handlungsleitende Repräsentationen fachdidaktischen Wissens gibt und für Professionalisierungsprozesse genutzt werden kann.

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Fremdsprachendidaktische Reflexion als Interimsdidaktik


Suter, Christoph (2019)
Inklusiver aufgabenorientierter Englischunterricht: Kooperative Entwicklung und Erprobung eines Unterrichtsmodells in der Praxis

Gemeinsames Englischlernen in einer bunt gemischten Lerngruppe ist möglich. Ein im Schulalltag umsetzbares, gemeinsam entwickeltes und erprobtes Unterrichts- und Unterstützungskonzept, das die Arbeit mit Lernaufgaben ins Zentrum stellt, lässt Forschung, Lehrpersonen und Lernende gemeinsam Entwicklungsschritte gehen. So kommen eine solide, empirisch abgestützte theoretische Grundlage und die Bedingungen der Unterrichtspraxis zusammen, um Perspektiven für inklusive Unterrichtentwicklung zu eröffnen.

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Inklusiver aufgabenorientierter Englischunterricht


Stefanie Lange (2019)
Enhanced E-Books: Eine empirische Studie zum immersiven Erleben

Stefanie Lange erforscht das immersive Erleben von enhanced E-Books. Die Rezeption dieser digitalen Literaturform unterscheidet sich vor allem durch ihre Multimodalität und Interaktivität vom Lesen von Printbüchern. Somit verändern sich die Wahrnehmung und das Leseverstehen. Durch eine empirische Studie werden diese Veränderungen und Unterschiede zum Printlesen, mit Fokussierung des immersiven Lesens, sichtbar gemacht. Hierbei geht es auch darum, herauszufinden, welche Potentiale und Chancen enhanced E-Books für den Literaturunterricht haben können.

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Enhanced E-Books


Lotta König (2018)
Gender-Reflexion mit Literatur im Englischunterricht: Fremdsprachendidaktische Theorie und Unterrichtsbeispiele

Lotta König bietet theoretische und unterrichtspraktische Überlegungen, wie im Fremdsprachenunterricht eine reflektierte Auseinandersetzung mit Geschlechternormen angeregt werden kann. Sie nutzt das Potenzial literarischer Texte, um Einblicke in diverse geschlechtliche Lebenswelten und zugleich einen Schutzraum für die Beschäftigung mit einem persönlich so relevanten Thema zu gewähren. Entsprechende literaturdidaktische Überlegungen werden mit den Erkenntnissen der Gender Studies zusammengeführt. Daraus entwickelt die Autorin methodisch-didaktische Grundlagen für eine Gender-Reflexion im Englischunterricht, welche in einer Unterrichtsreihe angewendet und ausgewertet werden.

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Gender-Reflexion mit Literatur im Englischunterricht


Adrian Haack (2018)
Dramapädagogik, Selbstkompetenz und Professionalisierung: Performative Identitätsarbeit im Lehramtsstudium Englisch

Alternatives Lehrerbildungskonzept mit empirischer Evaluation

Adrian Haack zeigt das große Potenzial performativer Lehr- und Lernmethoden für den Anstoß von persönlichkeitsreflexiven und -entwickelnden Prozessen, die Teil einer erfolgreichen Professionalisierung von Englischlehrkräften sind. Theoretisch fundiert und anhand anschaulicher Praxiseinblicke wird dargelegt, wie dramapädagogische Seminare Entwicklungsprozesse der Selbstkompetenz von Lehramtsstudierenden fördern. Die langfristig angelegte empirische Untersuchung verdeutlicht die Relevanz der dramapädagogischen Ausbildungsveranstaltungen.

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Dramapädagogik, Selbstkompetenz und Professionalisierung


Jan Kassel (2018)
Portable elektronische Wörterbücher im Englischunterricht: Benutzung, Einstellung, Motivation

Die PEWU-Studie liefert eine empirisch untermauerte Einschätzung des Nutzens von portablen elektronischen Wörterbüchern (PEW) als unterrichtlichem Hilfsmittel. Jan Kassel untersuchte über anderthalb Jahre den Einsatz von PEW im Englischunterricht. Elektronische Wörterbücher wecken die Bereitschaft zur Wörterbucharbeit und fördern die Lernmotivation. Leistungsschwache Englischlernende nutzen die Besonderheiten von PEW und schlagen selbst polyseme Lemmata erfolgreich nach. Durch die Identifikation von potenziellen Fehlerquellen einerseits und der Analyse des nötigen Wissens für erfolgreiches Nachschlagen andererseits wird eine Basis für eine wörterbuchdidaktische Konzeption geschaffen.

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Portable elektronische Wörterbücher im Englischunterricht