Agrarforschung in Göttingen: Daten von Boden und Pflanzen für den modernen Ackerbau
Ministerin Otte-Kinast zu Besuch an der Fakultät für Agrarwissenschaften
Auf dem Reinshof und weiteren Standorten in der Nähe Göttingens betreibt die Universität auf mehreren hundert Hektar modernste Landwirtschaft. Konventioneller und ökologischer Landbau, Tierhaltung sowie eine Biogasanlage bilden Betriebszweige ab, die in Niedersachsens Landwirt-schaft eine bedeutende Rolle spielen. Prof. Dr. Henner Simianer, der Dekan der Fakultät für Agrarwissenschaften unterstrich zur Einführung die herausragenden Bedingungen für eine wissenschaftliche wie auch praxisorientierte Agrarforschung am Standort Göttingen, da hier sowohl im Parzellenversuch als auch im Landschaftsmaßstab geforscht werden kann.
Die Versuchsbetriebe bieten Raum für exakte Zuchtgärten, in denen Mitglieder des an der Fakultät gegründeten Zentrums für integrierte Züchtungsforschung an Raps, Mais und Ackerbohnen arbeiten. Andere Versuche erfordern starke Eingriffe in den Boden: Bodenforscher Dr. Christian Ahl stellte eine Versuchsparzelle vor, in der die Auswirkungen einer Hochspannungserdverkabe-lung auf Boden und Pflanzen analysiert werden. Auf diese Weise untersuchen Wissenschaftler*innen die Auswirkungen der geplanten Stromleitungsnetze.

Dass die Agrarlandschaft nicht nur Produktionsort sondern auch Lebensraum ist, spiegelt sich in der Göttinger Agrarforschung eindrucksvoll wider. „Am Reinshof haben wir vor 30 Jahren die ersten Felder mit Blüh- und Krautstreifen versehen,“ erklärte Dr. Horst-Henning Steinmann vom Zentrum für Biodiversität und nachhaltige Landnutzung. „Seitdem sind zahlreiche Konzepte zur Verbesserung der Biologischen Vielfalt hier in Göttingen weiterentwickelt worden.“
Die Ministerin und Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne, die als Vizepräsidentin die Universitätsleitung vertrat, zeigten sich zum Abschluss des Besuches einig, dass Politik und Wissenschaft in einem engen Dialog bleiben sollen.