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Ausführliche Beschreibung: Skandinavistik (B.A.)

Gegenstand/Inhalte
Das Kerncurriculum des Studienfaches „Skandinavistik“ ist so ausgerichtet, dass die Studierenden neben der Kompetenz in skandinavischen Sprachen umfassende Kenntnisse in den beiden Teilfächern Ältere und Neuere Skandinavistik erwerben.

Die Studierenden wählen eine der drei kontinentalskandinavischen Sprachen Dänisch, Schwedisch oder Norwegisch als Hauptsprache. Auf den Spracherwerb entfallen im Kerncurriculum 38 % des errechneten „workloads“.

Zwei Basismodule führen in die beiden Teilfächer Ältere und Neuere Skandinavistik, ihre spezifischen Gegenstände und Methoden ein und vermitteln zugleich mit einer integrativen Übung zur skandinavischen Kulturgeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart das Verständnis von der Einheit des Faches.

Freie Studien dienen dazu, das Wissen über die skandinavischen Literaturen und Kulturen durch das Studium kanonisierter Texte und ausgewählter Forschungsarbeiten zu vertiefen, in Ergänzung zu den in den übrigen Modulen gewählten Schwerpunkten.

Zentrale Lehrform des Skandinavistik-Studiums ist die moderierte, vorbereitete und um vielfältige Methoden (Referate, Gruppenarbeit, Projektarbeit) ergänzte Seminardiskussion. Vorlesungen dienen vor allem der Vermittlung von Überblickswissen, Übungen dem Sprachtraining und der praktisch-konkreten Arbeit mit Texten und anderen kulturellen Artefakten.

Das Profil „Fachwissenschaftliche Vertiefung“ richtet sich vor allem an Studierende, die beabsichtigen, das Studium der Skandinavistik im Master-Studiengang fortzusetzen und eine forschungsorientierte Bachelorarbeit in der Skandinavistik zu schreiben.

Für das berufsfeldqualifizierende Profil der Skandinavistik-Studierenden wird der Erwerb von zusätzlichen Fremdsprachenkenntnisse oder von Kompetenzen, die in anderen Fächern erworben werden können, empfohlen, je nach dem angestrebten Berufsfeld. Das Fach selbst stellt für Studierende anderer Fächer in diesem Profil Module zum Spracherwerb und zu Grundzügen der Skandinavistik zur Verfügung.

Die Studierenden haben die Möglichkeit, einen Teil der Studienleistungen im Ausland zu absolvieren, sei es im Rahmen eines Auslandssemesters oder eines Sprachkurses (Sommerschule) in Skandinavien. Die Sprachlehrveranstaltungen, Literatur- und Landeskundekurse finden in der Zielsprache statt, die fachwissenschaftlichen Veranstaltungen aufgrund des hohen Komplexitätsniveaus in der Regel auf Deutsch.


Zielsetzung
Grundlegendes Ziel des 2-Fächer-Bachelorstudiengangs ist die Vermittlung der Fähigkeit, die zentralen Zusammenhänge der gewählten Fächer zu überblicken und grundlegende wissenschaftliche Methoden und Erkenntnisse anzuwenden sowie die Vermittlung der für den Übergang in die Berufspraxis notwendigen gründlichen Fachkenntnisse in zwei Fachgebieten. Um diese Ziele zu erreichen, werden fundierte Theorien mit Anwendungsproblemen und Entwicklungen der Praxis verknüpft, so dass die Studierenden sowohl wissenschaftliche Qualifikationen als auch berufliche Handlungskompetenzen erwerben.


Das Fach in Göttingen
Das Forschungsprofil des Skandinavischen Seminars der Georg-August-Universität Göttingen liegt einerseits im Bereich der neueren skandinavischen Literaturen mit den Schwerpunkten Dramen-, Übersetzungs-, Themen- und Motivforschung, "Internationalität nationaler Literaturen" (Lehrstuhl Prof. Fritz Paul) und 17./18. Jahrhundert, Biographieforschung sowie Intermedialität von Literatur und Musik, andererseits im Gebiet der altnordischen Literatur und Kultur mit dem Schwerpunkt auf der mittelalterlichen Literatur Islands und deren Rezeption sowie Runologie. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Wissenschafts- und Rezeptionsgeschichte. Für den Lehrstuhl und die anderen Arbeitsgruppen kann die komparatistische Betrachtung der skandinavischen Literaturen und Kulturen aus der Außenperspektive als grundlegend gelten. Einen wesentlichen Anteil am Forschungsprofil des Seminars haben die hier entstandenen Dissertationen und Habilitationsschriften.

Angeregt wurde die komparatistische Perspektive u.a. durch die zwölfjährige Beteiligung des Seminars am Sonderforschungsbereich "Die Literarische Übersetzung" mit mehreren erfolgreichen, international beachteten Teilprojekten, in denen auch zahlreiche Skandinavistische Beiträge zur Übersetzungsforschung entstanden sind.

Auch am Sonderforschungsbereich 529 "Internationalität nationaler Literaturen" war die Göttinger Skandinavistik während seiner Laufzeit von 1997-2001 mit mehreren Projekten beteiligt.


Sprachanforderungen, die während des Studiums zu erfüllen sind
Die Studierenden wählen eine der drei kontinentalskandinavischen Sprachen Dänisch, Schwedisch oder Norwegisch als Hauptsprache und eignen sich im Laufe ihres Studiums vertiefte mündliche und schriftliche Kompetenz mit dem Ziel der fließenden, korrekten und situationsadäquaten Sprachverwendung an. Zudem werden passive Kenntnisse in den weiteren zwei Sprachen erwartet.


Aufbau des Studiums
Der Studiengang ist modularisiert. Alle Lehrveranstaltungen und Stoffgebiete werden zu thematisch und zeitlich abgerundeten, in sich abgeschlossenen und mit Anrechnungspunkten versehenen abprüfbaren Lehr- und Lerneinheiten (Module) zusammengefasst. Das Studium der wählbaren Fächer besteht aus Pflichtmodulen sowie ggf. aus Wahlpflichtmodulen und Wahlmodulen. Die Pflichtmodule müssen von allen Studierenden, die das betreffende Fach gewählt haben, absolviert werden. Mit Wahlpflichtmodulen können Studienschwerpunkte ausgestaltet werden. Die Wahlmodule dienen der weiteren Ausgestaltung des Studiums.

Fächerkombination mit anderen Philologien, wie z.B. Finnougristik, Germanistik, Anglistik usw. sowie Ur- und Frühgeschichte, Komparatistik. Grundsätzlich gibt es keine Vorschriften für die Kombination der Skandinavistik mit anderen Fächern.


mögliche/empfohlene Profile
Absolventinnen und Absolventen des Bachelor-Faches „Skandinavistik“ sollen über umfangreiche Kenntnisse zu den Sprachen, Literaturen und Kulturen, zu Geschichte und Gesellschaft Skandinaviens verfügen und grundlegende literatur- und kulturwissenschaftliche Begriffe, Theorien und Methoden kennen und anwenden können. Sie sollen eine neuskandinavische Sprache aktiv beherrschen und passive Kenntnisse in zwei weiteren Sprachen besitzen. Außerdem sollen sie in der Lage sein, Informationen über Skandinavien zu recherchieren, zu strukturieren, zu bewerten und adäquat zu vermitteln. Damit qualifizieren sie sich für ein breites Spektrum von Tätigkeiten im Bereich der Vermittlung von Sprache, Literatur und Kultur sowie, je nach gewählter Fächerkombination, für Arbeiten in Museen und Sammlungen sowie für Wirtschaftsunternehmen und politische und soziale Einrichtungen, vor allem auch solchen mit Bezug zu Skandinavien.


Berufsfelder
Die Absolventinnen und Absolventen qualifizieren sich mit diesem Studiengang für ein breites Spektrum von Tätigkeiten im Bereich der Vermittlung von Sprache, Literatur und Kultur sowie, je nach gewählter Fächerkombination, für Arbeiten in Museen und Sammlungen sowie für Wirtschaftsunternehmen und politische und soziale Einrichtungen, vor allem auch solchen mit Bezug zu Skandinavien.