Die einhäusige Stieleiche blüht im Zeitraum April/Mai (8) bzw. Mai/Juni (4). Die Blütezeit dauert, je nach Witterung, ein paar Tage bis etwa zwei Wochen. Die Narben bleiben meist einige Tage bestäubungsfähig. Der Pollen wird durch Wind verbreitet (Anemogamie), weshalb hauptsächlich benachbarte Individuen zur Paarung kommen. Nach der Bestäubung dauert es noch vier bis sechs Wochen, bis es zur Befruchtung kommt (23). Ihre Blüten sind unscheinbar und stehen in eingeschlechtlichen Blütenständen. Die männlichen Blüten sind zierlich, haben schmale, gelblich-grüne Blütenhüllblätter, sechs bis zehn Staubblätter mit kahlen Staubbeuteln und hängen in 2-4 cm langen Kätzchen am Grund neuer Triebe (4) oder einzeln in den Achseln der Laubblätter im unteren Teil diesjähriger Sprosse (23). Die weiblichen Blüten sind knöpfchenförmig und sitzen einzeln, oder in Gruppen von zwei bis fünf Blüten auf langen behaarten Stielen (4). Es handelt sich dabei um deutlich gestielte Ähren, die blattachselständig an der Spitze der Frühjahrstriebe stehen (23).
Die Blüten haben behaarte Cupulen, welche sie becherförmig umgeben und so das 5-7-teilige Perigon verdecken. Die rötliche, meist dreiteilige Narbe kann man jedoch sehen. Der unterständige Fruchtknoten besteht aus drei Fruchtblättern mit je zwei Samenanlagen. In der Regel entwickelt sich nur aus einer ein Samen (23). Bei ERLBECK et al. (2002) ist von einem Fruchtknoten mit drei zungenförmigen Narben, die gelblich oder rot sind, die Rede.
Die Blüten der Traubeneiche unterscheiden sich nicht stark von denen der Stieleiche. Lediglich die weiblichen Blüten sind sitzend oder allenfalls kurz gestielt, weshalb sie dicht zusammengedrängt sind (4).
Charakteristisches Erkennungsmerkmal der Stieleiche und auch ausschlaggebend für ihren Namen ist die Tatsache, dass die Früchte gestielt sind, wobei die Länge des Stiels scheinbar sehr variabel ist. Laut SCHÜTT et al (1992) ist der Stiel mindestens 1,5 cm lang. ERLBECK et al. (2002) und MITCHELL (1979) sprechen von 4-8 cm und die weiteste Angabe lautet 2 - 10 cm (23). Die Früchte sind Nussfrüchte und es handelt sich um 2 - 3,5 cm lange und 1 - 1,8 cm breite, walzenförmige Eicheln (4), die zunächst weißlichgrün, später dann dunkelbraun und häufig etwas runzelig sind (15). Im frischen Zustand haben sie eine deutliche dunkle Längsstreifung (23). Das untere Drittel jeder Eichel ist von einem Fruchtbecher umhüllt (4). Diese Cupula ist anliegend beschuppt und napfförmig (23). Form, Größe und Gewicht der Eicheln können zwischen verschiedenen Bäumen, aber auch am gleichen Mutterbaum stark variieren. Auch zwischen den Jahren schwankt die Fruchtgröße in Abhängigkeit verschiedener Umweltfaktoren, laut SCHÜTT et al. (2002) hauptsächlich aufgrund unterschiedlicher Witterung zur Zeit der Samenreife. In der forstlichen Praxis wird das Tausendkorngewicht, also das mittlere Gewicht von 1000 Eicheln verwendet. Es liegt für Stieleichen bei 3000 - 5500 g (23). Im September/Oktober reifen die Früchte. Nachdem sie zu Boden gefallen sind, sind sie noch etwa sechs Monate keimfähig (4). Ein Verfahren, das die Lagerung über ein Jahr hinaus möglich macht, ist derzeit nicht bekannt. Jede Eichel enthält einen, manchmal auch zwei Samen. Die wichtigsten Reservestoffe sind Kohlenhydrate, besonders die Stärke, welche über 50 Prozent des Trockengewichtes ausmacht. Der Fettgehalt liegt lediglich bei drei Prozent (23).
Die Früchte der Traubeneiche sind nur bis zu 1 (4) oder 2 cm (21) lang gestielt. Sie stehen in kleinen Gruppen von drei bis sieben Stück zu Trauben gehäuft, was der Art den deutschen Namen gab (4). Form, Größe und Gewicht variieren ähnlich wie bei der Stieleiche, jedoch sind die Früchte im Mittel kleiner, was sich in einem Tausendkorngewicht von nur 1900 - 4200 g niederschlägt (22). Deutlichstes Unterscheidungsmerkmal der an sich sehr ähnlichen Früchte von Quercus robur und Quercus petraea ist die Färbung der Fruchtschale, denn die einfarbig schokoladenbraune Schale der Traubeneiche trägt nicht die für Stieleichen charakteristischen dunklen Längsstreifen (22).
Ihre Mannbarkeit erreichen Eichen im Freistand im Alter von etwa 60 und im Bestandesschluss mit etwa 80 Jahren. Es folgen alle zwei bis sieben Jahre Samenjahre, sogenannte Mastjahre, wobei je nach Anteil samentragender Bäume zwischen Voll- (100%) Halb- (ca. 50%) oder Sprengmasten (10-30%) unterschieden wird (4). Aber auch aufeinanderfolgende Vollmasten sind bekannt, zum Beispiel 1931 und 1932 (14).
Die Keimblätter (Cotyledonen) sind verdickt. Sie bleiben bei der Keimung unterirdisch und sind nicht assimilierend. Ihre Funktion ist die eines Speichergewebes zur Versorgung der Jungpflanze. Diese Form der Keimung wird als hypogäisch bezeichnet. Dabei ist das Hypocotyl unentwickelt und das Epicotyl verlängert.
Die Eiche ist ein Mineralbodenkeimer. Eine Einarbeitung der Eicheln in den Mineralboden durch Bodenbearbeitung oder Wildscheine fördert die Keimung.