Demonstrations-Gebiet Nesselröden (Südniedersachsen, Deutschland)

Das Nesselrödener Gebiet umfasst ca. 500 Hektar und liegt im “Unteren Eichsfeld“, ca. 25 Kilometer östlich von der Universitätsstadt Göttingen.

Das Demonstrations-Gebiet ist hügelig und hauptsächlich von einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung geprägt. Die vorherrschenden Anbaukulturen sind Weizen, Raps, Zuckerrübe und Mais. Ein Teil des Demonstrationsgebietes ist durch Randstreifen, Weideflächen, Graswege und Hecken unterteilt und somit gut strukturiert.
In 2004 hat die Biologische Schutzgemeinschaft Göttingen e.V. zusammen mit der Abteilung Naturschutzbiologie der Universität Göttingen ein Rebhuhnschutzprojekt gestartet. Ein Hauptziel des Projektes ist die Optimierung von Agrarumweltmaßnahmen für das Rebhuhn, um den Bestand langfristig zu stabilisieren. Seit 2006 werden die Rebhühner gezählt und seit 2009 Telemetrie-Untersuchungen durchgeführt. Um die Lebensraumbedingungen zu verbessern, wurden 2005 die ersten Blühstreifen durch Landwirte angelegt. Das Projektgebiet umfasst den gesamten Alt-Landkreis Göttingen (ca. 1.000 km2).
Das Nesselrödener Demonstrations-Gebiet ist Teil des Göttinger Rebhuhnschutzprojektes. Zwischen 2007 und 2011 wurden 7 % der Ackerfläche des Gebiets mit Blühstreifen aufgewertet. Resultierend daraus hat sich die Rebhuhn-Population innerhalb von drei Jahren von 4 auf 39 rufenden Hähne erhöht. Da viele der Blühstreifen anschließend wieder aus der Bewirtschaftung genommen wurden, liegt die Population aktuell bei ca. 7 Paaren. Ziel von PARTRIGE ist die Wiederholung des Experiments in Nesselröden, um aufzuzeigen, dass die Rebhuhnzahlen unmittelbar mit dem zur Verfügung stehenden Bruthabitat zusammen hängen.
Die Population ist im Vergleich zu Niedersachsen, wo sich der Bestand seit Beginn des Rebhuhnschutzprojektes halbiert hat, relativ stabil. PARTRIDGE soll aufzeigen, dass über die Etablierung von Bruthabitaten, wie z.B. rebhuhngerecht bewirtschaftete Blühstreifen, eine Erhöhung der Population von 30 % möglich ist. Bereits im Frühjahr 2017 wurden durch PARTRIDGE erste Maßnahmen in Nesselröden umgesetzt. Weitere Maßnahmen werden in den kommenden Jahren bis 2020 folgen.

Kontakt Universität Göttingen
Dr. Eckhard Gottschalk
Lisa Dumpe
lisa.dumpe@uni-goettingen.de
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