"Von einem Ort des Grauens zum locus amoenus. Die Strandbilder in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts" // Susanne Randhage

Wo einst die Ungeheuer des Meeres versuchten, auch das Land zu erobern, flanierten nur wenige Jahrzehnte später die Städter in ihrer Sonntagskleidung im Einklang mit der Natur. Die Küste der Niederlande und speziell der Strand verwandelten sich von einem Ort des Grauens, der Stürme und Schiffskatastrophen in ein Naherholungsgebiet für die nach Zerstreuung suchende Bürgerschaft. Der Blick auf die Natur unterlag in kürzester Zeit einem maßgeblichen Wandel, der die einstige Angst vor ihr in den reinen Genuss verkehrte. Zum Synonym für den Strand schlechthin avancierte ein kleiner Küstenort, welchen kaum ein Künstler nicht mit dem Pinsel bedachte. So wurde der Strand zum Schauplatz der Gesellschaft, zur Demonstration des Wohlstandes und des Sieges über so manchen Eindringling.