Institutionaliserungsprozesse der Gender Studies




Donnerstag 9. Juli, 18 Uhr ZHG 007

Daniela Heitzmann
Gender Studies - Ihre Geschichte, ihre Gegenwart, ihre Zukunft


Infolge der zweiten Frauenbewegungen wurde die Frauenforschung in deutschen Universitäten etabliert. In teils jahrelangen Kämpfen wurden Zentren für Frauen- und Geschlechterforschung, Frauenforschungs- und später Genderprofessuren sowie Studiengänge eingerichtet. Für die 1990er und frühen 2000er Jahre kann von einem regelrechten Institutionalisierungsschub gesprochen werden. Seit einigen Jahren werden jedoch Bedenken und Befürchtungen hinsichtlich der Nachhaltigkeit laut. Dies liegt unter anderem an dem Aufkommen von Diversity-Konzepten und der damit einhergehenden Frage nach dem Verhältnis von Gender und Diversity, aber ebenso an der Pensionierung der ersten Generationen von Genderprofessor_innen. Der Vortrag gibt einen Überblick zur Institutionalisierungsgeschichte der Gender Studies und fragt dabei nach deren Rahmenbedingungen im universitären Kontext sowie daraus ableitbaren gegenwärtigen Herausforderungen.




Dr. Daniela Heitzmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Gender Research Group an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.









Donnerstag 16. Juli, 18 Uhr, ZHG 103

Aline Oloff
Gender Studies in der neuen Universität

Die Hochschulen sind gegenwärtig grundlegenden Transformationen unterworfen, welche die wissenschaftlichen Institutionen wie die Formen und Inhalte der wissenschaftlichen Wissensproduktion gleichermaßen betreffen. Im Vortrag werden diese Prozesse am Beispiel der Institutionalisierung von Gender-Studies-Studiengängen beleuchtet. Im Vordergrund wird dabei das Spannungsverhältnis zwischen den Erwartungen an die Gender Studies und den material conditions ihrer Realisierung stehen. Gefragt wird: Welche Aushandlungsprozesse gehen der Implementierung der Studiengänge voraus und begleiten sie? Welche Akteur_innen sind wie an der Umsetzung beteiligt? Welchen Niederschlag finden die Reform-Imperative der "unternehmerischen Hochschule" und der "Bologna"-Reform in der aktuellen Lehrgestalt der Gender Studies? Welches Wissen findet Eingang in die Gender-Studiengänge und wird damit als relevantes wissenschaftliches Geschlechterwissen ausgewiesen?




Aline Oloff ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZIFG) der Technischen Universität Berlin.