Julia Brüggemann

Thema
The effects of regulatory and financial policy instruments on innovative behavior. Experimental evidence

Kurzbeschreibung
Um politische Ziele wie Wirtschaftswachstum, geringe Arbeitslosigkeit und langfristige internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen, wird die Förderung der nationalen Innovationstätigkeit als ein zentrales Element für erfolgreiche Wirtschaftspolitik angesehen. Diese Dissertation trägt zu der Diskussion über den Einfluss von regulativen und finanziellen Politikinstrumenten auf unternehmerische Entscheidungen bei, indem die Effekte von spezifischen Politikinstrumenten auf die individuelle Innovationstätigkeit und das Kooperationsverhalten analysiert werden. Es werden dabei die Effekte dreier Politikinstrumente – intellektuelle Eigentumsrechte, Innovationswettbewerbe und Subventionen – mit Hilfe von Laborexperimenten in einem neuen experimentellen Design untersucht, das im Kern eine Scrabble-ähnliche Wort-Suchaufgabe beinhaltet. Auf diese Weise können die individuellen Reaktionen auf die institutionellen Parameter im Rahmen eines sequentiellen Innovationsprozesses simuliert werden.
Die Ergebnisse des ersten Experiments bezüglich intellektueller Eigentumsrechte zeigen, dass diese einen negativen Effekt auf das Auftreten sequentieller Innovationen haben. Die Wohlfahrt sinkt durch das Vorhandensein von intellektuellen Eigentumsrechten signifikant um 20 bis 30 Prozent, da eine geringere Anzahl und weniger wertvolle Innovationen erstellt werden. Im zweiten Experiment werden die Effekte von Innovationswettbewerben untersucht. Im Ergebnis sinkt in beiden untersuchten Wettbewerben die Kooperationsbereitschaft, jedoch haben Innovationswettbewerbe weder Einfluss auf die Kooperationsneigung der Individuen noch auf die gesamte Innovationsaktivität. Das dritte Experiment analysiert die Effekte von Subventionen auf das Innovationsverhalten und auf die Kooperationstätigkeit. Im Ergebnis zeigt sich ein substantielles Crowding-Out von privaten Investitionen und – je nach Subventionsart – keine positiven, bzw. sogar negative Effekte auf die Wohlfahrt. Im abschließenden Kapitel wird die aktuelle Literatur zur experimentellen Innovationsforschung zusammengefasst und ihre Vor- und Nachteile diskutiert. Insgesamt wird für eine pragmatische Nutzung von Laborexperimenten plädiert, um die Ergebnisse etablierter Methoden in der Innovationsforschung durch diesen methodischen Ansatz zu bereichern.

Promotionszeitraum
2013-2016