Lehramtsstudierende bereiten Sechsklässler*innen des Hainberg-Gymnasiums auf ihre Sprechprüfungen im Fach Englisch vor


Die Sprechprüfung im Fach Englisch ist für die Schüler*innen der sechsten Jahrgangsstufe eine spannende Angelegenheit. In drei Abschnitten müssen sie ihre Sprechfähigkeiten in der ersten Fremdsprache vor zwei Lehrkräften – eine prüfende und eine protokollierende – unter Beweis stellen. Beginnend mit einem Interviewteil, gefolgt von einem Monolog und zuletzt in einem abschließenden Dialog müssen die Schüler*innen mehrere Minuten lang auf Englisch sprechen – eine nicht unkomplizierte Angelegenheit, vor allem, wenn die Corona-Pandemie die Gelegenheiten zum Sprechen zusätzlich erschwert.

In der Klasse 6bl des Harnberg-Gymnasiums Göttingen wurde dennoch eine gute Lösung zur Vorbereitung auf die Sprechprüfungen gefunden. Über das Englisch-Fachdidaktik Masterseminar „Picture Narratives in the EFL Classroom“ an der Georg-August-Universität Göttingen, unter Leitung der Dozentin Kira Sara, fand Englischlehrerin Sabine Brumby-Hartogh acht aufgeschlossene Studierende, die bereit waren, die 25 Schüler*innen der sechsten Klasse in Kleingruppen zu unterstützen. Der Deal stand wie folgt: Die Studierenden konnten während ihrer Seminarzeit digitale Praxiserfahrung im Umgang mit den Lernenden sammeln, während die Schüler*innen eine weitere Möglichkeit zur Vorbereitung auf die Sprechprüfungen erhielten – eine Win-Win-Situation.
Vom 12. Mai an trafen sich festgelegte Gruppen von Studierenden und Schüler*innen künftig am Mittwochmorgen in BigBlueButton-Videokonferenzen und übten das Englischsprechen in den von ihnen später abgeprüften Disziplinen der Sprechprüfung. Auch bereiteten die Studierenden entsprechendes Übungsmaterial für die Lernenden auf.

Bild1

Mit dem Übergang in das Szenario A ab Ende Mai hatte die Kooperation allerdings vorerst ein Ende. Die Schüler*innen durften fortan mittwochs ihre Vormittage wieder in Klassengröße in der Schule verbringen und somit kehrten auch die Studierenden wieder in Vollzeit in den digitalen Seminarraum zurück.
Glücklicherweise bestand auf beiden Seiten in Teilen das Interesse an einer Fortsetzung, sodass sich zwei Studierende und eine Handvoll Schüler*innen freiwillig zu weiteren Sitzungen online verabredeten – statt am Mittwochmorgen nun am Mittwochabend. Auf freiwilliger Basis wurde weiter der flüssige Monolog geübt und die angemessene Kommunikation im Dialog einstudiert. Eine Woche vor den reellen Sprechprüfungen fand dann - auf Wunsch der Lernenden - die Generalprobe in Form eines mock exam statt, welches die Studierenden vorbereitet hatten.

Bild3

Von beiden Seiten wurde die gute sowie flexibel und kurzfristig organisierte Kooperation gelobt. Die Studierenden verabschiedeten sich mit wertvollen Praxiserfahrungen und die Schüler*innen gingen gut vorbereitet in ihre Sprechprüfungen.

Ein Bericht von Julia Neumann und Till Schröter (Student*innen)