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April 2021: April 2021: Reinhardswald-Luchs jetzt in Neu-Eichenberg
Bis zum Sommer 2020 hatten wir zwei junge Luchse im nordhessischen Reinhardswald nachgewiesen. Die Luchse hatten für einiges Aufsehen gesorgt, als sie im Herbst 2019 gemeinsam mit ihrer Mutter die Weser durchquerten (oder überquerten). Inzwischen wurde einer der Luchse in der Nähe von Neu Eichenberg (Nordhessen) von unseren Kameras erfasst. Dort hatte bereits im Dezember 2020 Revierpächter Thomas Haase einen Luchs mit seiner Wärmekamera gefilmt. Ob es sich bei dem Luchs um ein männliches oder weibliches Tier handelt, ist bislang noch unklar.

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Luchs B1099x im Reinhardswald (links) und bei Neu Eichenberg (rechts)

Erneut Luchs-Nachwuchs in Nordthüringen

In Nordwest-Thüringen wurde im Rahmen des gemeinsam mit dem BUND Thüringen durchgeführten Luchsprojektes erneut eine Luchsin mit Nachwuchs von unseren Kameras erfasst. Dieses Tier ist bereits die dritte Luchsin, die im laufenden Luchsjahr (Mai 2020 – April 2021) in Thüringen Junge zur Welt brachte. Ungewöhnlich ist, dass der Nachweis in einem fragmentieren Waldgebiet südlich des Harzes erfolgte, das eigentlich kein „klassischer“ Luchslebensraum ist.

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Luchsin B1094w (rechts) und ihr Jungtier (links)

März: Neues vom Wolf in Hessen
Im Februar gelang einer unserer Kameras der Nachweis eines Wolfes bei Niederellenbach (Kreis Hersfeld-Rotenburg). Das Foto entstand am südlichen Rand des bisher bekannten Streifgebietes der „Stölzinger Wölfin“ GW1409f. Durch sein Netzwerk an Fotofallen unterstützt das Luchsprojekt der Universität Göttingen das HLNUG beim Monitoring des Wolfes in Nordhessen.
Im Dezember 2020 wurde unweit des Kamerastandortes ein männlicher Wolf genetisch nachgewiesen. Dies war der erste Nachweis eines Rüden in Nordhessen im Kalenderjahr 2020. Ebenfalls im Februar 2021 entstand in derselben Gegend erstmals ein Foto, das zwei Wölfe gemeinsam zeigt. Das Foto wurde von einer privaten Wildkamera aufgenommen. Ob es sich bei den abgebildeten Tieren um die Stölzinger Wölfin und den zuvor nachgewiesenen Rüden handelt, lässt sich anhand des Fotos nicht ermitteln. Auch Alter und Geschlecht der Tiere lassen sich anhand der Aufnahme nicht bestimmen.

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Wolf bei Niederellenbach. Das Foto entstand am 05. Februar 2021. © Uni Göttingen/ HLNUG

Februar 2021: Jungluchse im Schnee
In den letzten Wochen war der Harz von einer hohen Schneeschicht bedeckt. Viele Tiere lassen es in der kalten Jahreszeit eher ruhig angehen. Die Harzer Luchse hingegen fühlen sich im Schnee anscheinend pudelwohl – wie diese Fotofallen-Aufnahme zweier spielender Jungluchse zeigt:

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Die Aufnahme entstand im Januar 2021 im Stiftforstbetrieb Ilfeld (betreut durch die Klosterforsten Management GmbH) und zeigt sehr wahrscheinlich zwei Jungtiere der Luchsin B1042w. Diese Luchsin hatte auch in den letzten Jahren Nachwuchs im Thüringer Harz.

Januar 2021: Das Eichsfeld – Ein Eldorado für die Wildkatze
Im Dezember 2020 hat Marleen Hölscher ihre Bachelorarbeit zur Verbreitung und Abundanz der Wildkatze im Nordwesten Thüringens vorgelegt. Marleen hat in ihrer Arbeit Wildkatzen-Aufnahmen ausgewertet, die während der ersten beiden Monate des gemeinsam mit dem BUND Thüringen durchgeführten Fotofallen-Monitoring des Luchses entstanden sind.

Bereits während der ersten beiden Monate entstanden an 43 Kamerastandorten 214 Aufnahmen von Wildkatzen. Besonders viele Aufnahmen entstanden dabei in den eher fragmentierten Waldgebieten des Vorharzes in den Landkreisen Nordhausen und Eichsfeld. Umgerechnet auf einen standardisierten Erfassungszeitraum von 100 sogenannter Kameratage entstanden allein im Vorharz 9.98 Aufnahmen (Foto-Ereignisse) von Wildkatzen pro 100 Kameratage. Obwohl die Wildkatze nur als „Beifang“ erfasst wurde, ist dies die höchste Fotorate, die bisher für die Europäische Wildkatze gemessen wurde. Unklar ist allerdings noch, warum die Wildkatze in den fragmentierten Waldgebieten des Vorharzes offenbar in so großer Häufigkeit vorkommt.

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Wildkatze. Aufgenommen im September 2020 im Thüringer Eichsfeld.

November 2020: Luchs-Nachwuchs im Eichsfeld

Ende Oktober konnte an einer unserer Kameras im nördlichen Eichsfeld eine Luchsin mit einem Jungtier fotografiert werden. Der junge Luchs ist seit 2015 nachweislich der erste, der im Eichsfeld zur Welt gekommen ist. Zwar hatte es bereits im Vorjahr mögliche Sichtungen halbwüchsiger Luchse gegeben, ein handfester Nachweis stand aber bislang noch aus. Wir sind sehr froh, dass uns dieser nun gelungen ist!

Noch ist unklar, ob es sich bei der Mutter des jungen Luchses um das aus dem Vorjahr bekannte Luchs-Weibchen B1073w handelt. Möglich ist außerdem, dass der junge Luchs Geschwister hat, die von der Kamera nicht erfasst wurden. Luchse bringen in der Regel 2-4 Junge zur Welt.


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Luchsin mit Jungtier im nördlichen Eichsfeld

Derweil gibt es leider auch einen Verlust zu beklagen: Westlich von Worbis (ebenfalls Eichsfeld) hatte im Sommer ein junger Kuder (=männlicher Luchs) sein Streifgebiet eingerichtet. Der Luchs hatte zwischenzeitig auch einen Ausflug in die Bleicheröder Berge unternommen, ist aber inzwischen leider verendet.

Oktober 2020: Erneuter Nachweis von Jungluchsen im Thüringer Harz

Im September gelang an einer unserer Fotofallen im Thüringer Harz die Aufnahme einer Luchsin mit Jungtier. Das Foto entstand im Stiftsforst Ilfeld, unweit der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt. Einige Tage zuvor hatte der zuständige Förster bereits eine Luchsin mit drei Jungtieren beobachen können. Es ist also davon auszugehen, dass der junge Luchs noch mindestens zwei Geschwister hat. Bei der Mutter handelt es sich um die Luchsin B1042w. Diese Luchsin hatte im Grenzgebiet zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt bereits in den Vorjahren Junge zur Welt gebracht.


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Luchsnachwuchs im Stiftsforstbetrieb Ilfeld (betreut durch die Klosterforsten Management GmbH). Im Vordergrund der Jungluchs, hinten rechts ist das Muttertier zu erkennen.

September 2020: Neues von den Reinhardswald-Luchsen

Im April dieses Jahres tauchte überraschend wieder ein Luchs im Reinhardswald auf. Wie sich herausstellte, handelte es sich um ein Jungtier der „Weser-Luchsin“ B1072w. Diese Luchsin hatte im Herbst 2019 für Aufsehen gesorgt, als sie mit ihren noch abhängigen Jungtieren die Weser überquert hatte.

Inzwischen hat sich noch ein zweiter Luchs hinzugesellt, wahrscheinlich ebenfalls ein Jungtier der „Weser-Luchsin“. Bis mindestens Juli konnten unsere Kameras die beiden Jungluchse regelmäßig im Reinhardswald erfassen. Die Untersuchung wird gegenwärtig fortgesetzt. Der Aktivitätsschwerpunkt der beiden Luchse liegt im nördlichen Reinhardswald, insbesondere im Bereich des Hahneberges. Allein dort sind über die Hälfte der Aufnahmen einstanden (vgl. Abbildung).


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Luchsnachweise im Reinhardswald. An den mit kleinen gelben Punkten markierten Stellen entstand je ein Nachweis, an den mit großen Punkten markierten Stellen entstanden zwei Nachweise.

Juli 2020: Die Rückkehr der Reinhardswald-Luchse?

Im Herbst letzten Jahres wurden im nordhessischen Reinhardswald Jungluchse beobachtet. Die Freude über den unerwarteten Nachwuchs war groß, denn bis auf wenige durchstreifende männliche Luchse war der Luchsbestand im Norden Hessens in den letzten Jahren zusammengebrochen. Junge Luchse wurden in Hessen letztmalig 2015 geboren.

Wenige Monate später stellte sich jedoch heraus, dass die jungen Luchse offenbar im niedersächsischen Solling zur Welt kamen, und ihre Mutter lediglich auf einen ausgedehnten Streifzug in den Reinhardswald begleiteten. Das Besondere dabei: Reinhardswald und Solling sind durch die Weser voneinander getrennt. Dass Luchse Flüsse überwinden können, ist dabei eigentlich nichts Neues, dass jedoch eine Luchsin mit halbwüchsigen Jungtieren einen Fluss in der Größe der Weser überquert, ist schon bemerkenswert. Im Januar war die Luchsfamilie in den Solling zurückgekehrt.

Neue Fotofallen-Aufnahmen, die von April bis Juni im Reinhardswald entstanden, belegen nun, dass offenbar eines der Jungtiere zurück im Reinhardswald ist. Zwar ist ein Abgleich der Fellmuster (anhand derer Luchse voneinander unterschieden werden können) schwierig, da nur wenige Fotos der Jungtiere zum Abgleich zur Verfügung stehen. Vieles spricht aber dafür, dass es sich bei dem jüngst im Reinhardswald fotografierten Luchs um ein Jungtier der „Weser-Luchsin“ handelt. Vermutlich zeigen alle im Reinhardswald seit April 2020 entstandenen Aufnahmen denselben Luchs. Sein Geschlecht ist bislang unbekannt. Ob sich dieser Luchs dauerhaft im Reinhardswald niederlässt, und ob vielleicht auch seine Geschwister oder seine Mutter in den Reinhardswald zurückkehren, soll eine Fortsetzung des Fotofallen-Monitorings in den nächsten Monaten zeigen.


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Der Reinhardswald-Luchs im Mai 2020. Ein Jungtier der „Weser-Luchsin“ B1072w?

Juni 2020: Kuder 1019m weiterhin im Eichsfeld

Ende Mai wurden unsere Kameras im Nordwesten Thüringens einer ersten Kontrolle unterzogen. Dabei zeigten sich gleich zwei alte Bekannte: Im nördlichen Eichsfeld (nahe Stöckey) konnte der Kuder B1019m nachgewiesen werden, im thüringer Harz die Luchsin B1042w. Beide Tiere sind uns bereits aus der 2019 durchgeführten Pilotstudie von BUND und Uni Göttingen bekannt. B1042w hatte im Grenzgebiet Thüringen/ Sachsen-Anhalt mindestens drei Junge zur Welt gebracht.

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Kuder B1019m westlich von Stöckey, Eichsfeld