Profil des Kollegs


Das Graduiertenkolleg verfolgt zwei eng miteinander verbundene Ziele:

In inhaltlicher Hinsicht fördert es die Erforschung der Praktiken, Akteure und Strukturen des aktuellen Literaturbetriebs und verbindet einen ausgewiesen theoretischen Zugriff mit empirischen Ansätzen. Es kombiniert die herkömmliche Doktorandenausbildung und deren Fokus auf literaturhistorische, theoretische und methodische Kompetenzen mit der strukturierten und projektbezogenen Vermittlung von Praxiserfahrungen in Verlagen, Literaturarchiven und -museen, Literaturhäusern und anderen Institutionen. Im Kolleg werden zum einen die Literatur der letzten 30 Jahre, ihre Akteure und die Institutionen ihrer Vermittlung in transdisziplinärer Perspektive untersucht, und zum anderen wird die derzeit viel diskutierte Relevanz neuer Medienformate und digitaler Kommunikationswege erstmals auf der Grundlage einer breiten Materialauswertung rekonstruiert und analysiert.

In organisatorisch-konzeptioneller Hinsicht will das Kolleg mit einem innovativen Betreuungs- und Qualifizierungsprogramm zur Entstehung hochwertiger Dissertationen beitragen: Damit die Kollegiat/innen die Struktur und Dynamik der Praktiken in den Bereichen der literarischen Produktion, Vermittlung und Rezeption von Literatur in möglichst vielen Facetten zu erfassen lernen, gehört ein halbjähriges Forschungspraktikum in einer renommierten Institution des Literaturbetriebs ebenso zum Ausbildungsprogramm wie Seminare, die diese Aufenthalte vorbereiten, begleiten und nachbereiten. Ein erfolgreich erprobtes Betreuungskonzept, das individuelle Arbeitspläne, Methoden-Workshops, regelmäßige Lektüre-Seminare zu Grundlagentexten und halbjährliche Bilanzkolloquien verbindet, gewährleistet die Durchführbarkeit dieses Programms.

Durch die enge Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis will das Kolleg ein bisher noch wenig erforschtes Themengebiet von hoher Aktualität auf eine innovative Weise wissenschaftlich erschließen.