In publica commoda

Sofja Kowalewskaja (1850 bis 1891)

Sofja Kowalewskaja (1850 bis 1891) wurde in Moskau geboren und zeigte ihre mathematische Begabung schon in jungen Jahren. Durch eine Scheinehe gewann sie 1868 ihre Selbständigkeit und ging ein Jahr später mit der Chemikerin Julia Lermontowa nach Heidelberg, wo ihr der Besuch einzelner mathematischer Lehrveranstaltungen erlaubt wurde. 1870 wechselten die beiden Frauen nach Berlin, wo Sofja Kowalewskaja ein Privatstudium aufnahm. 1874 stellte sie an der Universität Göttingen einen Antrag auf eine Promotion in absentia, dem aufgrund der besonderen Qualität der eingereichten Arbeiten stattgegeben wurde. Für ihre „Theorie der partiellen Differentialgleichungen“ erhielt Kowalewskaja den Doktortitel. Da die Mathematikerin als Frau keine Lehrtätigkeit an einer russischen Universität ausüben durfte, ging sie nach Stockholm, wo sie 1884 als erste Professorin für Mathematik in Europa berufen wurde. Zudem wurde sie mit dem hochdotierten Bordin-Preis der Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet.