Sommer: Juni - August

Der große Farbenrausch der im Frühjahr blühenden Gehölze ist vorbei. Aber auch jetzt gibt es im Forstbotanischen Garten noch reichlich für das Auge, die Nase und die Seele zu entdecken.

Rosen: Rosen im Forstbotanischen Garten, das heißt Wildrosen mit ihren wunderschönen ungefüllten einfachen Blüten, die je nach Art von reinweiß über weißrosa bis hin zu gelb oder allen möglichen Rottönen reichen. Ihre Blütezeit beginnt mit der Hundsrose (Rosa canina) im Mai und zieht sich bis in den Juli wie z.B. bei der Rotblättrigen Rose (Rosa glauca). Die nur wenig oder mitunter auch ganz stachellose Rosa multiflora aus Korea fasziniert mit ihren kleinen, reinweißen bis rosa überhauchten Blüten, die so zahlreich sind, dass sie die Blätter an den Zweigen mit ihren überreichen Blütenkaskaden fast völlig überdecken.

Eigentlich kennt jeder das herrlich angenehme Gefühl, an einem warmen Sommerabend gemütlich unter einer blühenden und angenehm duftenden Sommer- oder Winterlinde zu sitzen. Wer es bisher noch nicht kennt, der sollte jetzt in den Forstbotanischen Garten kommen und es schnellstens ausprobieren, damit er weiß, was er bisher verpasst hat.

Der Sommer- oder Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) blüht von Juli bis September und fasziniert uns zum einen durch seine langen lila Blütenrispen. Zum anderen sind die stark duftenden Blüten wahre Schmetterlingsmagneten und erfreuen uns daher nicht nur durch den Duft und die Schönheit der Blüten, sondern auch durch die sie ständig umher flatternden bunten Schmetterlinge.


Buddleja davidii
Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii)



Von den Deutzien blühen noch Deutzia scabra und D. kalmiflora, zwei wunderschöne Sträucher in weissrosa. Wenn die Sommerhitze im Juli/August ihrem Höhepunkt entgegensteuert ist die Zeit der vielen Sorten des Japanischen Spierstrauches (Spiraea japonica) und des duftenden Lavendels mit seinen unterschiedlichen Blautönen.


Spiraea japonicaLavendel
Japanischer Spierstrauch (Spiraea japonica; links) und Echter Lavendel (Lavandula angustifolia)



Obwohl der Forstbotanische Garten sich schwerpunktmäßig mit den Bäumen und Gehölzen befasst, sind natürlich auch zu dieser Jahreszeit wieder einige pflegeleichte oder sich sehr schön selbst verwildernde Stauden und einjährige Sommerblumen zu bewundern.

Mit Beginn des Sommers stehen die glänzenden, hell bis goldgelben Blüten von Meconopsis cambrica, einer Scheinmohn-Art, im lichten Halbschatten der Libanonzeder. Ein Anblick, der vor allem in den frühen Vormittagsstunden begeistert, wenn die ersten Sonnenstrahlen durch die darüber vorhandenen Löcher in den Kronen auf die Erde dringen und die mitunter noch mit funkelnden Tautropfen besetzten Blüten erstrahlen lassen.

Seit Ende Mai blüht bereits der heimische Storchenschnabel Geranium sanguineum an vollbesonnten Plätzen. Eschscholtzia californica,eine aus dem USA stammende Goldmohnart, sät sich seit einer Initialpflanzung vor einigen Jahren immer wieder von selbst aus. Ihre wie umgekehrte Schlafmützen aussehenden, glänzend gelb, orange oder goldfarbenen Blüten stehen auf zierlichen Stängeln, mit zartgeschlitzten blau-grau-grünen Blättern. Eine Pflanze, die sich ihren Standort selber sucht und die man dort stehen lassen sollte, wo sie sich selber ausgesät hat. Im Bereich des lichten Gehölzrandes oder zum Teil sogar im Halbschatten von größeren Bäumen stehen die verschiedenen Eisenhutarten. Die Hosta-Arten oder auf deutsch Funkien gehören, wenn sie sich erst einmal etabliert haben, zu den anspruchlosesten Stauden. Mit ihren großen, je nach Art hell bis dunkelgrünen oder gar bläulichen Blättern und den darüber stehenden blauvioletten Blütenähren strahlen sie eine angenehme Ruhe aus.


Escholtzia californica
Eschscholtzia californica



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