SoSe 2008

Lehrveranstaltungen von Prof. Dr. Rebekka Habermas


  • Vorlesung/IVL: Sozialgeschichte der Religion 1870-1940

    Mo. 10:15-11:45 Uhr, ZHG 007, Kennziffer: 451339

    Die Vorlesung beschäftigt sich mit der Bedeutung von Religion im ausgehenden 19. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Deutschland im Kontext globaler Entwicklungen. Sie will einen Überblick über die langfristigen Entwicklungen im Verhältnis Staat und Kirche geben. Auch soll der Frage nachgegangen werden, welche Rolle die nachlassenden religiösen Bindungen, wie sie spätestens mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts in Teilen der Bevölkerung zu beobachten sind, zu beurteilen sind und welche Rolle hier konkurrierende Glaubensangebote spielten. Dann wird es um die kirchlichen Institutionen und ihre Verbindungen zu Innen- wie Außenpolitik gehen. Überdies wird nach dem religiösen Alltag im Krieg und der Bedeutung von Religion für die Entwicklung der Weimarer Republik gefragt werden. Schließlich werden die sich verändernden konfessionellen Spannungen zwischen den beiden christlichen Konfessionen aber auch in Bezug auf jüdische Gläubige untersucht.

    Einführende Literatur: Helmut Walser Smith (Hg.), Protestants, Catholics and Jews in Germany. 1800-1914, Oxford 2001.



  • Hauptseminar: Sozialgeschichte der Religion im 19. Jahrhundert

    Di. 10:15-11:45 Uhr, MZG 1140, Kennziffer: 451334

    Religion spielt nicht nur aktuell eine weit größere Rolle als lange für möglich gehalten. Religion war auch im 19. Jahrhundert bis dato häufig übersehener Bedeutung. Die Frage, welche verschiedenen Konfessionen, welche Rolle für welche sozialen Gruppen im langen 19. Jahrhundert spielte, soll im Mittelpunkt des Seminars stehen. Auch wird es um Konflikte zwischen den Konfessionen gehen - etwa im Rahmen des Kulturkampfes jedoch auch als ein Teilaspekt des Antisemitismusstreites. Dann wird zu untersuchen sein, inwieweit man von nachlassender Religiosität oder gar von Säkularisierung im 19. Jahrhundert sprechen kann. Ein weiteres Thema wird die Bedeutung von Religion im Kolonialismus sein. Auch die Frage, wie die zunehmende Rolle von Frauen insbesondere in religiös geprägten Vereinen aber auch in Orden, zu interpretieren ist, wird behandelt werden.

    Empfohlene Sekundärliteratur: David Blackbourn, Wenn ihr sie wieder seht, fragt wer sie sei. Marienerscheinungen in Marpingen - Aufstieg und Niedergang des deutschen Lourdes, Reinbek 1997.
    Hugh McLeod, Religion and the People of Western Europe 1789-1989, Oxford 1997.



  • Oberseminar: Geschichtsschreibung global - ausgewählte Beispiele: Christopher Bayly, Natalie Zemon Davis, Catherine Hall

    Di. 8:15-9:45 Uhr, MZG 1140, Kennziffer: 451336

    Entlang dreier neuerer exemplarischer Studien wird der Frage nachgegangen, wie man Globalgeschichte schreiben kann. Es handelt sich dabei zum einen um zwei exemplarisch angelegte Arbeiten, einmal von Natalie Zemon Davis, die das Leben von Leo Africanus ( der erste Geograph Afrikas ), geboren im ausgehenden 15. Jahrhundert untersucht, zum andern um die Studie von Catherine Hall, die das Wirken eines englischen Verwaltungsbeamten, der unter anderem in Jamaika in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Gouverneur tätig war, erforscht. Überdies soll die nicht exemplarisch angelegte, sondern in der Tat die Weltgeschichte umspannende Studie von Christopher Bayle zum 19. Jahrhundert analysiert werden. Erwartet wird die Lektüre der drei Studien und Interesse an Theoriedebatten.

    Literatur: Christoper A. Bayly, Die Geburt der modernen Welt. Eine Globalgeschichte 1780-1914, Frankfurt/ New York 2006.
    Catherine Hall, Civilising Subjects. Colony and Metropole in the English Imagination, 1830-1867, Chicago 2002.
    Natalie Zemon Davis, Trickster Travels, New York 2006.



  • Forschungskolloquium

    Di. 18:15-19:45 Uhr, MZG 1140, Kennziffer: 451341

    Im Rahmen des Kolloquiums werden Staatsexamens-, Magister- und Doktorarbeiten sowie laufende Forschungsarbeiten der Neueren Geschichte vorgestellt und diskutiert. Überdies sollen wichtige Neuerscheinungen aus dem Bereich der Kulturgeschichte vorgestellt werden. Insbesondere Studierende in den Abschlusssemestern bzw. der Prüfungsphase sind hoch willkommen, um im Rahmen dieses Seminars eigene und fremde Forschungsarbeiten zu debattieren.