SoSe 2012

Lehrveranstaltungen von Prof. Dr. Rebekka Habermas


  • Vertiefungsseminar "Deutsche Kolonialgeschichte"

    Prof. Dr. Rebekka Habermas
    Mo. 10:15-11:45 Uhr, VG 3.102, Beginn 16.04.12

    Im Mittelpunkt des Seminars stehen zum einen die deutschen Kolonien und die Frage, welche soziale, ökonomische, religiöse, politische und kulturelle Bedeutung diese für die Gesellschaft des Kaiserreichs hatten. Zum anderen wird auch der umgekehrten Frage nachzugehen sein: Wie lässt sich die Bedeutung der deutschen Kolonialherrschaft für die unterschiedlichen Kolonien beschreiben. Dabei werden die zentralen Akteurinnen und Akteure kolonialer Herrschaft - Kolonialbeamte, cultural brokers, Kaufleute, Missionare, Missionsnonnen und Diakonissen, lokale Händler und chiefs - in den Blick genommen. Ebenso wird nach den Wirkungen gefragt, die etwa Völkerschauen, Missionsfeste, Kolonialromane und auch vieles andere, wie koloniale Werbebilder oder die neuen kolonialen Wissenschaften im Kaiserreich entfalteten.

    Einführende Literatur: Georg Steinmetz, The Devil's Handwriting: Precoloniality and the German Colonial State in Qingdao, Samoa and Southwest Africa, Chicago 2007.



  • Masterseminar "Religion im Kaiserreich"

    Prof. Dr. Rebekka Habermas
    Di. 10:15-11:45 Uhr, KHW 0.118, Beginn 17.04.12

    Religion spielt nicht nur aktuell eine weit größere Rolle als lange für möglich gehalten. Religion war auch im 19. Jahrhundert von bis dato häufig übersehener Bedeutung. Neueste Forschungen sprechen sogar davon, dass Religion als Sphäre, die sich in Abgrenzung zum Säkularen definiert, erst um 1800 Gestalt annahm. Im Mittelpunkt des Seminars steht die Frage, welchen Stellenwert Religion für das Kaiserreich hatte. Dabei wird es um Konflikte zwischen den Konfessionen gehen - etwa im Rahmen des Kulturkampfes jedoch auch als ein Teilaspekt des Antisemitismusstreites. Dann wird zu untersuchen sein, inwieweit man von nachlassender Religiosität oder gar von Säkularisierung im 19. Jahrhundert sprechen kann. Ein weiteres Thema wird die Bedeutung von Religion im Kolonialismus sein. Auch die Frage, wie die zunehmende Rolle von Frauen insbesondere in religiös geprägten Vereinen aber auch in Orden, zu interpretieren ist, wird behandelt werden. Und schließlich sollen auch Einblicke in die Wissenschaftsgeschichte des Religiösen gewonnen werden.

    Einführende Literatur: Helmut Walser Smith, Protestants, Catholics and Jews in Germany, 1800-1914, Oxford 2001. Rebekka Habermas, Piety, Power, and Powerlessness in Religion and Religions Groups in Germany, 1870-1945, in: Helmut Walser Smith (Hg.), The Oxford Handbook of Modern History, Oxford 2011, S. 453-480.



  • Forschungskolloquium

    Prof. Dr. Rebekka Habermas/Dr. Richard Hölzl
    Di 18-20 Uhr, KWZ 1.601 (wenn nicht anders angegeben), Beginn: 17.04.12

    Im Rahmen des Kolloquiums werden Bachelor-, Master-, magister- und Doktorarbeiten sowie laufende Forschungsarbeiten der Neueren Geschichte vorgestellt und diskutiert. Überdies sollen wichtige Neuerscheinungen aus dem Bereich der Kulturgeschichte vorgestellt werden. Insbesondere Studierende in den Abschlusssemestern bzw. der Prüfungsphase sind hoch willkommen, um im Rahmen dieses Seminars eigene und fremde Forschungsarbeiten zu debattieren.


    Kolloquiumsplan

    17.04. Michael Schütte (Göttingen): "Die Entdeckung der Ruinen von Zimbaoe." Mission, Forschungsreise und koloniale Archäologie

    24.04. Felix Bluhm (Göttingen): Die Streik- und Sozialisierungsbewegung im Ruhrgebiet 1918/19 am Beispiel Hamborns

    08.05. Dr. Verena Steller (Frankfurt a. M.): Law & Empire. Indische Anwälte und britische Rule of Law in Indien, ca. 1858-1950

    15.05. Prof. Dr. Rebekka Habermas (Göttingen): Universität und Protest im Vormärz. Das Jubiläum von 1837 (Öffentlicher Vortrag zum Universitätsjubiläum, Aula am Willhelmsplatz)

    22.05. Jürgen Schallmann, M.A. (Göttingen): Witwen, Trinker und gute Bürger. Arme und Armenfürsorge in Göttingen, 1860-1914

    29.05. Inken Bernhard, B.A. (Göttingen): Lost Generation - Die "Rettung" der Kinder im Selbstverständnis der australischen Regierung im 20. Jahrhundert

    12.06. Prof. Dr. Rupa Viswanath (Göttingen): Religion, Rights and the Social: Subordination and Space in Colonial South India (zus. mit den Kolloquien für Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie Zeitgeschichte, Raum: KWZ 0.607)

    14.06. Prof. Dr. Harald Fischer-Tiné (Zürich/Göttingen): Experimentierfelder und ?Pidgin-Knowledges': Produktion und Zirkulation von medizinischem Wissen im Zeitalter des Kolonialismus (zus. mit dem Kolloquium für Zeitgeschichte, Raum: 0.607)

    19.06. Dr. Astrid M. Kirchhof (Berlin): "Gefährdete" Frauen und "wandernde" Männer: Geschlechtsspezifische Fürsorge und die weltanschauliche Konzeption der Bahnhofsmission (zus. mit dem Kolloquium für Zeitgeschichte, Raum: KWZ 0.607)

    26.06. Dr. Ralf Ahrens (Potsdam): Der Bankier, die Bank und die Medien. Zur Biografie Jürgen Pontos (1923-1977) (zus. mit den Kolloquien für Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie Zeitgeschichte, Raum: ZHG 006)

    03.07. Dr. Philipp Müller (Göttingen): "Die Archive sind geöffnet!" Archive und Geschichte im 19. Jahrhundert (zus. mit dem Lehrstuhl für Theorie und Methoden, Prof. Haas)

    05.07. Prof. Dr. Christoph Nonn (Düsseldorf): Wissenschaftspolitische Weichenstellungen im Nachkriegsdeutschland. Die Berufung von Theodor Schieder nach Köln 1948 (zus. mit den Kolloquien für Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie Zeitgeschichte, Raum: ZHG 003)

    10.07. Filmsitzung: "Anders als die Anderen", R: Richard Oswald, D 1919 oder "Ich möchte kein Mann sein", R: Ernst Lubitsch, D 1918.

    11.07. Annual Lecture des Seminars für Mittlere und Neuere Geschichte: Prof. Dr. Mary Fulbrook (eine Einladung geht gesondert zu)