Welchen Einfluss hat der Führungsstil in internationalen Tochterunternehmen?


Führungskräfte internationaler Tochterunternehmen arbeiten an kritischen Schnittstellen innerhalb multinationaler Unternehmen und tragen strategische Verantwortung für die Unternehmensaktivitäten und -operationen in ihrem jeweiligen Land. Dieser Einfluss ist bislang allerdings kaum wissenschaftlich untersucht worden. Mit ihrem Artikel "Entrepreneurial leadership and MNE subsidiary performance: The moderating role of subsidiary context" leisten Prof. Dr. Almasa Sarabi, Prof. Dr. Dr. Fabian J. Froese sowie Prof. Daniel H.M. Chng und Prof. Dr. Klaus E. Meyer einen Beitrag, diese Forschungslücke zu schließen.

"Aufbauend auf der wissenschaftlichen Literatur zum Thema Entrepreneurship und strategische Führung haben wir ein Modell entwickelt, das diesen Einfluss näher untersucht. Unsere Analysen stützen sich auf Fragebogendaten von 291 männlichen und weiblichen Managern internationaler Tochterunternehmen in Südkorea, die wir mit Archivdaten verbinden", beschreibt die Erstautorin der Studie, Almasa Sarabi, das Vorgehen der Wissenschaftler_innen. "Unsere Resultate zeigen, dass der Führungsstil der verantwortlichen Personen in den Tochterunternehmen die Performance, damit meinen wir in diesem Zusammenhang die Arbeitsproduktivität, ihrer jeweiligen Unternehmen stärkt und dass diese Beziehung durch den Kontext des Tochterunternehmens geprägt wird."

Führungskräfte internationaler Tochterunternehmen können also durch ihren eigenen Führungsstil beeinflussen, wie produktiv im Unternehmen gearbeitet wird. Im Unternehmen selbst muss dafür allerdings eine bestimmte Führungskultur herrschen, die entsprechende Führungsstile zulässt. Positiv auf die Arbeitsproduktivität im Unternehmen wirkt sich zum Beispiel eine Arbeitsatmosphäre aus, die den Führungskräften Entscheidungsfreiheit lässt, von weniger starren Strukturen geprägt ist und mehr Komplexität bietet. "Unsere Studie trägt dazu bei, die wichtige Rolle dieser Personen innerhalb von multinationalen Unternehmen besser zu verstehen und erweitert unser Verständnis über das Management internationaler Tochterunternehmen", erklärt Prof. Froese, Inhaber der Professur für Personalmanagement mit dem Schwerpunkt China/ Asien an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen, abschließend.

Der Artikel wurde in der renommierten Fachzeitschrift "International Business Review" veröffentlicht: Almasa Sarabi, Fabian J.Froese, Daniel H.M. Chng, Klaus E.Meyer: Entrepreneurial leadership and MNE subsidiary performance: The moderating role of subsidiary context (https://doi.org/10.1016/j.ibusrev.2020.101672)

Almasa Sarabi war wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Personalmanagement mit dem Schwerpunkt China/ Asien von Fabian Froese und wurde 2017 in Göttingen promoviert. Heute ist sie Juniorprofessorin für Internationales Personalmanagement an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg. Daniel H.M. Chng ist Associate Professor für Management an der China Europe International Business School (CEIBS). Klaus E. Meyer ist Professor für International Business an der Ivey Business School der Western University in Kanada.