Zur Korrelation von Differenz und Gleichheit: Konstituierungen von Person/Selbst und Ethnie bei den Banabans in Fiji

Laufzeit von: 01.02.2002

Mit einer analytischen Ethnographie kultureller Identitätsbildungsprozesse bei einer umgesiedelten Gesellschaft Ozeaniens leistet diese Forschung einen Beitrag zur sozial- und kulturwissenschaftlichen Diskussion über die soziale Konstruktion von Differenz im interkulturellen Kontext. Der Forschungsfokus richtet sich auf kulturelle Diskurse und Praktiken der Banaban Gesellschaft, die von der zu Mikronesien zählenden Insel Banaba stammt und seit 1945 im multi-ethnischen Pazifikstaat Fiji lebt, in dem eine zunehmende politische Brisanz von Ethnizität zu verzeichnen ist. Auf der Grundlage von Daten aus einer einjährigen Feldforschung bei der Banaban Gesellschaft wird untersucht, wie auf der interpersonalen Ebene innerhalb dieser Gesellschaft und über diese hinaus auf der interethnischen Ebene sozio-kulturelle Beziehungen konzipiert werden, die über diverse Abgrenzungen hinweg auch multiple Zugehörigkeiten beinhalten. Um diese kulturspezifische Beziehungsbildung analytisch erfassen zu können, wird in dieser Studie das Konzept der Korrelation von Differenz und Gleichheit entwickelt. Aus einer integrativen Perspektive, die neuere Ansätze der Ethnopsychologie-, Ethnizitäts- und Genderforschung verbindet, wird aufgezeigt, dass Konstituierungen von Person/Selbst und Ethnie hier in komplex wechselseitigen Prozessen vonstatten gehen.

Zuordnung zu Einrichtungen:
Institut für Ethnologie (Zentral)

Personal:
Hermann, Elfriede, Dr. (Leiter)

Mittelgeber:
Förderer: DFG