25/02/2011: Lohnlücke zwischen Voll- und Teilzeitbeschäftigten hat verschiedene Ursachen

Nach einer Untersuchung der Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule München, Elke Wolf, bekämen Teilzeitbeschäftigte deutlich niedrigere Stundenlöhne als Vollzeitbeschäftigte. Dabei seien die Ursachen für diese Verdienstlücke vielfältig.

Wie die Hans-Böckler-Stiftung dazu in einer Pressemitteilung berichtet, habe Prof. Wolf auf der Basis einer Auswertung von Daten der 24. Welle des Sozio-ökonomischen Panels aus dem Jahr 2007 Lohnunterschiede von bis zu fünf Euro feststellen können. So würden etwa teilzeitbeschäftigte Frauen in Westdeutschland im Schnitt knapp 2,50 Euro weniger pro Stunde verdienen als Arbeitnehmerinnen mit voller Stelle. Bei den vergleichsweise wenigen Männern, die in den alten Bundesländern mit reduzierter Stundenzahl arbeiteten, sei der durchschnittliche Lohnabschlag sogar doppelt so groß. In Ostdeutschland seien die Differenzen dagegen mit gut 80 Cent pro Stunde bei Frauen und knapp 30 Cent bei Männern deutlich geringer.

Eine eindeutige Erklärung für die Lohnunterschiede gebe es nicht, vielmehr müssten verschiedene lohnrelevante Einflussfaktoren berücksichtigt werden. So lasse sich nur ein Teil der Verdienstlücke durch Qualifikationsunterschiede erklären. Zudem sei zu beobachten, dass die Lohnabschläge mit der Dauer der Betriebszugehörigkeit abnehmen. Der größte Teil der Lohnlücke zwischen Voll- und Teilzeitbeschäftigten lasse sich nach Wolfs Berechnungen aber nicht ohne weiteres erklären.

Quelle: HBS-Pressemitteilung vom 25.02.2011

Weiterlesen:
Wolf, E. (2010): Lohndifferenziale zwischen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten in Ost- und Westdeutschland. WSI-Diskussionspapier Nr. 174, Dezember 2010.