31/07/2013:
Auch 2012 mehr atypische Beschäftigung in Brandenburg

Dem Bundestrend folgen weitet sich atypische und prekäre Beschäftigung auch im Bundesland Brandenburg seit Jahren aus. Nach 2011 (siehe 19.11.2012) ist der Anteil atypischer Beschäftigungsverhältnisse an allen Beschäftigungsverhältnissen auch im Jahr 2012 weiter gestiegen, das geht aus dem kürzlich veröffentlichten Forschungsbericht „Betriebspanel Brandenburg 2012“ hervor.

In Kapitel vier des Berichts heißt es dazu, dass den Berechnungen des IAB-Betriebspanels (Welle 2012) zufolge der Anteil atypischer Beschäftigungsverhältnisse in Brandenburg in den vergangenen 17 Jahren stark angestiegen ist. Hatte 1996 in Brandenburg noch knapp jedes fünfte Beschäftigungsverhältnis zu den atypischen (19 Prozent) gezählt, so hat sich der Anteil bis 2012 verdoppelt. Im Jahr 2012 lag ihr Anteil bei 38 Prozent, eine Steigerung um 2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr.

Unter den einzelnen atypischen Beschäftigungsformen spielt die Teilzeitbeschäftigung mit 27 Prozent der Beschäftigten die größte Rolle, wobei „klassische“ Teilzeit (ohne Mini- und Midijobs) mit einem Anteil von 15 Prozent dominiert. Auf geringfügige Beschäftigung entfällt ein Anteil von 8 Prozent und auf Midi-Jobs 4 Prozent aller atypischen Beschäftigungsverhältnisse. Auf Befristungen entfallen 10 Prozent, auf Leiharbeit ca. 1 Prozent.

Im Jahr 2012 griffen in der Region Brandenburg Nord-Ost 68 Prozent der Betriebe auf mindestens eine Form atypischer Beschäftigung zurück, in der Region Brandenburg Süd-West waren es 74 Prozent. Dabei bestehen zwischen den Branchen beträchtliche Unterschiede. So ist der Anteil atypisch Beschäftigter in den Dienstleistungsbereichen mit derzeit 52 Prozent besonders hoch, während er im produzierenden Gewerbe mit 17 Prozent deutlich niedriger ausfällt.

Auch in Brandenburg sind Frauen von der Ausweitung atypischer Beschäftigungsformen wesentlich stärker betroffen. Laut Bericht ist inzwischen nur noch knapp jede zweite beschäftigte Frau in Brandenburg wie auch in Ostdeutschland (jeweils 47 Prozent) insgesamt in einem Normalarbeitsverhältnis angestellt, während es in Brandenburg und Ostdeutschland im Jahr 2005 noch rund 60 Prozent waren.

Quelle: Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in Brandenburg – Ergebnisse der siebzehnten Welle des Betriebspanels Brandenburg, Studie im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Brandenburg, Juni 2013, Berlin, Kap. 4, S. 33-46.

Weiterlesen:
MASF – Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Brandenburg (2012): Bericht über den Arbeitsmarkt des Landes Brandenburg 2011/2012, Potsdam.

Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in Brandenburg – Ergebnisse der sechzehnten Welle des Betriebspanels Brandenburg, Studie im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Brandenburg, Juni 2012, Berlin.