Dissertationen
Laufende Dissertationen
Bisherige Studien zur historischen neuzeitlichen Städteforschung folgen tendenziell zwei verschiedenen Untersuchungsperspektiven: Zunächst sind Studien zu nennen, die innerhalb von Städten auf ein bestimmtes - meist dominantes - lokales Milieu über mehrere politische Systemwechsel hinweg fokussiert sind. Andere Studien untersuchen anhand eines begrenzten Zeitraums hingegen politische, ökonomische und gesellschaftliche Interaktionsprozesse verschiedener lokaler Milieus in Kleinstadtgesellschaften. Diese Dissertation geht vom zweiten Zugriff aus, nimmt aber einen längeren Zeitraum in den Blick. Am Beispiel Osterodes werden Kontinuität und Wandel der kleinstädtischen Gesellschaft zwischen Kaiserreich und Bundesrepublik untersucht. Besondere Aufmerksamkeit gilt den lokalen Reaktionen auf makrohistorische Entwicklungen in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Eine Untersuchung Osterodes eröffnet deshalb besondere Erkenntnismöglichkeiten, weil seine Kleinstadtgesellschaft, anders als die im Gros der bisher untersuchten Städte, nicht von dominanter konservativer Prägung war, sondern ihr von der Kaiserzeit bis in die Bundesrepublik ein ausgeprägter Organisationsgrad der lokalen Arbeiterschaft zu Grunde lag. Aufgrund der überschaubaren Bevölkerungszahl können interne Wandlungs- und Interaktionsprozesse vom Kaiserreich bis zur Bundesrepublik zwischen Mitgliedern verschiedener Milieus sowie mit staatlichen Instanzen näher untersucht werden, ebenso wie die Position Osterodes als regionales Wirtschafts- und Verwaltungszentrum in der Region.
Abgeschlossene Dissertationen