Sie fragen sich, was immer knapper werdende Ressourcen für die materielle Kultur unserer Gegenwart bedeuten? Sie wundern sich, dass Sie in Folge der Digitalisierung mit manchen Dingen kaum noch in Berührung kommen? Oder Sie interessieren sich für das Arbeiten mit Objekten mit Blick auf Ihren zukünftigen Beruf?
Im Zertifikatsprogramm „Objektkompetenzen. Materielle Kultur der Wissenschaften“ werden Sie in den Umgang mit historischen Objekten und die kulturelle Bedeutung von Materialität am Beispiel der wissenschaftlichen Sammlungen der Universität Göttingen eingeführt. Das Programm vermittelt die drei Kernfelder im Umgang mit wissenschaftlichen Objekten:
Im Bereich „Sammeln“ werden Ihnen Kompetenzen in der materialen Bestimmung von Objekten und im korrekten object handling vermittelt. Sie erhalten Einführungen in die Themen Konservierung/ Restaurierung sowie in die Objektdokumentation und -digitalisierung und lernen verschiedene Herstellungsverfahren wissenschaftlicher Objekte kennen, wie z.B. Techniken der Präparation, Konservierung, Restaurierung und Visualisierung.
Im Bereich „Erforschen“ entwickeln Sie im Rahmen von Objektrecherchen und -beschreibungen Fragen am Objekt, prüfen Begriffe und setzen sich methodisch und theoretisch mit dem Forschungsfeld der Materiellen Kultur auseinander. Sie reflektieren das hermeneutische Potential der Objekte und werden darin geschult, die Objektkultur der Wissenschaften in Abgrenzung zu anderen Feldern wie der Sachkultur- und Provenienzforschung zu beurteilen.
Im Bereich „Ausstellen“ ordnen Sie die Objekte bezüglich ihrer Relevanz für die Gegenwart ein und entwickeln übergreifende Fragestellungen für ein Ausstellungsprojekt. Sie lernen Methoden der Ausstellungsanalyse und zentrale Inszenierungstechniken kennen und wenden in der Ausstellungsumsetzung Verfahren räumlicher Wissensvermittlung und objektgesteuerter Didaktik an.
Am Beispiel der Bereiche Sammeln, Erforschen und Ausstellen lernen Sie die Objektkulturen der verschiedenen Wissenschaften sowie das interdisziplinäre Forschungsgebiet der „material culture studies“ kennen. Sie gewinnen Einblicke in die Vielfalt der Sammlungen, der Objektgattungen, der Fachkulturen, der Materialien und der jeweiligen Herstellungstechniken. Für eine spätere Tätigkeit in Berufsfeldern, die dem kulturellen Erbe gewidmet sind oder in Sammlungen, Museen, Archiven, erhalten Sie neben Materialwissen wichtige Basiskompetenzen wie ganzheitliches Denken, Vermittlungskompetenz, Teamfähigkeit, Medienkompetenz oder die Fähigkeit zum Perspektivwechsel. Es ist Ihnen fortlaufend möglich, im Rahmen der additiven Schlüsselkompetenzen zur Förderung der Studierfähigkeit und der Berufsbefähigung dieses Zertifikatsprogramm zu belegen.
ART UND UMFANG DES ZERTIFIKATSPROGRAMMS
- Praktikum / Praxisanteil
Sie absolvieren ein Praktikum von mindestens 4 Wochen bzw. 120 Stunden Workload in der vorlesungsfreien Zeit in einer der Sammlungen der Georg-August-Universität Göttingen, in der Zentralen Kustodie der Universität oder in einer vergleichbaren Einrichtung. Das Praktikum wird im Modul „SK.Phil-Obj.02: Berufsqualifizierendes Praktikum im Bereich Sammlungsmanagement“ absolviert und mit einem unbenoteten Praktikumsbericht inkl. Auswertungsgespräch abgeschlossen.
- Besonderheiten
Durch die Lehrveranstaltungen des Zertifikats lernen Sie verschiedene wissenschaftliche Sammlungen auf dem Göttinger Campus kennen. Sie erhalten Einblick in das Forum Wissen ebenso wie in die Arbeit der Zentralen Kustodie. Im Rahmen des Ausstellungsprojektes machen Sie Ihre Arbeit einem größeren Publikum erstmals zugänglich.
- Anmeldung
Die An- bzw. Abmeldung zu bzw. von einem Modul bzw. einer Lehrveranstaltung innerhalb des Zertifikats erfolgt auf elektronischem Wege in FlexNow/Stud.IP.