Evaluierung von Winterackerbohnen als Zwischenfrucht für die Biogasproduktion


Zielsetzung und Fragestellung
Das Gesamtziel des Vorhabens ist es, die Erzeugung von Energie aus ökologisch unbedenklichen, nachwachsenden Quellen durch Material- und Konzept-Entwicklung zu fördern. Hierzu soll die viel versprechende Leistungsfähigkeit der Winterackerbohne evaluiert werden – einer für Deutschland bisher nicht verfügbaren Ackerfrucht. Die Winterackerbohne soll das Potenzial der Strom- und Methangewinnung aus Biogas-Mais verbessern und ausschöpfen helfen, indem sie vor Mais als überwinternde Zwischenfrucht gestellt wird. Dieser Vorschlag folgt im Wesentlichen SCHEFFER, allerdings wird im hier geplanten Vorhaben Winterackerbohne statt Wintererbse als legume Zwischenfrucht verwendet. Über den Einsatz von Winterackerbohne als Rohstoff zur Biogaserzeugung liegen bisher nur sehr wenige Erkenntnisse vor.

Um die Leistungen der Winterackerbohne noch besser einschätzen zu können, werden als Vergleich auch Wintererbse, Winterroggen und das Gemenge aus Winterackerbohne und Wintererbse sowie das Gemenge aus Winterackerbohne und Winterroggen geprüft.

Das Projekt wird von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), Gülzow, gefördert.

Versuchsaufbau und methodisches Vorgehen
Das Projekt begann im Herbst 2006/07 mit dem ersten Feldversuchsjahr und wird in den Versuchsjahren 2007/08 und 2008/09 mit dem Anbau verschiedener Winterzwischenfrüchte auf den beiden Standorten Göttingen Reinshof und Göttingen Deppoldshausen fortgeführt. Die Vorfrucht war jeweils Winterweizen. Die Aussaat der zwei Genotypen der Göttinger Winterackerbohne (noch keine eingetragenen Sorten), der Wintererbse EFB33, des Winterroggens Vitallo, des Gemenges aus Winterackerbohne und Wintererbse sowie des Gemenges aus Winterackerbohne und Winterroggen erfolgte im Oktober 2008.
Geplant sind drei Erntezeitpunkte der Winterzwischenfrüchte mit anschließender Nach- oder Untersaat der Hauptfrucht Mais (Biogassorte Atletico, KWS), welcher in Abhängigkeit des TS-Gehaltes im Herbst 2009 geerntet wird.
Verschiedene Varianten (siehe Versuchsprogramm 2009) ergeben sich aus den unterschiedlichen Vorfrüchten in Reinsaat und Gemenge, zwei Drillterminen, unterschiedlichen Saatstärken, drei Ernteterminen der Vorfrüchte sowie Nach- und Untersaat der Hauptfrucht.
Neben Untersuchungen zu FM- und TM-Erträgen werden Stickstoffuntersuchungen im Boden (Nmin), 15N-Untersuchungen im Pflanzenmaterial und Untersuchungen zur Biogas- und Methanausbeute durchgeführt.