Die wissenschaftlichen Aktivitäten der Arbeitsgruppe dienen der Erforschung der molekularen Zusammenhänge und Mechanismen, welche die Merkmale Fruchtbarkeit und somit die Gesundheit und die Robustheit unserer Landwirtschaftlichen Nutztiere beeinflussen. Die Arbeitsgruppe bearbeitet dabei aktuelle und relevante reproduktions- & molekularbiotechnologische Fragestellungen. Die gesellschaftliche Forderung nach einer artgerechten und nachhaltigen Tierhaltung sowie die öffentliche und wissenschaftliche Diskussion über neuartige Züchtungsmethoden erfordert zudem eine fundierte und verantwortungsbewusste Erforschung des "Genome Editings" sowie deren potentielle Risiken.


Die Arbeitsgruppe verfügt über umfangreiche Erfahrung in sämtlichen reproduktions-biotechnologischen Methoden (Zyklus-Synchronisation, ultraschall-geleitete Eizellgewinnung (OPU), künstlicher Besamung, Embryonenspülung und Embryotransfer). Darüber hinaus werden die reproduktionsbiotechnologischen Methoden und Modelle der In Vitro Produktion von Embryonen, das Embryonen-splitting sowie die intra zytoplasmatische Injektion von Eizellen und Zygoten mit Spermien oder molekularen Konstrukten (miRNA, CRISPR/Cas) routinemäßig durchgeführt. Zusätzlich besitzt die Arbeitsgruppe eine international ausgewiesene und anerkannte Expertise im Bereich der Reproduktionsbiologischen Grundlagenforschung einschließlich der State-of–the-art Technologien der Genexpressionsanalyse mittels RNAseq oder mittels verschiedener Array-Plattformen, der Funktionellen Genanalyse mittels siRNA-Injektion, der CRISPR/Cas9 Technologie sowie der Detektion zirkulierender exosomaler RNA.


Gegenwärtig fokussiert sich die Arbeitsgruppe innerhalb des genannten Spektrums auf die wissenschaftliche Erforschung der frühembryonalen Vitalität des Rinderembryos welche auf die mitochondriale Physiologie zurückzuführen ist. Hierbei wird der mitochondriale Stoffwechsel von Rinderembryonen in Abhängigkeit ihrer Entwicklungsumgebung, in Abhängigkeit bestimmter protektiver Substanzen sowie in Relation zum Entwicklungspotential der Embryonen mit dem Seahorse Device bestimmt. Darüber hinaus befassen sich aktuelle Forschungsprojekte mit den potentiellen Zusammenhängen zwischen Serum-Gallensäuren und der Fruchtbarkeit der Rinder im Allgemeinen, bzw. deren Profilen in der Follikelflüssigkeit und dem Entwicklungspotential der Eizellen. In weiteren Fragestellungen wird die spezifische Funktion bestimmter Gene im Rahmen von Knock-Out Studien mittels CRISPR / Cas9 analysiert.