Klimavariabilität: Einsatz hochauflösender marin-palynologischer Daten aus dem Süd-Atlantik zur Beurteilung der regionalen Unterschiede stabiler und instabiler Situationen des Paläoklimas

Palynologische Untersuchungen an 3 Tiefseekernen aus dem Süd-Atlantik vor der afrikanischen Küste zwischen 17 und 24°S wurden durchgeführt, um die Klimaentwicklung im Verlauf der Glazial-Zyklen und instabile und instabile Situationen seit dem LGM beurteilen zu können. Änderungen im Pollen Influx gehen auf Wechsel in der Stärke des Passates zurück. Hohe Influx- Werte sprechen für eine hohe Transportkapazität in Zeiten hoher Aridität, so in den Stadien 2. 4, 6a, 6c und 8b. Gleichzeitig erfolgte eine Ausdehnung der Wüsten- und Halbwüsten-Vegetation. Während des LGM erstreckte sich das Winterregengebiet nordwärts bis 19°S. Während des LGM waren die Temperaturen um 6°C niedriger als heute und zwar für das Hochland von Angola und Namibia und für die N Kalahari. Für die Zeit von 14.4-13.5 14C ka BP wurde eine beträchtliche klimatische Instabilität (Niederschläge, Temperaturen) festgestellt. Die Temperaturen waren noch 1-2°C niedriger als heute. Nach 8 14C ka BP ware die Instabilität dagegen gering. Von 7-4.7 14C ka BP gab es einen Anstieg der Temperaturen und der Aridität, und eine Periode hoher Aridität um 4 14C ka BP und stabilen klimatischen Verhältnissen von etwa 3-2 14C ka BP. Der Anstieg der Temperaturen und Niederschläge nach dem LGM erfolgte auf der Südhalbkugel um 17.5 cal ka BP und damit 2500-2800 Jahre früher als in der Nordhemisphäre. Menschlicher Einfluß wurde mit Hilfe von Holzkohlenpartikeln in den Sedimenten untersucht. Modellierungen wurden mit dem Ziel ausgeführt, für das LGM Pflanzenverbreitungen zu rekonstruieren.


Projektleitung:
Prof. Dr. Hans-Jürgen Beug (a.D.)

Beteiligte:
Dr. Ning Shi

Kooperationspartner:
Geowissenschaftliche Fakultät Universität Bremen, Geologisch-Paläontologisches Institut Universität Kiel

Laufzeit:
1.5.1998 - 30.4.2000

Förderer:
BMBF