Klingler, Felicitas, Lernort Museum - eine empirische Untersuchung der Gestaltung museumspädagogischer Angebote für Schulklassen (Dissertation), 2020.

Die vorliegende Dissertation entstand im Rahmen des Forschungsprojektes „Mit der Schule ins Museum. Eine empirische Untersuchung zum historischen Lernen von Schülerinnen und Schülern im Historischen Museum Hannover“ am Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte von Professor Michael Sauer an der Georg-August-Universität Göttingen, das vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur im Förderprogramm PRO*Niedersachsen gefördert wurde. Zentrale Frage der Dissertation ist die didaktische Gestaltung museumspädagogischer Angebote für Schulklassen unter besonderer Berücksichtigung der Frage, inwiefern die musealen Potenziale (Originalobjekte, andere Lernerfahrungen und -bedingungen als in der Schule) in den Angeboten ausgeschöpft werden (können). Dabei beschränkt sich die Untersuchung aufgrund ihrer Verortung in der Geschichtsdidaktik und des zu bewältigbaren Umfangs auf Angebote zum Thema Mittelalter an historisch ausgerichteten Museen. Der Gestaltungsbegriff meint hier das Ergebnis des Aufeinandertreffens von Konzeption (Mesoebene) und Durchführung (Mikroebene) museumspädagogischer Angebote. Dabei wurden im Zuge der Arbeit über induktives Vorgehen analytisch getrennte unterschiedliche Aspekte und Rahmenbedingungen der didaktischen Gestaltung herausgearbeitet. Die empirische Untersuchung wird im Rahmen der Grounded Theory Methodologie (GTM) auf insgesamt drei didaktischen Ebenen mithilfe einer Methodentriangulation durchgeführt: der Makroebene, auf der mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse museumspädagogische Ratgeberliteratur in den Blick genommen wird; der Mesoebene, auf der mithilfe einer Programmanalyse 319 Angebotsbeschreibungen auf museumspädagogischen Onlinepräsenzen der Museen sowie eine quantitative Befragung von 55 Museumspädagog*innen durchgeführt wird; sowie auf der Mikroebene, auf der im Rahmen einer fokussieren Ethnographie Videographien und Expert*inneninterviews erhoben wurden. Zentrales Ergebnis der Untersuchung ist, dass die Potenziale in den untersuchten Angeboten nicht ausgeschöpft werden (können). Dies liegt einerseits an den Rahmenbedingungen museumspädagogischen Arbeitens, andererseits aber auch an einer starken Orientierung an schulischen Erwartungen und mangelnder Berücksichtigung der Museumsobjekte.

https://ediss.uni-goettingen.de/handle/21.11130/00-1735-0000-0005-1306-F.