Modellversuch-Inokulumabbau von Rhizoctonia solani – Einfluss von Einarbeitung und Befallsintensität infizierter Zuckerrüben-Ernterückstände


Zielsetzung
Rhizoctonia solani Kühn, der Erreger der Späten Rübenfäule, ist ein fakultativ sapro¬phytisches pilzliches Pathogen. Die saprophytische Lebensweise ermöglicht dem Pilz eine Überdauerung des Mycels im Boden auf Ernterückständen. Bei der Ernte von Zuckerrüben verbleibt ein hoher Anteil der gebildeten organischen Masse als Blätter und Zuckerrübenköpfe auf dem Feld und wird mit der nachfolgenden Bodenbearbeitung in den Boden eingebracht. Die organische Masse stellt ein erhebliches Inokulumpotential für einen späteren Befall im Laufe der Fruchtfolge dar. Unterschiedliche Bodenbearbeitungsvarianten nach der Ernte von Zuckerrüben könnten den Abbau der organischen Substanz durch die Mikroflora im Boden erheblich beeinflussen. Ziel des Versuches ist es, unterschiedliche Einarbeitungsvarianten von Ernterückständen zu simulieren und diese hinsichtlich der Überdauerung der organischen Masse und des sich daraus ergebenden Inokulumpotentials im Boden zu untersuchen.

Versuchsfragen
- Kann das Inokulumpotential von R. solani durch die Einarbeitung von Ernterückständen beeinflusst werden?
- Wird der Inokulumabbau von der Befallsintensität der Ernterückstände beeinflusst?

Methoden
- Der Versuch wird auf der Fläche Achten der Versuchswirtschaften der Georg-August-Universität durchgeführt.
- Angelegt wurde eine zweifaktorielle Versuchsserie als Spaltanlage mit variierenden Einarbeitungsvarianten (4 Stufen, Großteilstücke) und Befallsintensitäten der Ernte¬rück¬stände (5 Stufen, Kleinteilstücke) in zwei aufeinander folgenden Jahren mit je vier Wieder¬holungen. Der erste Versuch wurde im Herbst 2004 angelegt und danach 2005 Winterweizen angebaut. Der zweite Versuch der Serie wurde im Herbst 2005 angelegt.
- 2006 wurde auf der ganzen Versuchsfläche eine rhizoctoniaanfällige Zuckerrübensorte angebaut.
- 2007 und 2008 einheitlicher Anbau von Winterweizen auf der gesamten Versuchsfläche unter der Berücksichtigung der Wiederaufnahme des Versuches im nächsten Jahr.
- 2009 wird dann wieder eine anfällige Zuckerrübensorte angebaut werden. Feldaufgangs- und Bestandeszählungen im Vegetationsverlauf sowie eine Befallsbonitur zur Ernte ermöglichen eine Feststellung des von R. solani verursachten Schadens.