Niklas Herwig
Das Studium der Materialwissenschaften enthält eine Fülle an interessanten Inhalten. Mich fasziniert immer wieder, welch verblüffende Eigenschaften manch ein Material aufweist. Darüber hinaus ermöglicht das Studium spätere Berufstätigkeiten in den verschiedensten Bereichen aus beispielsweise Forschung und Entwicklung oder in der Qualitätskontrolle. Weiterhin gefällt mir gut, dass es ein interdisziplinärer Studiengang ist, wodurch Fragestellungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln und mit verschiedenen Ansätzen betrachtet werden können.
Um während des Studiums einen Blick über den "Tellerrand" der Universität zu erhalten, empfiehlt sich ein Industriepraktikum. Hierdurch kann man verschiedene Unternehmen kennenlernen und praxisnahe Erfahrungen sammeln. Beim Studiengang Materialwissenschaften bietet sich dies im Rahmen des Anwendungspraktikums an.
So habe ich zum Beispiel im Jahr 2014 zwischen meinem vierten und fünften Semester für mehrere Wochen ein Praktikum bei dem Bovender Zweigwerk der Wilhelm Köpp Zellkautschuk GmbH & Co. KG absolviert. Das Hauptaugenmerk des Unternehmens liegt auf der Herstellung von Dichtungen. Hierfür werden Zellkautschuk, Moosgummi und Polyethylenschäume sowie Gummiformteile und geschäumte Kunststoffe verarbeitet. Über einen Bekannten erfuhr ich von der Firma. Das Labor des Unternehmens befindet sich in Bovenden und hat zum einen die Aufgabe der Qualitätssicherung der laufenden Produktion inne und zum anderen beschäftigt es sich mit der Entwicklung neuer Produkte. Diese beiden Anwendungsbereiche verkörpern viele materialwissenschaftliche Aspekte, weswegen ich mich bei dem Betriebsleiter nach einer Möglichkeit eines Praktikums im Labor erkundigte. Dieser war sehr angetan von der Tatsache einen Materialwissenschaftler als Praktikanten zu haben, weswegen die Einstellung reibungslos verlief.
Während meines Praktikums habe ich unter anderem einen Einblick in die Produktion verschiedenster Kunststoff-Dichtungen, der anschließenden Qualitätskontrollen sowie in die Entwicklung neuer Dichtungsprodukte bekommen. Hierbei war sehr hilfreich, dass ich mich aufgrund des materialwissenschaftlichen Studiums in diesen Bereichen schon etwas auskannte. Daher durfte ich nach kurzer Einarbeitung sogar die Qualitätskontrollen selbstständig und in Eigenverantwortung ausführen. Ich hatte nette Kollegen, die fachlich sehr kompetent waren und mir immer wieder viele Fragen beantworten konnten. Weiterhin habe ich viel Neues über Gummi gelernt und wichtige praktische Fähigkeiten erworben. All dies hat die Studieninhalte sinnvoll ergänzt. Schlussendlich war das Praktikum auch deswegen wertvoll, da ich mögliche, zukünftige, materialwissenschaftliche Arbeitstätigkeiten und -bereiche kennenlernen sowie einen normalen Berufsalltag erfahren konnte. Aus diesen Gründen bin ich auch sehr zufrieden mit dem Praktikum und kann es jedem Materialwissenschaftler uneingeschränkt weiterempfehlen.
Niklas Herwig