Schwerpunkt B: Entscheidungsprozesse für und gegen die inklusive Schule aus Perspektive von Eltern von Kindern mit Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung

Schulwahlentscheidungen von Eltern werden derzeit national und international verstärkt untersucht. Über die Frage, wie Eltern von Kindern mit Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung ihr Wahlrecht einsetzen, weiß man aber noch wenig. Angesichts des in Niedersachsen im Jahr 2013 eingeführten Rechts für Eltern, für den Schulbesuch des eigenen Kindes zwischen inklusiver Schule und Förderschule wählen zu können, interessieren wir uns für die Entscheidungsprozesse für/gegen die inklusive Schule aus der Perspektive der Eltern. Als eine zentrale Gelenkstelle des Bildungssystems fokussieren wir dabei auf den Übergang in die Sekundarstufe I. Uns interessiert insofern auch, wie Entscheidungen nach dem Übergang in die Sekundarstufe I bilanziert und möglicherweise modifiziert werden. Dafür wird ein qualitativ längsschnittliches Design realisiert. Methodologisch knüpfen wir an die qualitative Forschung zu Bildungsentscheidungen an. Wir verstehen Bildungsentscheidungen als situierte und soziale Prozesse. Ziel des Projekts ist es, Entscheidungsverläufe in der Perspektive von Eltern zu rekonstruieren.

Publikation

Rabenstein, Kerstin/Gerlach, Jennifer M. (im Druck): Sich entscheiden als praktisches Tun. Methodologische Überlegungen einer praxeologischen Erforschung der Elternwahl zur inklusiven Schule. Erscheint in der Zeitschrift für Qualitative Forschung.