Skandinavische Philologie

Die vom Skandinavischen Seminar angebotenen Studiengänge und das durch sie strukturierte Lehrprogramm zielt neben der fachwissenschaftlichen (Sprachen, Literaturen und Kulturen Skandinaviens) auch auf die Vermittlung von Kompetenzen für zivilgesellschaftliches Engagement sowie auf die Motivation zu wertbezogenem Handeln im Sinne der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, gesellschaftlicher Solidarität und interkultureller Kommunikation ab. Eigenverantwortliches, reflektiertes und (selbst-)kritisches Denken und Handeln wird, analog zu anderen geisteswissenschaftlichen Studienfächern, am Paradigma sprachlicher, literarischer und kultureller Zeichensysteme eingeübt und gefördert.

Als mehrsprachige, "komparatistische" Regionalphilologie, die per definitionem fünf rezente nordgermanische Sprachen sowie deren historische Vorstufen, insbesondere das Altwestnordische, umfasst und auch die in den heutigen skandinavischen Staaten gesprochenen Minderheitensprachen wie Samisch und Grönländisch berührt, bietet die Skandinavische Philologie mit ihren Teilbereichen Neuere Literatur- und Kulturwissenschaft, Mediävistik, (diachrone und synchrone) Linguistik und Spracherwerb einen weitgefassten Rahmen zur Diskussion relevanter sozialpolitischer Themenfelder. Dazu zählen etwa Aspekte wie Migration (die skandinavischen Länder als attraktive und progressive Einwanderungsgesellschaften), transnationale kulturelle, politische und wirtschaftliche Projekte und Minderheitenpolitik.
Ein Netzwerk von Austauschprogrammen mit Hochschulen in Schweden, Dänemark, Norwegen und Island, das auch einen in Kooperation mit skandinavischen Universitäten konzipierten "Doppelmaster" umfasst, integriert Auslandsaufenthalte in den "Zielländern" in die Curricula der Bachelor- und Masterprogramme. Hinzu kommen regelmäßig stattfindende Exkursionen in unterschiedliche Regionen Skandinaviens, die den Studierenden eine unmittelbare Erfahrung interkultureller Dynamiken ermöglichen. Vor dem Hintergrund verschiedener Projekte, teilweise aus aktuellen Anlässen, entstehen am Skandinavischen Seminar von den Studierenden (mit-)konzipierte Ausstellungen, Workshops und andere kommunikativ ausgerichtete Formate sowie Filmabende mit einem breitgefächerten Spektrum an "lebensnahen", gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Realitäten zwischen Skandinavien und Mitteleuropa spiegelnde Inhalte.

Der Zuschnitt der Bachelor- und Masterstudiengänge ermöglicht den Studierenden ein hohes Maß an individuellen Ausgestaltungsmöglichkeiten mit frei wählbaren Schwerpunktsetzungen. Dazu gehören die Wahl der skandinavischen Erstsprache, die Entscheidung für einen Studienschwerpunkt in der mediävistischen oder neueren Abteilung und eine Auswahl an Veranstaltungen nach persönlichen Interessen (z.B. Teilnahme an einer kulturhistorischen Exkursion in eine skandinavische Stadt oder Region oder alternativ ein Kurs zum kontrastiven Vergleich der [festland-]skandinavischen Sprachen).
Durch die meist vergleichswiese kleinen Seminargruppen wird das Einüben von kompetenter sozialer Interaktion zusätzlich gefördert.
Zu den Modulen, in denen Diskussion und Reflexion von Wertefragen und sozialen Handlungen vor der Hintergrundfolie eines kulturhistorischen/-wissenschaftlichen Diskurses besonders akzentuiert sind, zählen u.a.:


  • B.Ska.450: Skandinavische Sprachen und Landeskunde ? kontrastiv
  • B.Ska.600: Wissenschaftliche Diskussion
  • B.Ska.500: Skandinavische Literatur- und Kulturgeschichte