SoSe 2013


  • Vorlesung "Der Kolonialskandal von Atakpame - Ein Kapitel deutsche Kolonialgeschichte: Oder wie schreibt man Geschichte?"

    Prof. Dr. Rebekka Habermas
    Mo. 10:15-11:45 Uhr, ZHG 007, Beginn 15.04.13

    Die Vorlesung ist ein Experiment, will sie doch Einblicke in die deutsche Kolonialgeschichte geben und gleichzeitig erörtern wie geschichtswissenschaftliche Bücher geschrieben werden. Die Vorlesung beschäftigt sich erstens mit einem Kapitel deutscher Kolonialgeschichte: einem Skandal der sich Anfang des 20. Jahrhunderts in der deutschen Kolonie Togo zutrug und schließlich im Kaiserreich zu erregten Debatten über koloniale Fragen führte. Diese Debatten waren unter anderem der Auslöser für die Auflösung des Reichstags 1906. Die Vorlesung gibt zweitens Einblicke in die Werkstatt von Historikerinnen und Historikern, in dem am Beispiel dieses Skandals detailliert der Frage nachgegangen wird, wie man historische Untersuchungen plant, Recherchen unternimmt, Archivmaterialien sucht und auch findet, und theoretische Überlegungen über Methoden, Ziele und Grenzen einer geschichtswissenschaftlichen Arbeit mit den faktischen Gegebenheiten der Quellen und der Forschungsliteratur in Einklang bringt. Es ist also auch eine Vorlesung darüber, wie man umfangreichere geschichtswissenschaftliche Arbeiten abfasst. Folglich richtet sich die Vorlesung vor allem an Masterstudierende beziehungsweise Promovierende wie an diejenigen, die Interesse an Fragen der Kolonialgeschichte haben.

    Einführende Literatur: Rebekka Habermas, Der Kolonialskandal Atakpame - ein Mikrogeschichte des Globalen, in: Historische Anthropologie 17 (2009) H.2., 295-319.



  • Masterseminar "Koloniale Biographien (1860-1920)"

    Prof. Dr. Rebekka Habermas
    Di. 10:15-11:45 Uhr, KWZ 1.731, Beginn 16.04.13

    Was haben die 1852 in Göttingen geborene Hedwig Rohns, mit dem Ende des 19. Jahrhunderts an der Westküste Afrikas zur Welt gekommenen Andreas Akku oder mit der Forscherin Anne Dietrich und mit dem Juristen Rudolf Asmis, der schließlich noch im Nationalsozialismus für das Außenministerium arbeitete, gemeinsam? Allesamt verbrachten sie einen Teil ihres Lebens in den Kolonien: Sei es als Diakonisse, die den "Heiden" Lesen und Schreiben beibrachte, sei es als Verfasser von Kirchenliedern und späterer erster Bischof Togos, sei es als Sammlerin, die im Auftrag eines Hamburger Kaufmanns in der Südsee unbekannte Pflanzen und Tiere suchte oder sei es als Kolonialbeamter. Im Mittelpunkt des Seminars stehen koloniale Biographien, die auf der Grundlage von unterschiedlichen Quellen - Bildmaterial, wissenschaftliche Traktate, Reisebeschreibungen, Tagebücher, Briefe - rekonstruiert werden sollen. Im Mittelpunkt stehen also Akteure und Akteurinnen des Kolonialen und es wird der Frage nachgegangen, welche Rolle diese Missionare, Wissenschaftler, Beamten, Übersetzer, Schriftstellerinnen und Amateurforscher im und für den Kolonialismus spielten, einerseits. Andererseits soll untersucht werden, was für neue Lebensformen sich in den Kolonien unter Europäern und Europäerinnen und auch für die lokale Bevölkerung in den Kontaktzonen ergab

    Einführende Literatur: David Lambert/Alan Lester (Ed.), Colonial Lives Across the British Empire, Cambridge 2006.



  • Forschungskolloquium

    Prof. Dr. Rebekka Habermas/Dr. Richard Hölzl
    Di 18-20 Uhr, KWZ 1.601 (wenn nicht anders angegeben), Beginn: 16.04.2013

    Im Rahmen des Kolloquiums werden Bachelor-, Master-, Magister- und Doktorarbeiten sowie laufende Forschungsarbeiten der Neueren Geschichte vorgestellt und diskutiert. Überdies sollen wichtige Neuerscheinungen aus dem Bereich der Kulturgeschichte vorgestellt werden. Insbesondere Studierende in den Abschlusssemestern bzw. der Prüfungsphase sind hoch willkommen, um im Rahmen dieses Seminars eigene und fremde Forschungsarbeiten zu debattieren.