SoSe 2018

Proseminar: Deutsche Kolonialgeschichte
Einführungsmodul NZ B.Gesch.117/118
Mo 10.00-12.00 Uhr
Raum KWZ 1.701

In diesem Proseminar wird ein erster Überblick über das deutsche Kolonialreich gegeben. Welche Kolonien erwarb das deutsche Kaiserreich, aus welchen Gründen und wie gestaltete sich das koloniale Leben vor Ort. Gefragt wird auch nach den Arbeits- und Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung in den afrikanischen und in den Südsee Kolonien. Und schließlich soll der Frage nachgegangen werden, welche Auswirkungen die Kolonien auf das Kaiserreich hatten und wie die Kolonialzeit bis heute nachwirkt. Gleichzeitig gibt das Seminar eine erste Einführung in die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens und wissenschaftlichen Schreibens. An Beispielen werden im Seminar die Methoden wissenschaftlichen Arbeitens und der Umgang mit Quellen und Literatur trainiert sowie eine Einführung in wichtige Forschungsansätze der Neueren Geschichte gegeben. Das Proseminar kann mit einem Portfolio oder einer Hausarbeit abgeschlossen werden.

Einführende Literatur:
Sebastian Conrad, Deutsche Kolonialgeschichte, München 2008.



Aufbauseminar: Entangled history, Globalgeschichte und postcolonial studies – was ist das?
Theorie B.Gesch.600
Di 14.00- 16.00 Uhr
Raum KWZ 1.731

Dass geschichtliche Ereignisse und Prozesse nicht mehr allein im nationalen Rahmen betrachtet werden, ist keine Neuigkeit mehr. Was es aber genau heißt, globale Geschichte zu schreiben und wo der Unterschied zwischen transnationaler Geschichte, entangled history und Globalgeschichte, um nur einige Begriffe zu nennen, liegt oder ob es da überhaupt klare Unterscheidungen gibt, ist eine breit diskutierte Frage. Ebenso umstritten ist die Frage, wo die Probleme dieser neuen Formen globaler Geschichte liegen.
Dieses Seminar will zum einen eine Einführung in die neueren transnationalen Formen der Geschichtsschreibung geben, indem wir gemeinsam die klassischen theoretischen Texte, angefangen von Edward Said über Homi Bhabha, Dipesh Chakrabarty bis Achille Mbembe lesen und diskutieren. Zum anderen sollen empirische Studien, die als Globalgeschichte oder entangled history firmieren, exemplarisch untersucht werden, um herauszufinden, was es konkret heißt, Globalgeschichte zu schreiben.

Einführende Literatur:
Sebastian Conrad/Shalini Randeria (Hg.), Jenseits des Eurozentrismus. Postkoloniale perspektiven in den Geschichts- und Kulturwissenschaften, Frankfurt 2002.



Vertiefungsseminar: Künstler- und Forschungsreisen um 1900 – Die Entdeckung des Außereuropäischen
Modul M.Gesch04; M.Gesch.04a; M.Gesch05a; M.Gesch.07a; M.Gesch.103, M.Gesch.104b; M.Gesch.104c
Di 10.00-12.00 Uhr
Raum KWZ 1.731

Im Mittelpunkt des Seminars stehen Forschungsexpeditionen und Künstlerreisen während der deutschen Kolonialzeit, wie sie etwa vom Hamburger Völkerkundemuseum, aber auch vom Kolonialamt oder vom Kolonialwirtschaftlichen Komitee geplant und durchgeführt wurden. Ebenso werden Künstlerreisen wie die von Emil Nolde, Gabriele Münter oder August Macke, die zur gleichen Zeit in deutsche und besonders gerne auch französische Kolonien reisten, betrachtet. Während die Forscher, unter ihnen angehende Anthropologen, Geologen, Mediziner und viele andere, bis dato in Europa unbekannte Ethnien, Gesteine, Krankheiten oder auch Pflanzen und Tiere suchten und durch ihre Arbeiten erheblich zur Entstehung ganzer Wissenschaftszweige, wie der Ethnologie etwa, beitrugen, suchten die Maler und Malerinnen vor allem Anregungen für das künstlerische Schaffen. Handelt es sich somit um unterschiedliche Motive und auch Arten des Reisens, so bewegten sich alle im kolonialen Raum und trugen auf je unterschiedliche Weise zur deutschen Kolonialherrschaft bei bzw. waren auf diese auch angewiesen. Gefragt wird in dem Seminar, das mit originalen Reiseberichten und zeitgenössischem Bildmaterial arbeitet, welches Wissen und welche Kunst hier wie im kolonialen Kontext in Zusammenarbeit oder auch Auseinandersetzung mit der kolonialen Bevölkerung entstand.

Einführende Literatur: Bernhard C. Schär, Tropenliebe. Schweizer Naturforscher und niederländischer Imperialismus in Südostasien um 1900, Frankfurt 2015.



Forschungskolloquium /BA Kolloquium
Modul M.Gesch.10; M.Gesch.105
Di 18.00-20.00 Uhr
Raum: (wenn nicht anders angegeben) KWZ 1.701

Im Rahmen dieses Kolloquiums werden Bachelor- und Master- wie Doktorarbeiten sowie laufende Forschungsarbeiten der Neueren Geschichte vorgestellt und diskutiert. Überdies sollen wichtige Neuerscheinungen aus dem Bereich der Kulturgeschichte vorgestellt werden. Insbesondere Studierende in den Abschlusssemestern bzw. der Prüfungsphase sind hochwillkommen, um im Rahmen dieses Seminars eigene und fremde Forschungsarbeiten zu diskutieren.

Eine Übersicht über das Kolloquiumsprogramm finden Sie hier.