Transfer- und Entwicklungsprojekt zur qualitativen Studie „Zum Lebensalltag adipöser und stark übergewichtiger Kinder in sozial benachteiligten Familien. Bewegungsaktivitäten, Essgewohnheiten, Problembewusstsein und Ressourcen."


Drittmittelprojekt finanziell gefördert durch das Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe)/ Regionalnetzwerk SüdOst. Seit Oktober 2012.

Die Ursachen für Übergewicht und Adipositas bei Kindern werden gemeinhin in Bewegungsmangel und hochkalorischem Essen gesehen. Das im Arbeitsbereich Sportpädagogik angesiedelte Forschungsprojekt „Zum Lebensalltag adipöser und stark übergewichtiger Kinder sozial benachteiligter Familien. Bewegungsaktivitäten, Essgewohnheiten, Problembewusstsein und Ressourcen“ (gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur; Laufzeit Oktober 2011 bis Oktober 2013) lieferte tiefer gehende Einsichten in den Lebens- und Familienalltag adipöser Kinder aus sozial benachteiligten Familien.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass bei der Lösung der frühkindlichen Adipositasproblematik primär komplexe familiale Zusammenhänge mit einbezogen werden müssen, insofern familiale Interaktions- bzw. Erziehungsdynamiken bei der Entstehung und Verfestigung des Übergewicht die tragende Rolle spielen. Hieraus lässt sich die Notwendigkeit ableiten, Maßnahmen direkt innerhalb des familialen Settings anzusetzen, um den Familien am Ort ihres Handelns Unterstützung geben zu können.

Das Entwicklungs- und Transferprojekt knüpft nun an diesen Befunden an und überführt sie in die Praxis. Die Befunde werden primär für die in der Familienarbeit tätigen Fachkräfte nutzbar gemacht. In diesem Sinne wird u.a. ein Fortbildungsangebot für MultiplikatorInnen aus familienbezogenen sozialpädagogischen Handlungsfeldern konzipiert. Ziel der Fortbildungen ist die Sensibilisierung der Fachkräfte für adipositasbedingende erzieherische Interaktionen und familiale Strukturen sowie die Vermittlung von Handlungsstrategien, mittels derer Veränderungsimpulse in die Familien gegeben werden können.

In einem weiteren Transferschritt werden Round-Table-Gespräche initiiert, die einen interdisziplinären Austausch mit Funktionsträgern aus Medizin und (Früh-)Pädagogik ermöglichen.

Leitung:
Prof. Dr. Ina Hunger

Wiss. Mitarbeiterin:
Anna-Lena Meyer