Weiterentwicklung und Evaluation von Inokulationsmethoden zur
Resistenzbewertung von Rapssorten gegen den Erreger der Wurzelhals- und
Stängelfäule Phoma lingam



Zielsetzung
Im Rahmen von Feldversuchen sollen im Gewächshaus etablierte Inokulationsmethoden zur Resistenzermittlung von Raps ins Freiland übertragen, bewertet und verbessert werden. Ziel ist es, eine Methode zur Resistenzbewertung zu entwickeln, die folgende Zielsetzungen erfüllt:
● Unabhängigkeit vom natürlichen Befallsdruck
● Hohe Infektionserfolge
● Einfache Handhabung
● Reproduzierbarkeit.

Fragestellungen
● Einfluss des Inokulums (Stoppel, infizierte Haferkörner) auf den Befall
● Einfluss des Ausbringungstermins des Inokulums auf den Infektionserfolg
● Kann die Ausbringung zusätzlichen Inokulums einen höheren Befallsdruck sicherstellen?

Methodische Vorgehensweise
Vier vom Bundessortenamt auf Phomaresistenz unterschiedlich eingestufte Rapssorten (Caiman[2], Fortis [6], Aviso[4] und Cooper[4]) werden angebaut und auf unterschiedliche Weise inokuliert. Hierzu werden befallene Stoppeln und mit Phoma bewachsene Haferkörner verwendet. Der Befallsdruck soll mit der vorhergehenden Ausbringung von Stoppelresten oder durch das nachfolgende Ausbringen von infizierten Haferkörnern zu zwei Zeitpunkten (Herbst, Frühjahr, Herbst und Frühjahr) erhöht werden. Diese Varianten werden mit unbehandelten Parzellen verglichen, die der Erfassung des natürlichen Befallsdruckes dienen. Weiterhin wird eine Gesundvariante geführt, die eine regelmäßige Fungizidbehandlung mit einem Azol-Fungizid (Eria) erfährt. Das Fungizid wurde so ausgewählt, dass keine ertragsrelevanten physiologischen Nebenwirkungen zu berücksichtigen sind.
Der Versuch wird über die Vegationsperiode beprobt, um die Krankheitsdynamik zu erfassen. Die Pflanzenentnahme erfolgt aus Probenahmeparzellen: Parallel dazu wurden Ernteparzellen für Ertragserhebungen angelegt. Der Versuch umfasst 24 Versuchsglieder (4 Sorten * 6 Behandlungen), die in vierfacher Wiederholung angelegt wurden. Die Parzellengröße (Summe aus Beprobungs- und Beerntungsparzelle) umfasst 2,5m*9,8 m = 24 qm, die reine Versuchsfläche beträgt damit 576 qm.