WiSe 2009/10


  • Vorlesung/IVL: Geschichte Westeuropas im 19. Jahrhundert

    Mo. 10:15-11:45 Uhr, ZHG 104, Beginn 19.10.09

    Die Vorlesung versucht einen Überblick über wichtige strukturelle Veränderungen der europäischen Gesellschaften im 19. Jahrhundert zu geben. Neben gesamteuropäischen politischen Zäsuren wie die Revolutionen von 1848/49 und die Herausbildung von Nationalstaaten wird es um zentrale Elemente des Wandels in wirtschaftlicher Hinsicht - Entstehung der Industriegesellschaft - wie in sozialer Hinsicht - Entstehung einer neuen Arbeiterschicht - gehen. Auch die Veränderungen hinsichtlich der rechtlichen Institutionen - Entstehung des modernen Rechtsstaats - wie die zunehmende Globalisierung der zwischenstaatlichen Beziehung (Kolonialismus) werden beleuchtet. Ausgangsfrage und Fokus wird die Frage nach den gemeinsamen Strukturen einer europäischen Geschichte sein.

    Einführende Literatur: Schulze, Hagen, Staat und Nation in der europäischen Geschichte, München 1995. Schmale, Wolfgang, Geschichte Europas, Wien/Köln/Weimar 2000. Bayly, Christopher A., The Birth of the Modern World, 1780-1914, Oxford 2004.



  • Vertiefungsseminar (+Hauptseminar): Medienskandale im Kaiserreich

    Di. 08:15-10:45 Uhr, MZG 1141, Beginn 20.10.09

    Im deutschen Kaiserreich gab es eine Reihe von so genannten Medienskandalen: Im Mittelpunkt standen die realen oder vermeintlichen sexuellen Verfehlungen, Korruptionsvorwürfe oder auch das brutale Vorgehen einzelner Beamter in den Kolonien. Im Mittelpunkt des Seminars stehen ausgewählte Skandale, die auf mehreren Ebenen betrachtet werden sollen. Gefragt werden soll: Erstens, wie funktionierte die deutsche Öffentlichkeit? Welche Medien hatten welche Bedeutung, wie wichtig waren Reichstagsdebatten und wie wurden die Medienberichte rezipiert? Zweitens, welche Themen waren politisierbar? Was interessierte an Korruption oder sexuellen Verfehlungen, welche politischen und konfessionellen Gruppen artikulierten sich hier und wie nutzen sie die Skandale? Drittens, wie lassen sich die Folgen der Skandale beschreiben? Führten sie zur Infragestellung politischer Institutionen, beförderten sie Kolonialkritik oder stabilisierten sie politische Positionen?

    Einführende Literatur: Frank Bösch, Öffentliche Geheimnisse, München 2009.



  • Masterseminar (+Hauptseminar) Deutsche Kolonien: Das Beispiel Togo

    Di. 10:15-11:45 Uhr, MZG 1141, Beginn 20.10.09

    Togo war von 1884 bis 1914 deutsches Schutzgebiet bzw. deutsche Kolonie. Im Seminar soll am Beispiel dieser kleinsten deutschen Kolonie in Afrika exemplarisch der Frage nachgegangen werden, wie koloniale Herrschaft funktionierte: Wie konnte eine kaum 300 Personen starke Gruppe Deutscher Herrschaft über fast eine Million Einwohner und Einwohnerinnen ausüben? Wer waren die Kolonialbeamten und auch Kaufleute und Missionare? Wie sah das Zusammenleben mit der lokalen Bevölkerung aus? Welche wirtschaftlichen Beziehungen, welche Formen von Zwangsarbeit und neue Arten der Plantagenarbeit wurden entwickelt? Und wie bewerteten Missionare einerseits, Kolonialbeamte andererseits und die unterschiedlichen Gruppen der lokalen Bevölkerung diese "situation coloniale"?

    Einführende Literatur: Trutz von Trotha, Koloniale Herrschaft, Tübingen 1994.



  • Forschungskolloquium

    Di. 18:15-19:45 Uhr, MZG 1213

    Im Rahmen des Kolloquiums werden Staatsexamens-, Magister- und Doktorarbeiten sowie laufende Forschungsarbeiten der Neueren Geschichte vorgestellt und diskutiert. Überdies sollen wichtige Neuerscheinungen aus dem Bereich der Kulturgeschichte vorgestellt werden. Insbesondere Studierende in den Abschlusssemestern bzw. der Prüfungsphase sind hoch willkommen, um im Rahmen dieses Seminars eigene und fremde Forschungsarbeiten zu debattieren. Das Kolloquium findet 14-tägig statt. Das Programm des Kolloquiums ist unter dem Punkt "Aktuelles" eingestellt.