Zu Besuch bei der Mahr GmbH in Göttingen


Welche Arbeitsbereiche die Mahr GmbH für Akademiker bereithält, erfuhren Studierende der Universität Göttingen im Rahmen der Betriebsexkursion der Stabsstelle Kooperation und Innovation.

Das Unternehmen Mahr, deren Name traditionell mit den Begriffen Fertigungsmesstechnik, Qualität und Innovation verbunden ist, wurde vor über 150 Jahren gegründet und beschäftigt heute mehr als 2000 Mitarbeiter. Ob Linse einer Handykamera, Nockenwelle eines Motors oder künstliches Hüftgelenk - Messgeräte von Mahr dokumentieren die Qualität verschiedenster Produkte und verifizieren Forschungs- und Entwicklungsergebnisse. Am Standort Göttingen sind laut Ausbildungsleiter, Norbert Tilgner, derzeit ca. 800 Mitarbeiter beschäftigt.

Begrüßt wurden die Studierenden von Dr. Uwe Bünting, Head of Software Development. Er informierte die Teilnehmer*innen darüber, dass Mahr neben Längen und Höhen beispielsweise auch die Rauigkeit von Oberflächen misst. Wenn die Genauigkeit der Messwerte eine hohe Rolle spielt, so wird das Unternehmen laut Herrn Bünting von Kunden häufig als erstes angefragt. So wurde beispielsweise die Silizium-Kugel, die 2019 zur Bestimmung des Urkilogramm eingesetzt wurde, durch ein Messgerät von Mahr vermessen. Im Rahmen einer Werksführung lernten die Studierenden daraufhin nicht nur die Produktion, sondern auch das Demo-Center von Mahr kennen. Hier führte der Applikationsingenieur, Dr. Tobias Liese, den Studierenden unterschiedliche Messgeräte des Unternehmens vor.

Im Anschluss berichteten 5 Alumni der Universität Göttingen über ihre Tätigkeiten im Unternehmen und beantworteten Fragen der Studierenden, die unter anderem auf die Einstiegsvoraussetzungen bei Mahr abzielten. Auch wenn einige der Mitarbeiter*innen bei Mahr promoviert haben, stellt laut Aussage von Sabine Schlüer, Human Resources Manager, eine Promotion grundsätzlich keine Einstiegsvoraussetzung dar. Vielmehr sei die individuelle Expertise und Persönlichkeit des Bewerbers entscheidend. Die Mitarbeiter*innen rieten den Studierenden, vor der Entscheidung für oder gegen eine Promotion die Vor- und Nachteile gut gegeneinander abzuwägen. Der/die Promovierende sollte sich beispielsweise bewusst sein, dass eine schnelle wirtschaftliche Verwertbarkeit der gesammelten Forschungsergebnisse häufig nicht möglich ist. Wer schnell kundenfertige Produkte entwickeln möchte, sollte daher einen Direkteinstieg in ein Unternehmen in Betracht ziehen.

Um die Passgenauigkeit der zukünftigen Mitarbeiter sicherzustellen, führt Mahr laut Aussage von Herrn Bünting einen mehrstufigen Auswahlprozess durch, der ein intensives Kennenlernen ermöglicht. Zudem rät er den Studierenden, bereits während des Studiums Praxiserfahrung zu sammeln, z.B. als Werkstudent*in oder in Form einer anwendungsorientierten Bachelor- oder Masterarbeit.