"Lustvolles Unternehmertum als Berufsperspektive für Sozialwissenschaftler/-innen"
Referent: Dr. Alexander Schug (Vergangenheitsagentur und -verlag)

Ein Jahr arbeitete der promovierte Historiker Alexander Schug als „ganz normaler Angestellter“. Doch ihm wurde schnell klar, dass ihn dieses Modell nicht glücklich machen würde. In seinem Vortrag auf der SowiGO!-Messe referierte er über den Weg in die Selbstständigkeit, Probleme und Chancen. Er ist Gründer der Berliner „Vergangenheitsagentur“, die sich „historische Dienstleistungen“, also zum Beispiel das Anfertigen von Firmenchroniken spezialisiert hat.

Die Kreativwirtschaft ist, laut Schug, eine absolute Wachstumsbranche, in der auch Geistes- und Sozialwissenschaftler/-innen mit ihren im Studium gewonnen Kompetenzen eine gute Position einnehmen können. Die Selbstständigkeit sei jedoch gerade am Anfang eine Herausforderung, was sich schon bei der Beschaffung von Kapital zeige: „Wie vermittelt man einem Sachbearbeiter in der Sparkasse, was eine „multimediale Schnittstelle“ ist?“ – zum Glück gäbe es aber zahlreiche Hilfeangebote und Förderprogramme, die den Einstieg erleichtern können. Eine herausragende Bedeutung spielt an dieser Stelle auch das „Netzwerken“ – zusammen mit einem Designer entwickelte Schug ein Design-Porzellansparschwein, das heute bis nach Japan verschifft wird und die Agentur, sowie den später dazugekommenen Verlag um ein drittes Standbein ergänzt.

Seine Erfahrungen zur Selbstständigkeit in der Kreativbranche hat er dieses Jahr zusammen mit einer Unternehmensberaterin in einem Ratgeber veröffentlicht.


Stimmen von Studierenden:
„Es war interessant, seinen Weg in die Selbstständigkeit zu sehen. Ich hätte mir aber gewünscht, dass er noch etwas mehr aus dem Nähkästchen geplaudert hätte.
Ich finde, dass im Vortrag die Arbeitsbedingungen der Kreativwirtschaft, also befristete Verträge oder Projekt-bezogenes Arbeiten ohne Festanstellung etwas verherrlicht hat.