Qualifizierungskonzept

Die Qualifizierung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist die zentrale Aufgabe des Graduiertenkollegs. Das gut auf das Forschungsprogramm abgestimmte Qualifizierungskonzept schafft gemeinsam mit dem Betreuungskonzept die Rahmenbedingungen, unter denen die Doktorandinnen und Doktoranden innerhalb von drei Jahren ihre Promotion abschließen und sich zugleich für eine wissenschaftliche Karriere qualifizieren können. Das Qualifizierungsprogramm stellt einerseits die Ergänzung und Erweiterung der individuellen Spezialisierung der Promovierenden sicher. Andererseits vermittelt es Fachkenntnisse, die über die eigentliche Spezialisierung des Einzelnen hinausgehen, und eröffnet somit eine fachlich breit angelegte Qualifikation. Das Qualifizierungsprogramm fördert zudem den Austausch unter den Kollegmitgliedern sowie deren Zusammenarbeit. Diese Maßnahmen unterstützen die Doktorandinnen und Doktoranden im Promotionsprozess und beschleunigen diesen. Dadurch wird sichergestellt, dass der zeitliche Mehraufwand sich nicht promotionsverlängernd auswirkt. Das Qualifizierungskonzept trägt darüber hinaus dazu bei, dass die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler auf nationaler und internationaler Ebene ihre wissenschaftlichen Ergebnisse präsentieren und somit frühzeitig in nationale und internationale Forschungsnetzwerke eingebunden werden.

Das Qualifizierungskonzept setzt sich zusammen aus:

- Studienprogramm
- Gastwissenschaftlerprogramm

Studienprogramm

Die zeitliche Gliederung des Studienprogramms folgt einem Drei-Phasen-Modell, das sich wiederum am Promotionsprozess orientiert: 1. Jahr Einführungsphase, 2. Jahr Forschungsphase mit Auslandsaufenthalt und 3. Jahr Abschlussphase.

Das Studienprogramm ist darauf ausgelegt, die Doktorandinnen und Doktoranden während dieser drei Phasen bestmöglich zu unterstützen. Das Studienprogramm ist so strukturiert, dass eine ausgewogene Balance zwischen eigenständiger Forschungsarbeit der Promovierenden und unterstützenden Veranstaltungen und Kursen garantiert werden kann.

Das Studienprogramm basiert auf zwei Säulen: den inhaltlichen kollegspezifischen Veranstaltungen, in denen das Forschungsprogramm umgesetzt und weiterentwickelt wird, sowie dem neu eingerichteten zweigliedrigen Weiterbildungsprogramm, in dem spezifische „soft skills“ vermittelt werden.

Kollegspezifische Veranstaltungen

Vorgesehen ist die Teilnahme an folgenden Veranstaltungstypen:
a) am wöchentlichen Kollegskolloquium
b) an einer Qualifizierungsveranstaltung im 1. Semester
c) an verschiedenen thematischen Workshops im Semester
d) Symposion

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Insgesamt umfasst das Studienprogramm im ersten Semester verpflichtend 4 SWS wöchentlich, ab dem zweiten Semester je 2 SWS wöchentlich. Hinzu kommen weitere 4 SWS, die sich auf verschiedene Blockveranstaltungen verteilen. Hierzu gehören die obligatorische Teilnahme an den Symposien des Kollegs, an der einmalig zu Beginn der zweiten Förderphase veranstalteten Ringvorlesung und der inhaltlichen Workshops. Somit beschränkt sich der wöchentliche Zeitaufwand der Kollegiaten durchgängig nur auf das Kollegkolloquium mit 2 SWS und im ersten Semester zusätzlich noch auf die Qualifizierungsveranstaltung mit ebenfalls 2 SWS. Darüber hinaus stehen den Doktorandinnen und Doktoranden zusätzlich weitere Veranstaltungen (Vorlesungen, Kolloquien, Übungen), in denen fachübergreifende Kenntnisse in den Bereichen Mediävistik und Frühneuzeitforschung vermittelt werden, zur freien Auswahl offen. Hierfür bietet das Veranstaltungsprogramm der Universität in jedem Semester zahlreiche Lehrveranstaltungen aus den Bereichen Mittel- und Neulatein, Historische Hilfswissenschaften, Geschichte, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Literaturgeschichte, Theologie und Kirchengeschichte, Kunstgeschichte, Musikgeschichte, Rechtsgeschichte, Judaistik, Philosophie und mittelalterliche Volkssprachen (wie z.B. Altenglisch, Mittelenglisch, Altfranzösisch, Althochdeutsch, Mittelhochdeutsch, Mittelniederdeutsch, Altnordisch, Arabisch, mittelalterliches Hebräisch, Jiddisch, Altkirchenslavisch).

Weiterbildungsprogramm

Neu in das Qualifizierungskonzept aufgenommen wurde ein strukturiertes Weiterbildungsprogramm, das aus einem Basisprogramm sowie einem individuell zu gestaltenden Zusatzprogramm besteht.

Das Basisprogramm setzt sich aus drei Workshops zusammen, die in Zusammenarbeit mit der GSGG und unter Anleitung einer qualifizierten Fachkraft speziell für die Promovierenden des GK angeboten werden:

- Einführung Organisations- und Arbeitsstrukturen / Selbstreflexion (1. Semester)
- Schreibwerkstatt (2. Semester)
- Karriereplanung (5. Semester)

Das Zusatzprogramm wiederum setzt sich zum einen aus frei wählbaren Anwendungsmodulen, zum anderen aus Workshops zur Vermittlung von ‚soft skills‘ zusammen.

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Gastwissenschaftlerprogramm

Um die Interdisziplinarität und die Internationalität des Kollegs zu stärken, werden die im Rahmen des Qualifizierungsprogramms vorgesehenen Veranstaltungstypen von Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern aus dem In- und Ausland begleitet. Den Kollegiatinnen und Kollegiaten werden dadurch wissenschaftliche Erfahrungen und aktuelle Impulse jenseits des lokalen Forschungsstandortes vermittelt. Die Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler werden zu einem mehrtägigen Aufenthalt in Göttingen eingeladen. Die Dauer der Gastwissenschaftleraufenthalte beträgt max. fünf Tage. Während dieser Zeit nimmt die auswärtige Forscherin bzw. der auswärtige Forscher an den Veranstaltungen des Forschungs- und Qualifizierungsprogrammes teil.