Prof. James Conant

Von Oktober 2012 bis Juli 2013
Ph.D., Professor für Philosophie
University of Chicago, USA

Studium der Philosophie und Wissenschaftsgeschichte in Cambridge, USA
(Harvard)

Forschungsvorhaben
Varianten des philosophischen Skeptizismus

Das Hauptprojekt, an dem ich arbeiten werde, ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil erstelle ich eine Taxonomie des philosophischen Skeptizismus, im zweiten Teil erkunde und kläre ich einige Fragen, die sich unmittelbar aus den vermeintlichen
»Arten« ergeben, die ich anscheinend unterscheiden kann, und im dritten Teil versuche ich, diese Fragen zu beantworten und zu zeigen, warum dies ein unerwartetes philosophisches Licht auf einige andere Sachen wirft.
Zunächst soll die Taxonomie verschiedene Arten des philosophischen Skeptizismus und die verschiedenen Arten der philosophischen Reaktion unterscheiden, die diese Skeptizismen hervorgebracht haben. Ich unterscheide in erster
Linie zwischen vier Varianten des philosophischen Skeptizismus – dem pyrrhonischen, agrippinischen, kartesianischen und kantianischen Skeptizismus. Das Ziel der taxonomischen Übung ist, für einen klaren Überblick über einige der
dialektischen Beziehungen zu sorgen, die die ganze Bandbreite jener Fragestellungen beherrschen, die von Philosophen (immer noch) »skeptische« Fragestellungen genannt werden.
Dann stelle ich verschiedene Arten von Fragen über die vermeintlich verschiedenen Arten des Skeptizismus, die in der Taxonomie unterschieden werden. Einige dieser Fragen sind historisch (etwa: »In welcher Weise sind diese Varianten
des Skeptizismus historisch miteinander verbunden?« und »Wann sind die einzelnen Varianten zum ersten Mal in Erscheinung getreten?«), andere systematisch (etwa: »In welchem Verhältnis stehen diese Varianten zueinander?«, »Bilden sie
unterschiedliche Gattungen?« und daher »Worum geht es in einer Taxonomie dieser Varianten wirklich? Was klassifiziert sie eigentlich?«), und wieder andere sind beides (etwa: »Warum werden verschiedene Varianten des Skeptizismus so
leicht durcheinander geworfen?« und »Was haben wir gelernt, wenn wir die Antwort auf diese Frage wissen?«).
Dann lege ich dar, dass ein solcher Überblick vier Formen von philosophischen
Einsichten gewährt:


  1. Er gestattet uns einen klareren Blick auf die Arten von Beziehungen, die sich durch die scheinbar voneinander verschiedenen Bereiche der Philosophie hindurch ziehen;

  2. er ermöglicht uns die Unterscheidung zwischen den sehr unterschiedlichen Arten von Dingen, die Philosophen meinen, wenn sie (scheinbar) dieselbe philosophische Terminologie verwenden;

  3. er erlaubt uns einen klareren Blick auf die Unterscheidungsmerkmale der einzelnen Beiträge zur Auseinandersetzung mit dem Skeptizismus, die von bestimmten bedeutenden Figuren in der philosophischen Tradition stammen (insbesondere Kant und Wittgenstein);

  4. er ermöglicht uns einen klareren Blick darauf, warum derlei bedeutende Figuren oft missverstanden werden und warum deren beste Kommentatoren einander und sich selbst oft missverstehen.




Ausgewählte Publikationen

Conant, J. 2012. »Two Varieties of Skepticism« in G. Abel and J. Conant (eds.): Rethinking Epistemology Vol. 2 (forthcoming). Berlin: Walter De Gruyter, pp. 1-73.

Conant, J. 2011. »Three ways of Inheriting Austin« in C. Al-Saleh and S. Laugier (eds.): La philosophie du langage ordinaire: Histoire et actualité de la philosophie d’Oxford/Ordinary Language Philosophy: The History and Contemporary Relevance of Oxford Philosophy. Hildesheim: Olms Verlag.

Conant, J. 2011. »Wittgenstein’s Methods« in O. Kuusela (ed.): The Oxford Handbook of Wittgenstein. Oxford: Oxford University Press, pp. 620-645.

Conant, J. 2011. »The World of a Movie« in N. Forsberg and S. Jansson (eds.): Making a Difference. Stockholm: Thales, pp. 293-324.

Conant, J. 2009. »The American Scholar« in G. Marcus and W. Sollors (eds.): New Literary History of America. Cambridge: Harvard University Press, pp. 239-244.