Studien zur Nachhaltigen Landnutzung im Biosphärenreservat Rhön

Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön und das Geographische Institut der Georg-August-Universität Göttingen planen in Zusammenarbeit mit der Agroforstberatung baumfeldwirtschaft.de ein Projekt zur Entwicklung von Strategien zur Anpassung der Landnutzung (Landwirtschaft) an den aktuellen Klimawandel.

Im Rahmen des Projektes soll die Sensibilität verschiedener Landschaftselemente des Naturraums Rhön auf klimatische Extremereignisse, wie Trockenheit und Starkniederschläge untersucht werden. Durch die Verschneidung verschiedener Geobasisdaten aus digitalen Geländemodellen, Bodenkarten, und Landschaftsklassifikationen, unter Einbeziehung von Klimadaten und -prognosen werden Gebiete mit hohem Gefährdungspotential gegenüber Erosion und Bodentrockenheit räumlich identifiziert und landschaftsökologische Funktionen der aktuellen Landnutzung analysiert.

In Abstimmung mit beteiligten Landwirten werden mittels anwendungsorientierter Modellstudien zum Abflussverhalten und zur Erodierbarkeit von Ackerflächen nachhaltige Landnutzungsstrategien entwickelt. Ziel es ist, das Retentionspotential von Bodensubstrat und Bodenwasser zu optimieren, um einer klimabedingten Degradation der Bodenfunktionen entgegen zu wirken.

Dabei stehen Aspekte der Bewirtschaftungsform wie Agroforst und „Keyline-Design“ im Vordergrund. Weiterhin spielt die räumliche Ausstattung mit stabilisierenden Landschaftselementen wie Hecken und Gehölzreihen sowie das Wegenetz und Entwässerungssysteme eine Rolle für die Bewertung des Gefährdungspotentials.

Studierende des Geographischen Instituts der Universität Göttingen sollen unter Leitung von Dr. Michael Klinge verschiedene Teilaspekte mittels Kartierungen und Modellierungen thematisch bearbeiten. Anwendungsorientierte Modellstudien zu Landnutzungssystemen werden von Dipl.-Forstwirt Phillipp Gerhardt betreut. Die fachliche Koordination innerhalb des Projektes erfolgt durch die Bayerische Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön, Frau Dr. Doris Pokorny (Forschungskoordinatorin).