Vielfältige Forschung

2017 haben Professorinnen und Professoren der Fakultät erfolgreich Drittmittel-Projekte bei der Europäischen Union, bei Bundes- und Landesministerien sowie anderen Drittmittelgebern eingeworben und ihre Forschungsbeiträge auf internationalen Konferenzen vorgestellt sowie in hochrangigen Fachzeitschriften veröffentlicht wie etwa in "Management Accounting Research", "The International Journal of Human Resource Management", "The Lancet Diabetes & Endocrinology" oder im "Journal of the Academy of Marketing Science".

Der Startschuss für das internationale Forschungsprojekt "Knowledge and Innovation in, to and from Emerging Markets" (KITFEM) fiel im Februar 2017 in Göttingen. Die Professur für Personalmanagement mit dem Schwerpunkt China/ Asien (Prof. Dr. Dr. Fabian J. Froese) veranstaltete den Kick-Off-Workshop für das im Rahmen des EU-Forschungsprogramms Horizont 2020 finanzierte Projekt. Koordiniert wird es von Prof. Dr. Yingying Zhang vom Madrider Colegio Universitario Estudios Financieros (CUNEF). Neben Prof. Froese sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus neun verschiedenen Nationen am Projekt beteiligt. Gefördert wird das Projekt bis zum Jahr 2019. Im Mai fand zudem die von der Professur gemeinsam mit der chinesischen "Beijing Normal University’s Business School" organisierte "Internationale Konferenz zum Personalmanagement in China und Ostasien" in Göttingen statt. Finanziell unterstützt wurde die Konferenz vom Konfuzius Institut der Universität Göttingen.

Ebenfalls bis 2019 fördert das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur das Forschungsprojekt "SustEnergyPort - Simulationsbasierte Bewertung von Maßnahmen zur Steigerung der Energienachhaltigkeit im Hafenbetrieb". Es ist an der Professur für Produktion und Logistik (Prof. Dr. Jutta Geldermann) angesiedelt. Im Rahmen des Forschungsvorhabens soll ein strukturiertes, modellbasiertes Verfahren entwickelt und inhaltlich ausgestaltet werden, durch das Hafenbetriebe geeignete Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien identifizieren können.

Bis 2020 läuft die Förderung des Innovationsfonds 2016 beim Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) für das Drittmittel-Projekt "Effekte von Strategien zur Verbesserung ärztlich-pflegerischer Zusammenarbeit auf Krankenhausaufnahmen von Pflegeheimbewohnern - interprof ACT". Ziel ist es, durch ein Maßnahmenpaket die Zusammenarbeit und Kommunikation von Pflegekräften und Hausärzten so zu verbessern, dass es zu weniger Krankenhausaufnahmen für Pflegeheimbewohner kommt. Von der Fakultät ist Prof. Dr. Indre Maurer, Professur für Organisation und Unternehmensentwicklung, an dem Vorhaben beteiligt.

Das Digital Transformation Research Center (DTRC) an der Professur für Informationsmanagement von Prof. Dr. Lutz M. Kolbe unter Leitung von Dr. Andre Hanelt hat darüber hinaus erstmalig das "Fellowship in Digital Transformation" für Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler vergeben. Das Fellowship dient der Zusammenarbeit mit internationalen Spitzenforscherinnen und -forschern im Themengebiet der digitalen Transformation. Im Sommer zu Gast an der Fakultät war Peng Huang, Assistant Professor am Department of Decision, Operations, and Information Technologies der Robert H. Smith School of Business der University of Maryland. Er forscht in den Themengebieten "platform technology and innovation ecosystems", "knowledge-sharing virtual communities" sowie "consumer search and decision making in e-commerce".

Am 18. Dezember ist ferner die Studie "Ländermonitor berufliche Bildung 2017" veröffentlicht worden. Sie wurde von Prof. Dr. Martin Baethge, Präsident des Soziologischen Forschungsinstituts Göttingen, und Prof. Dr. Susan Seeber, Inhaberin der Professur für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung, für die Bertelsmann-Stiftung erarbeitet.


Prof. Dr. Holger Strulik, Inhaber der Professur für Makroökonomik und Entwicklungsökonomik, ist gemäß des aktuellen Handelsblatt-Rankings der forschungsstärkste Ökonom im deutschsprachigen Raum. Auf den Plätzen 35 und 44 folgen Prof. Dr. Helmut Herwartz (Professur für Ökonometrie) und Prof. Stephan Klasen, Ph.D. (Professur für Entwicklungsökonomik). Untersucht wurde die aktuelle Forschungsleistung, d.h. in erster Linie die wissenschaftlichen Publikationen in renommierten Fachzeitschriften, innerhalb der letzten fünf Jahre. Das Ranking umfasst 100 Personen. Im Ranking der Gesamtforschungsleistung ("Lebenswerk") belegen die Göttinger Forscher die folgenden Plätze: 14 (Holger Strulik), 94 (Stephan Klasen) und 106 (Helmut Herwartz). Insgesamt werden 250 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Lebenswerk-Ranking aufgeführt. Im Ranking der forschungsstärksten VWL-Fakultäten belegt Göttingen Platz 6 und verbessert sich damit im Vergleich zur letzten Untersuchung in 2015 um drei Plätze.

Prof. Dr. Thomas Kneib (Professur für Statistik) ist an einem neuen Graduiertenkolleg (GRK) im Bereich der Forstwissenschaften beteiligt, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) seit September für zunächst viereinhalb Jahre gefördert wird. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen die Frage, ob Mischbestände aus Buchen und anderen Baumarten vielseitiger sind als reine Buchenwälder. Im GRK 2300 "Erhöhung der Baumartendiversität von Buchenwäldern durch Koniferen: zur Bedeutung funktionaler Merkmale für die Funktionalität von Ökosystemen" arbeiten neben Forscherinnen und Forschern der Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie sowie der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät auch Experten der Fakultät für Biologie und Psychologie sowie der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in Göttingen.

Bereits zum 19. Mal fand im Februar der Workshop "Internationale Wirtschaftsbeziehungen" statt, auf dem sich rund 60 Forscherinnen und Forscher unter anderem mit Abhängigkeiten internationaler Finanzmärkte, den Strategien multinationaler Unternehmen sowie Problemen der europäischen Integration beschäftigten. Der Workshop findet jedes Jahr statt. Tagungsleiter sind Prof. Dr. Gerhard Rübel (Professur für Internationale und Monetäre Ökonomik) und Prof. Dr. Carsten Eckel (Ludwig-Maximilians-Universität München).

Prof. Dr. Claudia Keser (Professur für Mikroökonomik und Ausschuss-Vorsitzende) veranstaltete außerdem wie in 2016 im April die Jahrestagung des Sozialwissenschaftlichen Ausschusses des Vereins für Socialpolitik in Göttingen.

Im Anschluss an die Jahrestagung des "European Development Research Network" (EUDN) im Dezember in Göttingen fand darüber hinaus eine öffentliche Podiumsdiskussion zum Thema "Inequality Reduction in Developing Countries: What can the International Community do?" statt, die vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert wurde. Nach dem Vortrag von Prof. Peter Lanjouw, PhD, von der Freien Universität Amsterdam diskutierten Prof. em. Francois Bourguignon (Paris School of Economics), Prof. Dr. Eva Terberger (Universität Mannheim/ KfW Development Bank), Max Büge (GIZ) und Tobias Hauschild (Oxfam). Prof. Dr. Stephan Klasen, PhD (Professur für Entwicklungsökonomik) moderierte. Er ist zudem der aktuelle Präsident des EUDN.