Genderspezifischer Antisemitismus: Die „Schöne Jüdin". Jüdische (Geistes-)Schönheit zwischen erotisierter Begierde und antijüdischer Abwehr

Vortrag von Petra Feldmann

Wann: Freitag, den 26.1.2018
Zeit: 14 Uhr
Ort: Verfügungsgebäude (VG) 3.108

Der Vortrag setzt sich mit dem ambivalenten Stereotyp der „Schönen Jüdin“ auseinander und zeichnet die spezifische Ausprägung einer gendertypischen Judenfeindlichkeit in der Historiographie nach. Das Stereotyp von Jüdinnen ist konstitutiv sowohl durch erotisierte als auch durch stigmatisierte Zuschreibungen gekennzeichnet, um Fremdheit als Ausschlusskategorie zu konstruieren. Die diffamierende Wirkungsmacht speist sich dabei aus einer vordergründig positiv erscheinenden Wahrnehmung von körperlicher Schönheit und Bewunderung des jüdisch-weiblichen Intellekts, welcher jedoch zeitgleich eine antisemitische und misogyne Abweisungstendenz eingeschrieben wird.

Über Petra Feldmann:
Petra Feldmann ist Kulturwissenschaftlerin und assoziierte Wissenschaftlerin am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) / Universität Bielefeld. Sie arbeitet zum Themenbereich „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ mit Schwerpunkt auf (frauenspezifische) Islamfeindlichkeit- und Antisemitismusforschung und promoviert derzeit an der Universität Bielefeld.