Lukas Tatge













Lukas Tatge hat an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät von 2018-2020 den Masterstudiengang Global Business (M.Sc.) inklusive Teilnahme am Doppelabschlussprogramm mit der Business School der Universität Nanjing in China (Master of Management) erfolgreich absolviert.








Beschreiben Sie bitte kurz Ihr Startup.


CIMK ist ein FinTech Startup, welches die Informationsasymmetrie zwischen chinesischen börsennotierten Firmen und globalen Investoren reduzieren möchte. Wir entwickeln eine englisch-sprachige Finanzinformations-Plattform, auf welcher Investoren dieselben Informationen und Daten bekommen, als wenn sie auch chinesische Datenquellen nutzen könnten. Technologisch setzen wir dabei AI Übersetzung, AI Textanalyse und Big Data Analysen ein. Meine Mitgründerinnen und -gründer kommen aus Indien und China, wobei wir alle aktuell in derselben chinesischen Stadt leben. Hierbei sind wir immer auf der Suche nach weiteren motivierten Studierenden, welche erste Erfahrungen in einem internationalen Startup sammeln wollen. Mehr Informationen können auf unserer Webseite www.cimk.net eingesehen werden.



Wie sind Sie auf die Idee für das Startup gekommen?


Ich war schon immer sehr interessiert an Finanzmärkten und an Technologie-Unternehmen, weswegen ich auch in China versucht habe, die Entwicklungen und Neuigkeiten der interessantesten chinesischen Firmen zu verfolgen. Hierbei habe ich keine wirkliche verlässliche und aktuelle englische Informationsquelle gefunden. Als Konsequenz haben meine chinesischen Freunde mir immer von Neuigkeiten berichtet, welche ich einfach nicht in englischer Sprache finden konnte. Es gibt eine riesige existierende Sprachbarriere und keine Möglichkeit, Daten schnell und zuverlässig zu den größten chinesischen (US oder Hong Kong notierten) Firmen zu bekommen. Aufgrund des makroökonomischen Wachstums des Marktes sowie der technologischen Innovationskraft in China bin ich motiviert, an der Lösung dieses Problems selbst mitzuwirken.



Mit welchen Herausforderungen sind Sie bei der Unternehmensgründung konfrontiert?


Wir haben das Unternehmen noch nicht offiziell gegründet. Hierbei meldet man die Firma nicht selbst an, sondern arbeitet immer mit einem chinesischen Inkubator oder Accelerator zusammen, da es sonst viel zu komplex und zeitaufwendig wäre. Es gibt eine riesige Industrie, welche bei der Registrierung von Startups unterstützt. Durch eine sehr stark ausgeprägte Konkurrenz zwischen verschiedenen Städten und unterschiedlichen Stadtteilen in den jeweiligen Städten gibt es verschiedenste lokale Anreiz- und Förderungssysteme. Aufgrund dessen sind wir aktuell in Gesprächen mit unterschiedlichen lokalen Regierungen und Inkubatoren, um zu schauen, wo wir die besten Konditionen bekommen.



Welche (mittelfristigen) Zukunftspläne haben Sie für das Startup?


Im Juli werden wir den ersten Prototypen veröffentlichen und wollen dann eine Seed-Finanzierungsrunde machen, um das Produkt und das Marketing viel stärker auszubauen. Gleichzeitig planen wir ein internationales Büro in Singapur, um einen besseren Service für unsere globalen Kunden anbieten zu können. Auf längere Sicht wollen wir die größte globale Marke für das Thema China-Finanzmarkt sein mit Hunderttausenden von Kunden.



Wie hat Sie das Studium auf die Praxis vorbereitet?


Das Global Business-Studium hat maßgeblich dazu beigetragen, dass man über große globale Themen und Business-Felder nachdenkt. Ich konnte während des Studiums auch viele IT-Vorlesungen besuchen, welche mir aktuell sehr helfen, die Entwicklung unseres datenbasierten Prototyps zu leiten. Ohne den Studienaufenthalt in China hätte sich mein Horizont nie so erweitert, wie es in den letzten zwei Jahren geschehen ist.



Wieso können Sie ein Studium an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät empfehlen?


Am besten hat mir gefallen, dass man eine hohe Wahlmöglichkeit an unterschiedlichen Modulen hatte. Ich finde, gerade kurz vor dem Einstieg in das berufliche Leben ist es sehr wichtig, genau die Kurse zu wählen, welche einen optimal vorbereiten. Auch hatte ich das Gefühl, dass viele Professorinnen und Professoren eine sehr gute Mischung gefunden haben zwischen Theorie und Praxis-Transfer von Wissen. Darüber hinaus gab es teilweise interessante Gastvorträge von renommierten Firmen, bei welchen man gute neue Kontakte knüpfen konnte.



Denke ich an meine Studienzeit in Göttingen zurück...


...muss ich immer an das Grillen und Biertrinken am Baggersee nach einem langen Tag in der Bibliothek denken.