Motivation für die Kandidatur

Schon früh in meinem Studium habe ich begonnen, mich in der Hochschulpolitik zu engagieren, da eine Universität genauso von den Studierenden lebt – auch wenn diese zeitlich wesentlich kürzer an der Universität sind – wie von den Mitarbeitern und Professoren. Daher war es mir schon immer ein besonderes Anliegen, die Interessen der Studierenden zu vertreten, die häufig aufgrund ihrer kürzeren Verweildauer an Universität und der damit einhergehenden relativen Unerfahrenheit in Fragen der Selbstverwaltung sowie dem Machtgefälle zwischen Lehrenden und Belehrten bei den Entscheidungsprozessen nicht hinreichend berücksichtigt werden.
Im Fall der Promovierenden verschärft sich dieses Machtgefälle noch einmal. Zum einen finden sich in einigen Instituten und Seminaren nur kleinere, isolierte Grüppchen von ihnen oder gar nur einzelne Promovierende, sodass sie auch den zahlenmäßigen Vorteil, auf den sich die normalen Studierenden verlassen können, nicht mehr haben. Zum anderen arbeiten sie häufig als wissenschaftliche Hilfskräfte bzw. Mitarbeiter für ihre BetreuerInnen. Diese Verknüpfung zwischen finanzieller Abhängigkeit und dem Angewiesensein auf den guten Willen des Betreuenden führt dazu, dass es ihnen schwer fällt, ihre Interessen im Arbeits- und Promotionsumfeld durchzusetzen.
Den Promovierenden in Konfliktsituationen mit den sie betreuenden Vorgesetzten Hilfe zu leisten, aber auch die generelle Stärkung der Position der Promovierenden ist daher mein Hauptanliegen. In diesem Zusammenhang werde ich mich für die Einführung einer anonymisierten Evaluation von Doktormüttern und -vätern einsetzen sowie für die Etablierung eines Mediationsteams, welches Promovierenden helfen soll, Konflikte mit eben diesen zu einer einvernehmlichen Lösung zu führen. Da mir aber auch das Unwohlsein vieler Promovierenden bekannt ist, es zum offenen Konflikt mit dem Vorgesetzten/Betreuer ankommen zu lassen, stehe ich auch gerne persönlich bereit, um an mich herangetragene Beschwerden in einer anonymisierten Weise mit dem/der entsprechenden BetreuerIn zu erörtern.
Aufgrund meines Zweitstudiums, aber auch durch meine Arbeit in der interdisziplinären Forschergruppe habe ich allerdings auch festgestellt, dass die Promotion in unterschiedlichen Fakultäten durchaus unterschiedlich abläuft und Promovierende sich daher mit durchaus unterschiedlichen Problematiken konfrontiert sehen. Daher ist es mir auch ein besonderes Anliegen, in jeder Fakultät einen eigenen Provomierendenvertreter zu etablieren, der sich – nicht zuletzt aufgrund seiner eigenen Erfahrung – besser mit den Besonderheiten der Promotion des eigenen Faches auskennt. Zugleich glaube ich, dass dies die Hemmschwelle von Promovierenden, sich mit ihren Problemen an den Promovierendenvertreter zu wenden, deutlich senken wird.


Weitere Informationen unter: Abteilung Internationales Wirtschaftsrecht