Themenfeld C.1: Datenformate für die maschinenlesbare Beschreibung nachwachsender Rohstoffe und deren Zwischenprodukte unter besonderer Berücksichtigung variabler Materialeigenschaften

Standardisierte Datenformate zur Beschreibung von Gütern bilden die Basis für die Automatisierung zwischenbetrieblicher Transaktionsprozesse im E-Business, um beispielsweise das Aufkommen von Reststoffen in Wertschöpfungsnetzwerken automatisiert zu prüfen. Seit mehr als zehn Jahren werden Standards für Gütertaxonomien entwickelt und vereinzelte Systeme betrieben (Hepp et al., 2007). Jedoch werden damit bislang weder die notwendigen Eigenschaften noch die Spezifika nachwachsender Rohstoffe abgebildet. Die Forschung fokussiert sich hier auf die systematische Beschreibung standardisierter Güter. Die Abbildung inhärenter Materialvariabilitäten in Netzwerken zur industriellen Nutzung nachwachsender Rohstoffe ist bisher nur unzureichend erforscht.

Im Rahmen dieses Themenfelds werden Datenformate für die maschinenlesbare Beschreibung nachwachsender Rohstoffe und deren Zwischenprodukte untersucht. Das Ziel ist die Konzeption eines Datenbeschreibungssystems zur Unterstützung zwischenbetrieblicher Transaktionsprozesse. Basierend auf existierenden Ansätzen zu Taxonomien und Ontologien wird insbesondere betrachtet, wie variable Gütereigenschaften in Beschreibungssprachen erfasst werden können. Dabei kann erstens auf Vorarbeiten zu domänenspezifischen Taxonomiesystemen aufgebaut werden, zweitens auf aktuelle Forschung zur Nutzung von Ontologien als Basis von Güterklassifikationssystemen (Hepp, 2006; Guo, 2009; Nowakowski, Stuckenschmidt, 2010; Rapp et al., 2010). Spezifikationen wie OWL (Web Ontology Language) werden beispielsweise als Basis für Produktkataloge erforscht, die das automatische Matching von Angebot und Nachfrage auf elektronischen Handelsplattformen ermöglichen. Ähnliche Mechanismen sind für Roh- und Reststoffe sowie Kuppelprodukte anwendbar, bei denen zahlreiche variable Produktcharakteristika zu beachten sind.

Hinsichtlich Ablauf und Methodik ist zunächst eine Anforderungsanalyse mit Hilfe von Literaturstudien und eigenen qualitativen Erhebungen durchzuführen. Ebenso sind Vorarbeiten aus der Themengruppe A zur Charakterisierung der untersuchten Materialien einzubringen (vgl. Themenfelder A.2, A.3 und A.4). Darauf aufbauend ist dann die Konzeption und Evaluierung des Systems (Referenzmodellierung, Prototyping) durchzuführen.