Angelika Neuwirth: Der Jerusalemer Tempel im Spiegel des Koran

Vom steinernen Fundament des Judentums über die beseelte Figur Maria
zur »Fernen Gebetsstätte« aller Frommen


Freitag, 1. Dezember 2017, 18 Uhr
Aula am Wilhelmsplatz


Seit jeher ist der Jerusalemer Tempel ein Streitobjekt zwischen Religionen. Heute steht er im Mittelpunkt der Auseinandersetzung um die Hoheitsrechte über den „Berg der Heiligtümer“, dessen international gängiger Name „Tempelberg“ seine für die westlichen Narrative zentrale Bedeutung unzweideutig zum Ausdruck bringt. Ist es politische Propaganda, die für die jetzt zutage tretenden - auf jüdisch-christlicher und auf islamischer Seite - dichotomisch auseinanderstrebenden Sinnfüllungen des Areals verantwortlich ist? Oder brechen sich gerade an der Erinnerung an den Jerusalemer Tempel zwei verschiedene Hermeneutiken der Bibelauslegung? Ein Durchgang durch die koranischen Tempel-Referenzen soll dazu beitragen, die immer noch immense Bedeutung des Tempels als Grundlage aller drei Religionen von neuem sichtbar zu machen.

Prof. Dr. Angelika Neuwirth ist Inhaberin des Lehrstuhls für Arabistik an der Freien Universität Berlin und eine international anerkannte, sowohl in arabischen Ländern als auch in Israel geachtete und als Gesprächspartnerin hoch geschätzte Geistes- und Kulturwissenschaftlerin.