Molekulare Holzbiotechnologie und technische Mykologie

Die wissenschaftlichen Ausrichtungen der Abteilung liegen in Grundlagenforschung von basidiomyzeten Pilzen, in der biotechnologischen Anwendung von holzzersetzenden Pilzen und ihren Enzymen und in biotechnologischer Verfahrensentwicklung von Verbundwerkstoffen.

Wir verwenden genetische, molekularbiologische und biochemische Methoden, um Enzyme und biologische Prozesse von Basidiomyzeten wie z. B. Fruchtkörperbildung und biologische Interaktionen mit anderen Organismen zu untersuchen. DNA-Techniken werden eingesetzt zur Identifizierung von Pilzen aus Holz. Moderne Genom- und Proteomforschung hilft bei der Identifizierung von Enzymen und anderen Proteinen aus Arten wie dem essbaren Weißfäulepilz Pleurotus ostreatus, dem Braunfäule verursachenden Hausschwamm Serpula lacrymans oder dem pathogenen Rotfäulepilz Heterobasidium annosum. Der saprotrophe Hutpilz Coprinopsis cinerea, ein Tintling, ist transformierbar und der klassischen Genetik zugänglich und dient uns als Modelpilz für die Erforschung von Entwicklungsprozessen sowie als Wirt für die Expression von Genen für interessante Enzyme.

Pilzliche Enzyme werden in der biochemischen Modifizierung und Umsetzung von Holz genutzt, so z. B. in der Produktion von Holzwerkstoffen oder in einer hydrolytischen Umsetzung von Zellulose zu Glukose.

Biotechnologische Verfahren mit naturnahen Bindemitteln und Einsatz von neuen regenerierbaren Rohstoffen bei der Entwicklung neuartiger Holzwerkstoffe sind weitere Schwerpunkte in der Forschung der Abteilung.

In der Lehre ist die Abteilung in Bachelor-, Master- und Promotionsstudiengängen der Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie tätig. Vorlesungen und Kurse umfassen Gebiete wie Forstbotanik, Mykologie und Forstpathologie, Biodiversität der Pilze, Grundlagen der Biotechnologie, Holzbiotechnologie, Umweltschutz in der Forstprodukteindustrie, Molekulargenetik und Mikrobiologie.