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Abschied 26. September 2019 - Rede

Sehr geehrte Frau Staatssekretärin, liebe Frau Johannsen,
liebe Frau Ischinger,
liebe Frau Schüller,
lieber Herr Treue und lieber Herr Jahn,
herzlichen Dank Ihnen, dass Sie heute hier zu meinem Abschied gesprochen haben.

Einen ganz herzlichen Dank Ihnen, Herr Milton, für das wunderschöne musikalische Abschiedsgeschenk – Ihnen und dem GSO weiter ganz viel Erfolg. Danke Frau Carlson für das ausdrucksstarke Vortragen der gemeinsam ausgewählten Lieder mit der perfekten Begleitung am Klavier.

Bevor ich Sie jetzt alle begrüße, sei mir noch erlaubt auf diesen wunderbaren Strauß hinzuweisen, der aus dem Forstbotanischen Garten kommt. Dies ist ein wunderbares Geschenk – da mir der Forstbotanische Garten sehr am Herzen liegt. Mein Dank an den Leiter des Gartens, Herrn Menge.

Lieber Herr Oberbürgermeister Köhler, mit Ihnen begrüße ich Frau Bebehani, Herrn Holefleisch und Herrn Hänsch – als Bürgermeisterteam stellvertretend für alle, die aus der Stadt da sind – ich freue mich, dass Sie da sind.

Stellvertretend für Landkreis und Region begrüße ich Herrn Landrat Reuter und die anwesenden Bürgermeister.

Ich freue mich sehr, dass Herr Hippler heute als ehemaliger Präsident der Hochschulrektorenkonferenz da ist und Herr Friedrich als Vorsitzender der Landeshochschulkonferenz. Mit Ihnen begrüße ich die anwesenden Präsidenten der anderen Hochschulen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität und des Göttingen Campus, liebe Studierendenvertreter, liebe Partner, Förderer und Freunde der Universität, meine sehr geehrten Damen und Herren!

Es waren spannende, lehrreiche und herausfordernde neun Jahre für mich an der Universität Göttingen. Das Motto, mit dem die Universität 2007 in die Exzellenzinitiative gestartet war: „Tradition – Innovation – Autonomie“ hat mich von Anfang an überzeugt und mein Handeln inspiriert.

Die Tradition basiert auf den Werten der Aufklärung und drückt sich am besten aus in der Inschrift der Gründungsmedaille: Zum Wohle Aller. „Zum Wohle Aller“ war für mich die Grundlage meiner Arbeit.

Für die Tradition der Universität Göttingen stehen intellektuell die interdisziplinäre Forschung der klügsten Köpfe im 18. und 19. Jahrhundert und die gesellschaftliche Verantwortung der Göttinger Achtzehn im 20. Jahrhundert.
Materiell sind die wertvollen Objekte unserer akademischen Sammlungen Zeugnis für die Tradition der Universität. Diese Materialität des Wissens verbinden wir im Forum Wissen mit Innovation und Wissenstransfer.

Innovation ergibt sich aus den in der Grundlagenforschung gewonnenen Erkenntnissen und deren Anwendung in der Gesellschaft. Der Wissenstransfer erfolgt hier in Göttingen in enger Kooperation mit Fachhochschulen und Unternehmen. Hier haben wir mit dem SüdniedersachsenInnovationsCampus (SNIC) eine wichtige Schnittstelle geschaffen – Dank an Herrn Prof. Bizer. Und Dank an alle Partner im Südniedersachsen-Netzwerk, die uns bei den Ausgründungs- und Transferaktivitäten unterstützen.
Ganz besonders sei hier die Kooperation mit den drei Partnerhochschulen Clausthal, HAWK und PFH sowie mit der Firma Sartorius erwähnt.

Die Autonomie, die wir als Stiftung des Öffentlichen Rechts besitzen, ist eine große Chance für die Entwicklung unserer Universität. Diese vom Land gewährte Autonomie ist mit einer hohen Verantwortung für die Leitung der Universität, also für das Präsidium, verbunden.
Die Annahme dieser Verantwortung ist eine Herausforderung, bei der das Präsidium vom Stiftungsrat begleitet und von der Geschäftsstelle Trägerstiftung unterstützt wird.

An dieser Stelle geht mein Dank an Herrn Dr. Krull, der seit der Stiftungswerdung, also seit 16 Jahren, Vorsitzender des Stiftungsrates war. Er hat diese Aufgabe mit hohem Engagement und großer wissenschaftspolitischer Expertise ausgeführt und die Universität immer nachdrücklich unterstützt.

Die konstruktiv kritische Begleitung durch Herrn Krull und die anderen Mitglieder des Stiftungsausschusses habe ich sehr geschätzt und ich möchte auch Ihnen, Frau Professor Ischinger, herzlich danken. Nicht nur für Ihre wertvolle Arbeit im Stiftungsrat, sondern auch für Ihre Rede heute zu meiner Verabschiedung. Mein besonderer Dank geht auch an Herrn Dr. Kreuzburg, der mich mit seiner professionellen Expertise immer extrem gut beraten hat.

Im Alltag einer Stiftungsuniversität wird die verantwortungsvolle Handhabung der Autonomie durch die Geschäftsstelle der Trägerstiftung gewährleistet. Diese Aufgabe hat in unserer Universität Herr Dr. Conrads, Leiter der Abteilung Wissenschaftsrecht und Trägerstiftung. Ohne dessen große Expertise in Rechts- und Stiftungsfragen hätte ich die Stiftungsuniversität nicht so rechtssicher leiten können. Einen ganz besonderen Dank an Sie und Ihr Team.

Sehr wichtig für unsere Universität ist der Göttingen Campus – sind die Partner in den außeruniversitären Einrichtungen, ohne die die Universität nicht so leistungsstark sein könnte. Die Zusammenarbeit mit diesen exzellenten und durchaus oft kritischen Kolleginnen und Kollegen ist eine sehr angenehme Herausforderung, der ich mich immer wieder gerne gestellt habe und für die ich dankbar bin. In den letzten Jahren wurde die Kooperation am Göttingen Campus von Frau Dr. Couralet und ihrem Team hervorragend koordiniert und vor allem wurde ein gemeinsames Postdoc-Netzwerk ins Leben gerufen. Danke dafür und: weiter so!
Die Studierenden profitieren vom Göttingen Campus vor allem durch die gemeinsamen Graduiertenschulen, die durch ihre engagierten Koordinatorinnen und Koordinatoren sehr erfolgreich betrieben werden. Zudem bringen die Kolleginnen und Kollegen der Partnereinrichtungen sich auch mit spannenden Angeboten in die grundständige Lehre ein.

Die Leitung einer Universität erlaubt sehr interessante Einblicke in die verschiedenen Wissenschaftskulturen. Gespräche mit vielen ganz herausragenden Forschenden waren immer intellektuell bereichernd und sehr stimulierend, auch wenn insgesamt viel zu wenig Zeit dafür war. Ich danke allen, die mir Einblick in ihre Arbeit gegeben haben.

Neben den Strategie- und Entwicklungsprozessen stellen die Berufungen und Bleibeverhandlungen, deren Umsetzung ich mitgestaltet habe, vermutlich den für die Universität nachhaltigsten Faktor dar. Ich erinnere mich gern an die Verhandlungen und Gespräche bei den Ernennungen sowie die Neuberufenen-Empfänge. Die Begeisterung, mit der die neuen Professorinnen und Professoren über ihr Fach und ihre Pläne sprachen, hat mich angesteckt – und ich hoffe es bleiben alle mit dieser Begeisterung und dem Engagement für die Wissenschaft auch hier in Göttingen.

Dies alles, aber auch die Aufgabe der Koordination der Kernaufgaben der Universität: disziplinär und interdisziplinär neue Erkenntnisse gewinnen, diese in die Lehre einbringen und der Gesellschaft zur Verfügung stellen, bildeten für mich die Faszination der universitären Leitungsaufgabe.

In meiner Amtszeit gab es Highlights und es gab, wie Sie alle wissen, auch Misserfolge. Aus beiden kann und muss man lernen und die richtigen Konsequenzen ziehen. Beides war mir wichtig.

Zu den relevanten positiven Entwicklungen in meiner Amtszeit gehörte die Erarbeitung des Konzeptes für den wissenschaftlichen Nachwuchs, mit dem Schwerpunkt der Förderung der Karrieren junger Menschen innerhalb und außerhalb des Wissenschaftssystems. Mit diesem Konzept waren wir auch erfolgreich bei der Einwerbung von 16 Professuren im Nachwuchspakt.
Der in diesem Konzept verankerte und auch bereits erfolgreich etablierte Bereich der Personalentwicklung für das akademische Personal hat sich inzwischen unter Frau Dr. Wodzicki hervorragend entwickelt. Dank für Ihren Einsatz!
An dieser Stelle möchte ich etwas anmerken zu den vielen Klagen über befristete Stellen im Wissenschaftssystem: Die Universität bildet den akademischen Nachwuchs aus. Das heißt, ca. 80% der akademischen Stellen sind Qualifikationsstellen, die für Doktorandinnen und Doktoranden oder für Postdocs für die Zeit der Ausbildung benötigt werden. Nach Abschluss der Ausbildung werden uns diese Menschen wieder verlassen. Und das ist für eine Bildungseinrichtung notwendig, um jeder Generation wieder erneut Ausbildungsstellen zur Verfügung zu stellen.

Allerdings darf dies nicht dazu führen, dass Befristungen auch dort genutzt werden, wo es sie nicht um Qualifikationsstellen handelt.
Wichtig für die Universität war auch die Etablierung der zentralen Tierschutzbeauftragten und die Weiterentwicklung der Ombudsarbeit für gute wissenschaftliche Praxis. Nur wer tiefere Einsicht in die internen Probleme einer so großen akademischen Einrichtung wie unserer Universität hat, kann die Bedeutung dieser beiden kleinen Einheiten einschätzen. Ich bin der Tierschutzbeauftragten Frau Dr. Knauf und den Leiterinnen der Ombudsstelle, zunächst Frau Dr. Fuest und jetzt Frau Dr. Beier, sehr dankbar für ihren unabhängigen, hoch engagierten Einsatz. Und ich möchte ganz ausdrücklich den Ombudspersonen und den Mitgliedern der Untersuchungskommission für ihren ehrenamtlichen Einsatz für die gute wissenschaftliche Praxis danken.

Mein erstes Jahr, 2011, stand ganz im Zeichen des Antrags in der Exzellenzinitiative. Der Antrag wurde von den Gutachtern uneingeschränkt zur Förderung empfohlen, in der Strategiekommission wurden dann jedoch andere Anträge vorgezogen. Mit dieser großen Enttäuschung in 2012 ist die Universität sehr gut umgegangen. Durch die Unterstützung des MWK und die herausragenden Leistungen der Forschenden in den folgenden Jahren wurde erreicht, dass wir 2018 auch ohne den Exzellenzstatus im Förderatlas der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu den zehn besten Universitäten des Landes gehörten.

Die Steigerung der Drittmittel ist dabei nicht nur den Natur- und Lebenswissenschaften zuzurechnen, auch die Philosophische Fakultät und die Gesellschaftswissenschaften haben mit vielen Einzel- und Akademieprojekten sowie in Verbünden zum Erfolg der Universität beigetragen.

Diese Aktivitäten und das gemeinsam erarbeitete Konzept der Universität, das in dem Perspektivenpapier in 2014 beschrieben wurde, haben dazu geführt, dass wir in 2017 mit sechs wissenschaftlichen Clusteranträgen in den neuen Wettbewerb der Exzellenzstrategie gehen konnten.

Vier Cluster erreichten mit positiven Gutachten die zweite Runde. Bei der Aufstellung der Cluster hat der Vizepräsident für Forschung, Herr Prof. Diederichsen, gemeinsam mit der Forschungsabteilung die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler maßgeblich mit unterstützt. Seine große wissenschaftliche Erfahrung und der gute Kontakt zu unseren Partnern im Göttingen Campus waren für die strategische Entwicklung in den letzten Jahren sehr wichtig. Dafür gilt ihm mein ganz persönlicher Dank.

Das bittere Ausscheiden von drei Clustern in der zweiten Runde des Auswahlverfahrens im letzten September hat dann die Universität stark erschüttert. Leider konnte dieses Ausscheiden nicht in der gleichen souveränen Art und Weise verkraftet werden, wie das Ausscheiden aus der Exzellenzinitiative in 2012. Das hat mich persönlich sehr getroffen.

Dankbar bin ich jedoch den Forschenden aus den Cluster-Initiativen, die nach einer Phase der Trauer und Frustration wieder nach vorn schauen und neue Forschungsprojekte entwickeln, die sicher zu wichtigen Erkenntnisgewinnen führen und für die sie Fördergelder an anderen Stellen einwerben. Die Antragstellenden haben ihr Bestes gegeben und die Gutachten zu den Clustern zeigen, dass es zwar kritische Punkte gibt, die ausschlaggebend für die negativen Entscheidungen waren, aber die Antragskonzepte selbst haben auch viel Lob bekommen. Es waren nicht prinzipiell falsche Ansätze oder Konzepte!

Die beiden wichtigsten positiv bewerteten strategischen Maßnahmen des Antrags in 2012 konnten wir von zentraler Seite – auch mit der finanziellen Unterstützung des Landes – umsetzen. Zum einen die Digitalisierungs-strategie, damals als ‚eResearch‘ bezeichnet. Für die erfolgreiche Weiterentwicklung dieser Strategie zur ‚eResearch Alliance‘ ist ganz maßgeblich der Vizepräsident für Infrastrukturen Herr Prof. Lossau verantwortlich, der auch für die Entwicklung der Konzepte für die neuen Digitalisierungsprofessuren federführend war.
Wir würden im Bereich der Informationsinfrastruktur und der Digitalisierung jedoch nicht da sein, wo wir sind, wenn wir nicht mit Herrn Prof. Yahyapour einen exzellenten CIO der Universität und Leiter der GWDG hätten und mit Herrn Prof. Horstmann einen Leiter der SUB, der diese mit genau diesem Schwerpunkt leitet. Ihnen allen herzlichen Dank für die Entwicklung der in Deutschland als beispielhaft anerkannten Digitalisierungsoffensive in Göttingen.

Die zweite strategische Maßnahme, die auf den akademischen Sammlungen der Universität aufbaut, galt der Erhaltung der wertvollen Objekte und der Einrichtung der Zentralen Kustodie zur langfristigen Koordination und Unterstützung der vielen Sammlungen sowie der Einrichtung der Professur ‚Materialität des Wissens‘. Die erfolgreiche Umsetzung dieser Maßnahme war nur durch den kompetenten und engagierten Einsatz der Direktorin der Zentralen Kustodie, Frau Dr. Allemeyer, möglich.

Ohne sie und ihr Team sowie die kompetente Beratung und die professionelle Umsetzung durch das Gebäudemanagement wäre das große innovative Projekt Forum Wissen nicht so weit vorangekommen. Frau Allemeyer und ihrem Team sowie Herrn Bolli, Frau Kastrup und dem gesamten Gebäudemanagement gilt meine Anerkennung und ein ganz herzlicher Dank. Das Forum Wissen wird ein wichtiger und ganz besonderer Ort des Wissenstransfers durch analoge und digitale Ausstellungen sowie besondere Möglichkeiten des Diskurses der Wissenschaft mit der Gesellschaft in verschiedensten Veranstaltungsformaten.

Wissenstransfer kann und darf nicht einseitig sein. Die Universität ist Teil der Gesellschaft und das Miteinander muss durch einen lebendigen Austausch geprägt sein. Einen solchen sehr fruchtbaren Austausch durfte ich hier in Göttingen erleben. Bei der Öffnung der Universität, die im Jubiläumsjahr 2012 mit der ersten Nacht des Wissens und der ersten Tagung ‚Verantwortung der Wissenschaft für Frieden und Nachhaltigkeit‘ begann, habe ich viele offene Ohren und Türen in Stadt und Region gefunden. Beide Veranstaltungen werden bis heute erfolgreich weitergeführt.

Es hat sich ein extrem fruchtbares und erfolgreiches regionales Netzwerk entwickelt, von dem die Universität erheblich profitiert. Das gilt für den SNIC genauso wie für das Welcome Centre und das Forum Wissen. Für die ideelle und finanzielle Unterstützung dieser Projekte danke ich den Unternehmen der Region, der IHK, der GWG, der Kreishandwerkerschaft, den Sparkassen, Politik und Verwaltung in Stadt und Region, den Mitgliedern von ProCity, den Kulturschaffenden, unseren Hochschulpartnern, dem Förderkreis des Forum Wissen und allen einzelnen Bürgerinnen und Bürgern, die sich durch große und kleine Spenden von Zeit oder Geld beteiligt haben.

Die große finanzielle Unterstützung des Forum Wissen durch den Bund, ohne die das Projekt nicht möglich gewesen wäre, möchte ich hier hervorheben. Diese Unterstützung war nur durch das Engagement unserer Bundestagsabgeordneten, ganz besonders von Thomas Oppermann, aber auch durch die Unterstützung von Fritz Güntzler, möglich. Ich bin ihnen für diese Unterstützung sehr dankbar. – Auch den Verantwortlichen für die Landesförderung möchte ich danken. Stellvertretend für sehr viele Menschen möchte ich hier die Landtagspräsidentin Frau Dr. Andretta und Herrn Wunderling-Weilbier sowie Frau Witt für das Projektbüro Südniedersachsen nennen.

Vielen Dank Ihnen allen.

Zum Wissenstransfer gehört auch Wissenschaftskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. Seit 2012 leitet Herr Richter die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit. Kaum ein anderer Bereich hat in den letzten Jahren eine solche Bedeutung erlangt. An erster Stelle ist hier die Herausforderung der neuen Medien und der immer schnelleren Kommunikationswege zu nennen. Diese rasante Entwicklung steht ganz sicher im Gegensatz zu der von mir bei meinem Amtsantritt erwünschten Entschleunigung. – Gilt also die Forderung nach Entschleunigung nicht mehr? Doch, ich denke sie gilt heute mehr denn je. Mit einer gezielten Entschleunigung im Wissenschaftsbetrieb, die den Forschenden mehr Zeit zum Hinterfragen ihrer Ergebnisse und den notwendigen experimentellen Kontrollen gibt, wird die Qualität der wissenschaftlichen Arbeit deutlich besser.

Die besonderen Anforderungen, die mit der Öffnung der Universität und den vielen damit zusammenhängenden zusätzlichen Aufgaben und Veranstaltungen verbunden sind, waren nicht immer einfach zu meistern. Ich weiß, Herr Richter, dass ich Ihre Abteilung damit vor große Herausforderungen gestellt habe, die Sie aber mit Ihrem hohen Engagement und einer richtigen Portion Gelassenheit angenommen haben. Sie haben mich auch bei der Pressearbeit immer mit der notwendigen Sensibilität begleitet. Es ist wichtig, die relevanten Themen zur richtigen Zeit und in der richtigen Form an die Öffentlichkeit zu geben. Ich bin Ihnen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit sehr dankbar.
Auch die Wirtschaftskontakte, das Fundraising und die Alumni-Arbeit haben sich mit Frau Qaim und Frau Kastendieck entscheidend weiterentwickelt. Die beiden haben sich im letzten Jahr mit der – aus der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit entstandenen – Stabsstelle Kooperation und Innovation ‚selbstständig‘ gemacht. Dieses innovative junge Team hat mich in den genannten Bereichen sehr unterstützt. Ich danke dafür und ich wünsche Ihnen weiter ganz viel Erfolg.

Im Jahr 2012 war es mir zusammen mit dem Stiftungsausschuss Medizin gelungen, Herrn Prof. Kroemer als Vorstandssprecher der UMG zu gewinnen. Ein wichtiger Schritt für die Universitätsmedizin, die sich unter seiner Leitung hervorragend entwickelt hat. Die Zusammenarbeit mit ihm und der UMG war sehr angenehm und erfolgreich für beide Seiten der Stiftungsuniversität. Dafür möchte ich Herrn Kroemer und den anderen Vorstandmitgliedern, Herrn Dr. Siess und Herrn Dr. Freytag ganz besonders danken. Die Zusammenarbeit hat auch bei den nicht immer einfachen gemeinsamen Herausforderungen Spaß gemacht.

An dieser Stelle möchte ich Herrn Prof. Brück für sein Amt in der Nachfolge von Herrn Kroemer ganz viel Erfolg wünschen.
Universitäten sind vor allem Bildungseinrichtungen und so hat Lehre und Studium eine sehr hohe Bedeutung. Verantwortlich dafür war in meiner Amtszeit zunächst Vizepräsident Prof. Lücke, der den erfolgreichen Start in die Qualitätsoffensive Lehre verantwortet hat und der heute nach sechs Jahren Präsidentschaft in Osnabrück auch hier bei uns ist. Frau Prof. Florack hat dieses Projekt dann engagiert weitergeführt und sich um neue kreative Projekte gekümmert. Jetzt ist als Vizepräsidentin für Studium und Lehre Frau Prof. Bührmann zuständig, zu deren Aufgabengebiet auch die Chancengleichheit gehört. Die Systemakkreditierung und das Leitbild Lehre sind die wichtigsten aktuellen von ihr vorangetriebenen Themen.

Ich freue mich auch, dass so viele Kolleginnen und Kollegen sich neben der Forschung aktiv in die Lehre einbringen, und, dass viele Lehrbeauftragte, wenn auch nicht immer unter den besten Bedingungen, hoch engagiert lehren. Ohne die hervorragende Arbeit der Abteilung Studium und Lehre wären jedoch all die positiven Entwicklungen nicht möglich – hier sollen Herr Dr. Löffler und Herr Dr. Alphei stellvertretend für die gesamte starke Abteilung genannt sein. Mein Dank an alle, die sich so aktiv für die Lehre einsetzen.
In Forschung und Lehre ist unsere Universität international sehr gut aufgestellt. Dazu tragen viele Forschende mit ihren wissenschaftlichen Kooperationen und der hohe Anteil von Austauschstudierenden bei. Die Internationalisierung wäre jedoch nicht so weit fortgeschritten, wenn die Vizepräsidentin für Internationales, Frau Prof. Casper-Hehne, sie nicht mit allergrößtem Engagement auf allen Ebenen vorangetrieben hätte. Die Abteilung Göttingen International unter der Leitung von Herrn Dr. Muuss hat sie dabei immer sehr aktiv unterstützt. Dass wir international wissenschaftspolitisch so gut positioniert sind, ist diesen Aktivitäten zu verdanken.

Besonders herausfordernd war für mich der mehrfache Wechsel in der Position des Hauptamtlichen Vizepräsidenten für Finanzen und Personal. Zunächst der sehr plötzliche Weggang in 2014 von Herrn Dr. Hoppe, für den damals Herr Lossau die Arbeit kommissarisch übernahm, und dann das Ausscheiden von Herrn Dr. Schroeter Anfang 2018, dessen Arbeitsgebiete ich selbst dann mehr als ein Jahr lang übernommen habe. Bei einer so großen Einrichtung wie unserer Universität ist diese zusätzliche Übernahme von Leitungsaufgaben im Bereich Finanzen und Personal eine recht große Herausforderung.

In der Zeit als kommissarische Vizepräsidentin Finanzen und Personal war es für mich von entscheidender Bedeutung, vertrauensvoll auf die wirklich hohe Kompetenz der Fachabteilungen Finanzen und Personal zurückgreifen zu können. Mein ganz besonderer Dank gilt hier Herrn Dr. Gelhoet als Leiter der Finanzabteilung und den leitenden Kolleginnen und Kollegen der Personalabteilung, die mich in hervorragender Weise unterstützt haben, insbesondere Frau Weinrich, Frau Werkmeister und Herrn Dreesmann. An dieser Stelle noch einmal mein ganz persönlicher Dank an Herrn Dr. Conrads, der mich als Leiter des Verwaltungskonzils gerade in dieser Phase besonders unterstützt hat.

Nicht zuletzt geht mein Dank an alle Abteilungs- und Stabsstellenleitungen, die sich sehr konstruktiv in den Entwicklungsprozess der Universität eingebracht haben. Dabei war der ständige und hochkompetente Einsatz von Frau Dr. Hayn im Bereich der Chancengleichheit eine sehr wichtige Unterstützung für mich als erste Frau an der Spitze dieser Universität.

Ich bin sehr froh, dass jetzt seit April Frau Dr. Schüller als neue Hauptamtliche Vizepräsidentin für Finanzen und Personal da ist. Sie hat sich extrem schnell eingearbeitet und wird nun zunächst auch meine Aufgaben übernehmen müssen, bis der Interimspräsident beginnt.
Ich wünsche Ihnen, Frau Schüller, dafür ganz viel Glück und weiß, dass Sie durch das Büro des Präsidiums und dessen Leiterin Frau Schwennsen, von den Referentinnen und Referenten und von den Verwaltungsabteilungen alle notwendige Unterstützung bekommen werden.

Ich hoffe an dieser Stelle auch sehr, dass Präsidium und Senat Ihre Arbeit nicht nur konstruktiv begleiten, sondern auch nachhaltig unterstützen werden. Und nicht zuletzt hoffe ich, dass der Senat mit den Dekaninnen und Dekanen den richtigen Weg finden wird, das Präsidium bei der Weiterentwicklung der Georgia Augusta konstruktiv zu unterstützen.

Ich habe nach der negativen Entscheidung zu den Clustern und dem damit verbundenen Ausscheiden aus der Exzellenzstrategie im letzten Jahr meinen vorgezogenen Ruhestand angekündigt und hatte damit den Weg frei gemacht für einen Neuanfang und einen möglichst nahtlosen Übergang zu einer Nachfolge im Amt. Dies hat, wie Sie alle wissen, nicht geklappt. Und die Universität hat den Weg zu einem strategischen Neuanfang noch nicht begonnen.

Über die Wahl von Professor Jahn zum Interimspräsidenten freue ich mich sehr, da Herr Jahn die Universität bei der Neuaufstellung sicher maßgeblich unterstützen wird. Ich hoffe auch, dass es Ihnen, Herr Jahn, gelingt, die aktuellen Dissonanzen in der Universität in einen konstruktiven Diskurs für die Zukunft umzuwandeln.

Erlauben Sie mir jetzt – als begeisterte Seglerin – ein maritimes Bild: Ich habe in 2011 mit der Universität einen großen Tanker übernommen und einen entscheidenden Kurswechsel hin zur Öffnung der Universität für die Gesellschaft gestartet. Ich würde mich freuen, wenn dieser Kurs – mit sicher immer wieder notwendigen Kurskorrekturen – auch gehalten werden könnte.

Die Steuerung des Tankers wäre mir nicht möglich gewesen ohne den unermüdlichen, kompetenten und unermesslichen Einsatz der Leiterin des Präsidialbüros, Frau Asta Schwennsen, die heute leider nicht dabei sein kann. Sie hat mit ihrem Team der Referentinnen und Referenten nicht nur mich als Präsidentin, sondern das ganze Präsidium sachlich und fachlich ‚voll im Griff‘. Ganz vielen Dank dafür! Auch der große Einsatz des Teams in der Betreuung der Fakultäten ist, wie ich finde, exzeptionell.

Die Feinsteuerung, sowie die Annahme und das Meistern aller großen und kleinen täglichen Herausforderungen wären mir nicht gelungen ohne Frau Schmeißer, meiner langjährigen Assistenz und meiner persönlichen Referentin Frau Dr. Fenner. Ohne diese beiden hätte ich die oft auch schwierigen Zeiten nicht durchstehen können. Ich bin unendlich dankbar für Ihre große Unterstützung, Ihre Beratung und die dabei oft auch notwendige Geduld. Dies wäre nicht in diesem Maße möglich gewesen, wenn nicht im Hintergrund Frau Kohlstedde eine ständige Unterstützung geboten und Frau Kreuscher mich im letzten Jahr bei der Aufgabe als kommissarische Vizepräsidentin betreut hätte. Dank also an ein tolles Team im Vorzimmer!

Nie hätte ich alle Termine einhalten können, wenn es nicht das zuverlässige und immer bereite Fahrerteam gäbe. Herrn Streeß als ‚meinem‘ Fahrer gilt dabei ein ganz besonderer Dank.

Nicht zuletzt bildet das Hausmeisterteam am Wilhelmsplatz ein hilfreiches Sicherheitsnetz, ohne das viele Dinge nicht funktioniert hätten. Sie alle haben meine Arbeit im Aulagebäude sehr angenehm gemacht.

Es war eine gute Zeit in Göttingen und ich werde gerne daran zurückdenken, wenn ich ab nächster Woche meinen Ruhestand mit Sport und Kultur an Alster und Elbe in Hamburg oder wieder als Seglerin auf dem Wasser genieße.
Sicher werde ich auch mal wieder zu Besuch nach Göttingen kommen, es gibt ja genügend interessante Veranstaltungen. – In diesem Sinne ‚Tschüs‘, bis bald mal.

Und last not least: Ich wünsche der Georgia Augusta das Allerbeste für die Zukunft. – Vielen Dank.