Presseinformation: Kommunale Finanzkraft und Börsenhandel

Nr. 140/2016 - 30.06.2016



DFG und BMBF fördern neue Forschungsprojekte an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät


(pug) An der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen starten am 1. Juli 2016 zwei neue Forschungsprojekte. Das Vorhaben „Kommunaler Innenentwicklungsfonds (KIF)“ von der Professur für Wirtschaftspolitik und Mittelstandsforschung wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) aus dem Programm „Kommunen innovativ“ mit rund 465.000 Euro für die kommenden drei Jahre gefördert. Auf die Universität Göttingen entfallen davon mehr als 230.000 Euro. Das Projekt „Die Wirkung von Marktfriktionen auf Optionspreise“ von der Professur für Finanzwirtschaft wird mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit rund 400.000 Euro in den kommenden drei Jahren finanziert. Auf die Universität Göttingen entfällt eine Förderung in Höhe von über 200.000 Euro.

Im Rahmen des Forschungsvorhabens „Kommunaler Innenentwicklungsfonds“ wollen die Göttinger Forscher gemeinsam mit den beteiligten Landkreisen Nienburg/Weser und Gifhorn insbesondere untersuchen, welche wirtschaftlichen, rechtlichen und planerischen Voraussetzungen für die Einrichtung von Innenentwicklungsfonds erfüllt sein müssen. „Ein kommunaler Innenentwicklungsfonds hat den Vorteil, dass er die Finanzkraft von Kommunen bündelt, um Leerstände in Ortskernen durch Investitionen zu reduzieren“, erklärt Projektleiter und Professur-Inhaber Prof. Dr. Kilian Bizer. Anhand von Laborexperimenten und in den Kommunen durchgeführten Planspielen sollen darüber hinaus erste Pilot-Versionen der Fonds erarbeitet werden.

Ziel des Projekts „Die Wirkung von Marktfriktionen auf Optionspreise“ ist es zu verstehen, wie und in welchem Ausmaß verschiedene Marktfriktionen, das heißt Widerstände oder Hindernisse, die Preisbildung von Optionen im Rahmen des Börsenhandels beeinflussen und die Funktionsfähigkeit des Marktes gefährden. „Marktfriktionen können zum Beispiel fehlende Handelsmöglichkeiten in Krisenphasen, zu wenige kurzfristig verfügbare Geldmittel zur Fortsetzung von Handelsstrategien sowie hohe Kosten bei der Ausführung von Transaktionen sein“, so Prof. Dr. Olaf Korn, Inhaber der Professur für Finanzwirtschaft. Er leitet das Projekt zusammen mit Prof. Dr. Marliese Uhrig-Homburg vom Karlsruher Institut für Technologie.

„Gerade angesichts der kontroversen Diskussion über innovative Finanzprodukte wie Optionen und andere Termingeschäfte, welchen immer wieder auch eine zentrale Rolle in der Finanzkrise zugewiesen wird, ist es wichtig, die Funktionsweise solcher Instrumente und der zugehörigen Märkte besser zu verstehen“, beschreibt Prof. Korn. „Nur so können fundierte Handlungsempfehlungen für Risikomanagementstrategien von Unternehmen sowie für das Design und die Regulierung von Optionsmärkten gegeben werden.“

Kontaktadressen:
Prof. Dr. Kilian Bizer
Georg-August-Universität Göttingen
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Professur für Wirtschaftspolitik und Mittelstandsforschung
Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-4602
E-Mail: bizer@wiwi.uni-goettingen.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/64099.html

Prof. Dr. Olaf Korn
Georg-August-Universität Göttingen
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Professur für Finanzwirtschaft
Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-7265
E-Mail: okorn@uni-goettingen.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/56370.html